Ewald Palmetshofer

Foto: © Georg Petermichl
Ewald Palmetshofer, geboren 1978 in Linz, studierte in Wien Theologie und Lehramt Philosophie / Psychologie. Der Autor und Dramaturg wurde 2008 zum Nachwuchsdramatiker des Jahres ernannt. Mit hamlet ist tot. keine schwerkraft wurde er 2008 für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert, 2010 mit dem Stück faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete. Mit seinem Stück die unverheiratete gewann Ewald Palmetshofer 2015 den Mühlheimer Dramatikerpreis. Die Uraufführungsinszenierung von Robert Borgmann am Wiener Akademietheater wurde außerdem 2015 zum Berliner Theatertreffen 2015. Dem folgten weitere Einladungen nach Mülheim. 2018 wurde Vor Sonnenaufgang am Theater Basel uraufgeführt und seitdem an mehr als zwanzig Häusern nachgespielt. Mit der Uraufführung von die verlorenen in der Regie von Nora Schlocker eröffnete Andreas Beck 2019 seine Intendanz am Residenztheater in München, wo Ewald Palmetshofer seit der Spielzeit 2019/20 auch als Dramaturg arbeitet.

Auszeichnungen

2005 Retzhofer Literaturpreis für junges Drama für sauschneidn

2006 Werkstatttage am Burgtheater Wien mit wohnen. unter glas

2007 Einladung zum "hotINK International Play Reading Festival" (presented by Tisch School of the Arts at NYU), New York, mit der englischen Übersetzung von helden

2008 Einladung zum Mülheimer Theatretreffen mit hamlet ist tot. keine schwerkraft

2008 International Residency of Playwrights am Royal Court Theatre in London 2008 Nachwuchsdramatiker

2008 Nachwuchsdramatiker 2008 in der Kritikerumfrage des Jahrbuchs von "Theater heute"

2008 Dramatikerpreis des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft

2008 Nominierung für den Nestroypreis in der Kategorie Bester Nachwuchs für das Stück wohnen. unter glas

2010 Einladung zum Mülheimer Theatertreffen mit faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete

2011 Förderpreis der Stadt Wien in der Sparte Literatur

2015 Einladung zum Theatertreffen Berlin mit die unverheiratete in der Regie von Robert Borgmann am Akademietheater Wien

2015 Einladung zu den Mülheimer Theatertagen mit die unverheiratete in der Regie von Robert Borgmann am Akademietheater Wien

2015 Gewinner des Mülheimer Dramatikerpreises mit die unverheiratete

2018 Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis für sein bisheriges Gesamtwerk

2019 Gert-Jonke-Preis

2020 Einladung zum Mülheimer Theatretreffen mit die verlorenen

2020 Stück des Jahres 2020: die verlorenen (Kritiker-Umfrage des Jahrbuchs von Theater heute)

Theaterstücke

Ewald Palmetshofer
Das Ende kommt schon noch
1 D, 1 H
1990 bis 2000 – das ist die verschwundene Zeit vor dem Ende der Politik, das ist ... mehr
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Ewald Palmetshofer
die unverheiratete
7 D
April 1945. Eine junge Frau ist sehr aufgebracht. Man holt eine Militärstreife.7 ... mehr
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Ewald Palmetshofer
Die Verlorenen
5 D, 6 H
Nach niemands Abbild sind sie geschaffen. Der Himmel ist leer, und die Geschöpfe ... mehr
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Christopher Marlowe, Ewald Palmetshofer
Edward II. Die Liebe bin ich
1 D, 6 H
Edward II liebt die Liebe. Doch nicht zu Isabella, seiner Frau und Königin. ... mehr
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Ewald Palmetshofer
faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete
3 D, 3 H
Wenn das vergangene Jahrhundert das der Raserei nach dem Totalen war, so rasen ... mehr
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Ewald Palmetshofer
hamlet ist tot. keine schwerkraft
3 D, 3 H
Die Dani und der Mani kommen nach Hause. Die Oma hat Geburtstag und außerdem ist ... mehr
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Ewald Palmetshofer
helden
2 D, 3 H
David und Judith sind Helden. Schon seit ihrer Kindheit. Spiderman und Catwoman. ... mehr
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Ewald Palmetshofer
herzwurst. immer alles eine tochter
2 D, 2 H
Am Tag, als der Präsident seine Rede hält, fehlt dort und da nur noch ein ... mehr
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Ewald Palmetshofer
König Arthur
3 D, 10 H
In einer längst vergessenen Vorzeit auf einer Britannien genannten Insel rüsten ... mehr
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Ewald Palmetshofer
Körpergewicht. 17%
1 D
Monolog in zwei Stimmen.Gegensätzlicher könnten sie nicht sein, diese beiden ... mehr
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Ewald Palmetshofer
räuber. schuldengenital
3 D, 4 H
„Die Brüder kommen!“, sagt die alte Mutter zum Gemahl. Und die Brüder – diese ... mehr
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Ewald Palmetshofer
Sankt Falstaff
"Falstaff ist der ungekrönte König der Kneipen. Seine Zunge ist ein Schwert, ... mehr
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Ewald Palmetshofer
sauschneidn. ein mütterspiel
2 D
Rosi und Hansi. Zwei Frauen auf einem Bauernhof irgendwo am Land. Was wir als ... mehr
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Ewald Palmetshofer
tier.man wird doch bitte unterschicht
3 D, 4 H
Ein Ort am Rand, irgendwo. Erika geht ab und zu dem alten Schuldirektor ... mehr
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Ewald Palmetshofer
Vor Sonnenaufgang
3 D, 4 H
Die Geschäfte im Hause Hoffmann laufen gut. Die Geburt des Stammhalters steht ... mehr
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Ewald Palmetshofer
wohnen. unter glas
2 D, 1 H
Ein Treffen dreier Menschen. Man teilte einst vieles. Man teilte eineAdoleszenz. ... mehr
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Hörspiele

Ewald Palmetshofer
räuber. schuldengenital
„Die Brüder kommen!“, sagt die alte Mutter zum Gemahl. Und die Brüder – diese ... mehr
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Journal

Maria Milisavljevic & Wolfram Lotz & Ewald Palmetshofer & Tracy Letts & Helmut Krausser & Kathrin Röggla & Nele Stuhler & Anne Haug

Monströse Mütter

24.04.2024
Es dauert nicht mehr lang und einer der wichtigsten Feiertage im Jahr ist da: Muttertag. Und weil hinter roten Herzen immer noch viel mehr als sehr viel Liebe lauert, sollten mütterliche Abgründe zu diesem Anlass ganz genau betrachtet werden. Ob ausgestellt oder gut versteckt, monströse Mütterlichkeit ist ein beliebtes Sujet in der Dramatik. Was genau soll das sein? Für die einen monströs, löst’s bei andern lediglich Unbehagen aus. Existiert das ... mehr

Ewald Palmetshofer

VOM FEHLEN DER ANDEREN ORTE – Ein Essay von Ewald Palmetshofer

12.03.2021
"Wir brauchen Orte, an denen wir uns anders erleben" Dieses Zitat von Ewald Palmetshofer prangt an der Fassade des Residenztheaters in München. Vor einem Jahr mussten das Resi und viele andere Theaterhäuser zum ersten Mal pandemiebedingt die Türen für ihr Publikum schließen. Der Dramatiker Ewald Palmetshofer hat zu diesem Anlass einen Text geschrieben, der in ... mehr

Ewald Palmetshofer

„wurd je ein König so entköniglicht wie ich“ – Pınar Karabulut inszeniert EDWARD II. DIE LIEBE BIN ICH von Ewald Palmetshofer nach Christopher Marlowe als Online-Serie am Schauspiel Köln

25.02.2021
Fast ein ganzes Jahr ist es her, da kam die Saison 19/20 in voller Fahrt plötzlich zum Halten. Das digitale Angebot der Theater hat sich im Laufe dieser Zeit wesentlich erweitert. Dramatik dringt durch Glasfaserkabel in unsere Wohnzimmer. Barrierefrei und innovationsfreudig. Oliver Franke berichtet über Pınar Karabuluts Online-Serie EDWARD II. DIE LIEBE BIN ICH von ... mehr

Ewald Palmetshofer

Pınar Karabulut inszeniert EDWARD II. DIE LIEBE BIN ICH von Ewald Palmetshofer als Online-Serie

12.02.2021
Basierend auf Christopher Marlowes Theaterstück EDWARD II. schreibt der österreichische Dramatiker Ewald Palmetshofer die Geschichte des abtrünnigen Herrschers König Eduard II. neu. Die Konflikte der handelnden politischen Persönlichkeiten verlegt er ... mehr

Svealena Kutschke & Jakob Nolte & Ewald Palmetshofer & Ebru Nihan Celkan & Nele Stuhler & Thomas Perle

GEGEN DAS DRAMATISCHE VERSCHWINDEN – Vorwort der Herausgeber.innen

20.11.2020
Wir freuen uns sehr, unsere Publikation Dramatische Rundschau 02 präsentieren zu können. Darin versammeln sich acht zeitgenössische Theaterstücke, sprachgewaltige und komische, philosophische, poetische, erschütternde, aufmunternde. Ihre Formen sind so vielfältig wie ihre Themen. Das Buch ist so etwas wie ein dramatischer ... mehr

Annalena Küspert & Svealena Kutschke & Jakob Nolte & Ewald Palmetshofer & Eleonore Khuen-Belasi & Ebru Nihan Celkan & Nele Stuhler & Thomas Perle

Buchveröffentlichung: Dramatische Rundschau 02 ist ab jetzt im Buchhandel erhältlich

28.10.2020
AB HEUTE ÜBERALL IM BUCHHANDEL ERHÄLTLICH! Wir freuen uns sehr, unsere Dramatische Rundschau 02 präsentieren zu können. Darin versammeln sich acht zeitgenössische Theaterstücke, sprachgewaltige und komische, philosophische, poetische, erschütternde, aufmunternde. Ihre Formen sind so vielfältig wie ihre Themen. Das ... mehr

Ewald Palmetshofer

Stück des Jahres 2020: DIE VERLORENEN von Ewald Palmetshofer

27.08.2020
In der diesjährigen Kritikerumfrage  von Theater heute wurde Ewald Palmetshofer mit seinem gewaltigen Stück Sinnsuche zum Autor des Jahres gekürt. Im Herbst 2019 wurde Die Verlorenen in der Regie von Nora Schlocker am Münchner Residenztheater uraufgeführt. Die FAZ schrieb über die Premiere: ... mehr

Caren Jeß & Yade Yasemin Önder & Ewald Palmetshofer & Falk Richter

Rückblick Heidelberger Stückemarkt & Mülheimer Theatertage: geballte Dramapower!

25.05.2020
2020 versprach ein dramatisch außergewöhnliches Jahr für Fischer zu werden. In Heidelberg mit Yade Önder und in Mülheim mit Caren Jeß, Ewald Palmetshofer und Falk Richter traten vier völlig unterschiedliche und gleichzeitig beeindruckend eigensinnige Autor*innen ins Rampenlicht der Festivals. Was haben wir uns gefreut. Und dann kam alles völlig anders.   Mit ihrem deutsch-türkischen Jugendstück ... mehr

Ewald Palmetshofer

VOR SONNENAUFGANG von Ewald Palmetshofer in einer Inszenierung von Juliane Kann am Theater Magdeburg

10.01.2020
"wie am dritten Tagstehen wirund schon alles passiertkein Wunder geschehnaber deswegen weinen wir nichtwir weinen überhaupt nicht mehr"   Am 10.01.2020 findet die Premiere von VOR SONNENAUFGANG in der Regie von Juliane Kann am Theater Magdeburg statt. Ewald Palmetshofers Überschreibung des "sozialen Dramas" wirft einen schonungslosen Blick auf eine Mittelstandsfamilie der Gegenwart. Die Frauen erblühen bei ihm zum Leben. Leiderprobt aber trotzig richten sie den Blick ... mehr

Ewald Palmetshofer

Uraufführung: "'was war... der Mensch?' - was werden wir gewesen sein?" – Ewald Palmetshofers neues Theaterstück DIE VERLORENEN wurde am Residenztheater München uraufgeführt

05.11.2019
Mit DIE VERLORENEN von Ewald Plametshofer wurde die neue Spielzeit unter der Intendanz von Andreas Beck eröffnet. Die Uraufführung wurde von Nora Schlocker inszeniert. Ist da wer? So fragend hoffen die Figuren bei Ewald Palmetshofer auf die Existenz einer übergeordneten Instanz. Doch niemand antwortet ihnen. Und so stehen sie da und bilden nur noch noch eine Gemeinschaft der ... mehr

Kritiken

wohnen. unter glas

Die Presse, 11.02.2008

Unsere ganze Welt wird hier [...] aufgerollt: Schön, tröstlich, erhellend, aufwühlend. So soll Theater sein.

Kronen Zeitung, 11.02.2008

Rhetorik trommelt, Satz und Gegensatz folgen pfeilschnell. Das sind Palmetshofer Waffen. Hysterisch-komische Wortspiele über die Einsamkeit der Anfangsdreißiger.

Oberösterreichische Nachrichten, 11.02.2008

Palmetshofers Sozialbefund einer neoliberalen Gesellschaft ist jede Larmoyanz fremd. Er fokussiert mit einem hohen Reflexionsniveau den Aberwitz des (materiellen und vor allem idellen) Elends.

Nachtkritik, 20.03.2008

"wohnen. unter glas" ist auch eine bedrückend schööne Elegie auf die Impotenz, auf die Unmöglichkeit dem Leben herausragende Höhepunkte zu schenken.

Vor Sonnenaufgang

Süddeutsche Zeitung

[Palmetshofer] greift dazu aktuelle Debatten auf, namentlich den Konflikt zwischen einem rechts tickenden Neoliberalismus und einem linken Milieu, das alten Idealen treu geblieben ist. [...] Palmetshofers Text [...] kann als Muster einer geglückten Klassiker-Übermalung gelten.

Westfälische Nachrichten

Diese Aneignungen des alten Stücks sind so stimmig und seine kunstvoll rhythmisierte Sprache ist so stark, dass der originale Hauptmann im Vergleich fast museal wirkt.

 

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Zum Jah­res­en­de noch ein Hö­he­punkt. Ein Thea­ter­er­eig­nis. Oh­ne Wenn und Aber ein­drucks­voll. [...] Hier ist al­les wie aus ei­nem ei­ser­nen Guss. Das Stück er­kennt man kaum wie­der – so un­er­bitt­lich ge­nau fügt sich nun al­les zu­sam­men. So un­ver­gleich­lich prä­zi­se wird es hier ge­spielt.

 

Wiener Zeitung

Ewald Palmetshofer, 39, übernimmt in seiner Fassung von "Vor Sonnenaufgang" den Dramenaufbau, er hält sich weitgehend an die Spannungsbögen, stellt die Figuren und Themen indes vollkommen neu auf. Der österreichische Schriftsteller, der zu den herausragenden Dramatikern seiner Generation zählt, erweist sich darin erneut als scharfer Gegenwartsdiagnostiker und feinsinniger Sprachkünstler.

 

tier. man wird doch bitte unterschicht

Frankfurter Rundschau, 13.09.2010, Dirk Pilz

Es ist ein böses, scharfes Stück Sprach-, und Gesellschaftskritik, das nicht so tut, als ließe sich von der Bühne herab geradewegs Sprach- und Gesellschaftskritik betreiben.

nachtkritik, 12.09.2010

Ewald Palmetshofers Text, [...] ist auch ein wunderbarer Lesetext, mit dem der junge Autor ein weiteres Mal seine enorme Sprachkraft, sein vielschichtiges, sezierendes und provozierendes Denken unter Beweis stellt.

Berliner Zeitung, 14.09.2010

Es ist ein böses, scharfes Stück Sprach-, und Gesellschaftskritik, das nicht so tut, als ließe sich von der Bühne herab geradewegs Sprach- und Gesellschaftskritik betreiben.

Spiegel Online, 02.05.2011

Andere Stückeschreiber lieben die Sprache, Ewald Palmetshofer misstraut ihr; andere Stückeschreiber spielen mit der Sprache, Ewald Palmetshofer kämpft mit ihr.

räuber.schuldengenital

Frankfurter Rundschau, 22.12.2012

Es ist bitterböse, es ist richtig hart und es ist doch hochpoetisch, was der Sprachakrobat und Sinnbohrer unter den jungen Dramatikern da auf's Papier gebracht hat.

Die Welt, 22.12.2012

"räuber.schuldengenital" hat das Zeug zum Schocker. Aber damit nicht genug: Über das Schockierende hinaus kann man sich blendend und intelligent amüsieren – wie bei kaum einem anderen der etwa gleichaltrigen Kollegen.

Wiener Zeitung,

Ewald Palmetshofer [...] porträtiert in "räuber.schuldengenital" mit bestechend sprachlicher Präzision eine gedemütigte Generation in politisch prekären und wirtschaftlich katastrophalen Zeiten.

Süddeutsche Zeitung, 22.12.2012

Hätte Samuel Becket jemals versucht, ein Drehbuch für einen James-Bond-Film zu schreiben, es wäre vermutlich etwas dabei heruasgekommen wie "räuber.schuldengenital".

körpergewicht 17%

Der Standard, 15.10.2011

Nun liegen auf Palmetshofers rhythmisch hübsch schnurrendem Text [...] ein paar Tonnen Sekundärliteratur: von Ulrich Beck aus abwärts immer nur das Beste.

Kronenzeitung, 15.10.2011

Die gesellschaftliche "ewigliche" Krise schimmert in dem dichten textgewebe durch, und doch verzichtet Palmteshofer nicht auf Ironie und mitunter recht süffisanten Humor.

helden

Spiegel, 16.03.2009

Mitten hinein in diese Kargheit flatscht Palmetshofer hin und wieder ein mächtiges Monologmassiv: Ein atemloses Ringen um Erkenntnis, um eine gültige Vorstellung vom Leben, bei der sich Satz um Satz, Gedanke um Gedanke gegenseitig anstoßen, wie Dominosteine. Eine allmähliche Verfertigung der Gednaken beim Reden. 

nachtkritik.de, 23.03.2009

Palmetshofer diagnostiziert auch in "helden" eine postideologische Leere der Zeit, stellt große Fragen nach Liebe, Identität und Terrorismus.

Der Westen, 23.03.2009

Helden ist dennoch ein vielschichtiges Stück über den paradoxen, zerstörrerischen Gesellschaftszustand: Wahre Identität kann nur in einer Maske ausgedrückt werden. 

Kölner Stadtanzeiger, 22.03.2009

Das ethisch-gesellschaftliche Dilemma der Kinder der 68er führt Palmetshofer in seinen familiären Rahmen zurück, seine Kunstsprache weist jedoch weit über das Milieustück hinaus.

Neue Ruhr Zeitung, 23.03.2009

Das ist der Kern von Ewald Palmetshofers „Helden“-Stück: Es ist dem Terror des real existierenden Kapitalismus auf der Spur.

hamlet ist tot. keine schwerkraft

Nachtkritik, 23.11.2007

Palmetshofers Stück pendelt zwischen Familien, -Inzest, -Religions-, und Gesellschaftsgeschichte. Das Bestechende daran: Es zeigt, wie all das irgendwie zusammengehört, es dem Kopf aber gleichzeitig nicht gelingt, die Zusammenhänge zu erfassen. So wie Menschen denken, lässt Palmetshofer seine Figuren sprechen: in Fragmenten, in halben und unvollständigen Sätzen, die sich mal ineinander knäulen, mal auseinander bröseln...

Süddeutsche Zeitung, 26.11.2007

Das ist die Schwerkraft des Theaters, aus der auch Hamlet wieder leben würde.

Bühne, 02/2008

Faszinierend auch der neue Ton, den Palmetshofer anschlägt: eine streng rhythmisierte Sprache, die in den Schein-Dialogen der Familienmitglieder schonungslos die Kaputtheit ihrer Kommunikation vorführt und bei den eingeschobenen Monologen in einer Art Sprechdurchfall den ganzen inneren Unflat der Figuren nach außen kippt.

Theater heute, 02/2008

Aber es gab schon lange kein so schönes Familienstück wie »hamlet ist tot. keine schwerkraft«, das einerseits alles kann, was Ibsen auch konnte langsames Entblättern der menschlichen Fassadenhintergründe [...].

faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete

morgenweb.de, 01.12.2009

[Palmetshofer] hat ein Drama für die kapitalistische Welt entwickelt, das anstrengt, aber aufmerken lässt.

TAZ, 01.12.2009

Denn das Unbehagen entspringt bei Palmetshofereben nicht der einelnen monströsen Tat, sonden dem Abgrund, der bei aller Nähe zwischen den Menschen liegt.

nachtkritik.de, 30.11.2009

Aus Mundartfetzen, Umgangsphrasen und geschredderten philosophischen Diskuresen schafft [Palmetshofer] einen ganz eigenen Kunstsprech.

Profil, 30.03.2009

Palmetshofer ist zweifellos das größte heimische Nachwustalent seit Werner Schwab.

3sat, 02.04.2009

Palmetshofer Texte sind virtuose Sprachkunstwerke, dynamisch und prägnant.

Edward II.

Aargauer Zeitung, 17.11.2015

Man kann sich nicht satthören an diesem Text [...]. Ewald Palmetshofer hat Christopher Marlowes Drama »Edward II« neu auf Deutsch übertragen. Übersetzt wäre das falsche Wort. Palmetshofer hat das Original zugespitzt und verdichtet, hat ganze Monologe hinzugedichtet, voller Anspielungen und grausamem Witz. 

orf.at, 28.05.2015

Sehr pointiert und mit unglaublich präziser Rhythmik ist Palmetshofers Text poetisch und mäandert zwischen der harten Künstlichkeit und einer fast lapidaren Gegenwartssprache.

onlinemerker.com, 27.05.2015

Marlowes weitgehend vorherrschende Blankverse hat er [Palmetshofer] aufgelöst, der Text ist nicht nur sprechbar, sondern ebenso heutig, radikal und schonungslos auch in rebus sexualibus, wobei Palmetshofer noch einen geradezu hymnischen Monolog homosexueller Liebe hinzugefügt hat, erotische Sprache, die mindestens so stark wirkt wie die erotischen Szenen, die man auf der Bühne zu sehen bekommt.

die verlorenen

Süddeutsche Zeitung

Das ist er, der klingende, bezwingende Palmetshofer-Sound, diese lyrisch-musikalische Mischung aus Umgangssprache und hohem Ton, rhythmisiert von einer sehr speziellen, hoch artifiziellen Formungskraft, mit der dieser philosophisch und theologisch bewanderte Autor seine Stoffe angeht. 

BR

Und so machen dieses starke Stück und ein Ensemble, in dem es für München einige Gesichter und Persönlichkeiten neu zu entdecken gilt, viel Lust auf mehr.

Die Deutsche Bühne

Indem er die Sprache wie ein Bildhauer beackert, schält Palmetshofer Unterwartetes und Unterbewusstes aus ihr heraus.

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Palmetshofers Stück funkelt, ist komisch, abgründig, unberechenbar, es hat Sätze von Bernhardschem Grimm und Horváthscher Traurigkeit und Figuren, die, auch, wenn sie nur kurz auftreten, ausdrucksstark gezeichnet sind. 

Theater der Zeit

Was trotz trister Ausgangslage sofort in die Aufführung hineinzieht, ist der unwiderstehliche Sog des unverwechselbaren Palmetshofer-Sounds. Der 41-jährige Dramatiker [...] packt Alltagsvokabular in eine rhythmisierte Sprache, die dem Gesagten Gehör und Gewicht verleiht. Dazu kommt ein rabenschwarzer Humor, der den vorherrschenden Moll-Akkorden, wenn nicht heitere, so doch erheiternde Töne beimischt. 

Die Unverheiratete

Die Rheinpfalz, 28.09.2015

Die Sprache ist wie immer bei Palmetshofer von kunstvoller Einfachheit, kürzelhaft poetisch durch angebrochene Sätze und ungewohnte Wortstellungen, ein jambisches Stakkato, zögerlich und dringlich zugleich, eine Getriebenheit auch beim Unausgesprochenen.  

Der Standard, 16.12.2014

Das jüngste Stück des Oberösterreichers Ewald Palmetshofer wühlt den Boden der Geschichte auf.

Schweiz am Wochenende, 25.03.2017

Ewald Palmetshofers Text (...) ist ein Aufruf die gemütlichen Polster der Alten zu durchstoßen. 

nachtkritik.de, 23.03.2017

Es ist tatsächlich wie in der »Orestie« – die Geschichte jagt die Generationen. Diese Überlagerungen von Zeit und Schuldigkeiten hat Palmetshofer ungemein genau und überzeugend konstruiert.

 

Theater Heute, Februar 2015

Diese flexible alltagsnahe Kunstsprache lässt sich mit schnellerem Tempo zu monolithischen Emotionsblöcken gießen oder in Wortsturzbäche formen, die alles wegreißen, was sich ihnen in den Weg stellt.

Das Ende kommt schon noch

nachtkritik.de, 17.03.2018

Die Sprache Palmetshofer [...] vereint getrimmte Mündlichkeit, formstark fetzenhaftes, tautologische Verschlingungen mit Stilsollbruchstellen, Theorie-Geschwurbel und ausgiebgiger Zitaterei.

Berliner Zeitung, 19.03.2008

[Palmetshofer] hat einen Text hingezaubert, der sich mit Geschichtsschnupperei nicht zufrieden gibt, sondern in den Irrsinn der Historie tief hineingreift.

Publikationen

Dramatische Rundschau 02
Eine Quote für neue Dramatik! So lautet die Forderung der ersten Dramatischen Rundschau. Weil das Zeitgenössische auf großen Theaterbühnen gezeigt werden will! Denn das Drama bebt weiter. Auch in der Dramatischen Rundschau 02: Ebru Nihan Celkan, Eleonore Khuen-Belasi, Annalena Küspert, Svealena ...
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Dramatische Rundschau 02
Taschenbuch
Eine Quote für neue Dramatik! So lautet die Forderung der ersten Dramatischen Rundschau. Weil das Zeitgenössische auf großen Theaterbühnen gezeigt werden will! Denn das Drama bebt weiter. Auch in der Dramatischen Rundschau 02: Ebru Nihan Celkan, Eleonore Khuen-Belasi, Annalena Küspert, Svealena ...
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Theater Theater 29
Stefan Hornbach »Schwalbenkönig«, Tracy Letts »Linda Vista«, Daniel Mezger »Edward Snowden steht hinterm Fenster und weckt Birnen ein«, Fiston Mwanza Mujila »Zu der Zeit der Königinmutter«, Yade Yasemin Önder »Kartonage«, Ewald Palmetshofer »Vor Sonnenaufgang«, Roland Schimmelpfennig »100 Songs«, ...
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faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete
„die Welt ist eine Zentrifuge“ Ewald PalmetshoferEndlich: Sechs Stücke des wortgewaltigen Dramatikers Ewald Palmetshofer in einem Band! Von ›wohnen. unter glas‹ bis zu seinem neuesten Theatertext ›die unverheiratete‹ stellt er „seine enorme Sprachkraft, sein vielschichtiges, sezierendes und ...
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Theater Theater 24
Aktuelle Stücke 24
Taschenbuch
Herbert Achternbusch ›Der Stiefel und sein Socken‹, Gesine Danckwart ›Wunderland‹, Helmut Krausser ›Eine Neuköllnische Tragödie‹, Wolfram Lotz ›Der große Marsch‹, Ewald Palmetshofer ›räuber.schuldengenital‹, Roland Schimmelpfennig ›An und Aus‹, Werner Schwab ›ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM‹, Sam ...
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Theater Theater 21
Aktuelle Stücke 21
Taschenbuch
Gesine Danckwart »Auto«, Alexander Dinelaris »Still Life«, Lothar Kittstein »Haus des Friedens«, Lorenz Langenegger »Geschwister«, Jeton Neziraj »Krieg in Zeiten der Liebe«,Ewald Palmetshofer »wohnen. unter glas«, Falk Richter »TRUST«, Roland Schimmelpfennig »Peggy Pickit sieht das Gesicht Gottes«, ...
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Theater Theater 19
Aktuelle Stücke 19
Taschenbuch
Packend, aktuell und immer wieder dramatisch. Zum 19. Mal erscheinen die besten zeitgenössischen Theaterstücke in einem Band.Markus Bauer »stehende gewässer«, Marcus Braun »Der Berliner Gaettong«, Justine del Corte »Die Ratte«, Beate Faßnacht »Obwohl«, Reto Finger »Vorstellungen und Instinkte«, ...
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Theater Theater 18
Aktuelle Stücke 18
Taschenbuch
Sheila Callaghan »Dead City«, Beate Faßnacht »Die Brust von der Frau aus Chur«, Reto Finger »Einer wie ich würde mich vom Springen auch nicht abhalten«, Sabine Harbeke »schonzeit«, Katja Hensel »Ins Weite schrumpfen«, Andreas Liebmann »explodiert«, Anthony Neilson »Frohes Fest«, Ewald Palmetshofer ...
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