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Clemens Eich

Clemens Eich wurde 1954 in Rosenheim als Sohn von Ilse Aichinger und Günter Eich geboren. Nach der Schauspielschule in Zürich hatte er Engagements in Landshut,
Frankfurt und Wien. 1980 erschien sein erster Gedichtband Aufstehn und gehn, 1984 entstand das Theaterstück So und 1987 der Prosaband Zwanzig nach drei. Für den Roman Das Steinerne Meer (1995) wurde ihm 1996 der Hamburger Mara-Cassens-Preis zuerkannt. Clemens Eich starb am 22. Februar 1998. 1999 erschienen posthum die unvollendeten Aufzeichnungen aus Georgien. Im Februar 2008 erscheint eine Gesamtausgabe seines Werks im S. Fischer Verlag.

Clemens Eich wurde 1954 in Rosenheim als Sohn von Ilse Aichinger und Günter Eich geboren. Nach der Schauspielschule in Zürich hatte er Engagements in Landshut,
Frankfurt und Wien. 1980 erschien sein erster Gedichtband Aufstehn und gehn, 1984 entstand das Theaterstück So und 1987 der Prosaband Zwanzig nach drei. Für den Roman Das Steinerne Meer (1995) wurde ihm 1996 der Hamburger Mara-Cassens-Preis zuerkannt. Clemens Eich starb am 22. Februar 1998. 1999 erschienen posthum die unvollendeten Aufzeichnungen aus Georgien. Im Februar 2008 erscheint eine Gesamtausgabe seines Werks im S. Fischer Verlag.

Auszeichnungen

  • 1996

    Mara Cassens-Preis, Hamburg

UA Frei
Theater
Clemens Eich

So

3 D, 7 H

Walter will sich verändern. Sein Leben stagniert. Schriftstellersein klappt nicht, dann lieber berühmter Schauspieler. Also geht er in die Lehre bei Theaterstar Martha Stoll. Auf ihrem Bauernhof studiert er seine neue Leidenschaft. Doch die Begabung fehlt. Die Lehrmeisterin ermüdet schnell. Dazu kommt, dass Rosi, ebenfalls eine junge Schauspielkollegin, tot aufgefunden wird. War das Mord? War das Walter? Oder etwa Cranich, sein Verleger? Was ist mit Marthas Freunden, den Filmleuten Jack und Fritz? Plötzlich befinden sich alle auf der Flucht, vor dem Kommissar, vor den Soldaten, vor dem Krieg. Ein Herumirren im Nirgendwo. Suchende nach einem Ziel in der Ziellosigkeit. Aus dem Nichts taucht auf: Florentin Florentin, Theaterjournalist. Er nutzt die Gunst der gemeinsamen Flucht, um ein Interview mit der großen Martha Stoll zu führen. Fast gibt es ein Happy End in Frankfurt. Leider muss der ermittelnde Kommissar doch noch schießen. Zurück bleibt Walter. Und fügt sich wieder nahtlos in das Gewohnte ein.

In diesem Theaterstück aus dem Nachlass von Clemens Eich, dem einzigen dramatischen Text in seinem literarischen Werk, sucht Eich die Nähe des absurden Theaters. Zynisch bündelt er die Extravaganzen der künstlerischen Berufe und lässt seine Figuren in einem Klischee ihrer selbst verharren. Erst durch die Auseinandersetzung bzw. Nichtauseinandersetzung miteinander gewinnen sie an Dynamik, wenngleich auch nur die einzige ihnen mögliche: die Eigendynamik. Selbst die Erfahrung des Krieges fungiert nur als Kulisse für die Rollen ihres Lebens.

„Clemens Eich war eine Figur auf der Grenze und zwischen den Zeiten. Er war auf dem Weg in die erste Reihe der deutschen Autoren.“ Ulrich Greiner, DIE ZEIT

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