Gottfried Greiffenhagen

Gottfried Greiffenhagen (1925-2013), Autor, Übersetzer, Dramaturg, wurde nach einem Jurastudium 1969 Dramaturg bei Peter Palitzsch in Stuttgart, ab 1971 war er dann Chefdramaturg bei Peter Zadek in Bochum.
Für die Bühne bearbeitete er u.a. Fräulein Else von Arthur Schnitzler und Professor Unrat von Heinrich Mann und übersetzte Werke von Henrik Ibsen (zusammen mit Peter Zadek) und Arthur Miller.

Gottfried Greiffenhagen (1925-2013), Autor, Übersetzer, Dramaturg, wurde nach einem Jurastudium 1969 Dramaturg bei Peter Palitzsch in Stuttgart, ab 1971 war er dann Chefdramaturg bei Peter Zadek in Bochum.
Für die Bühne bearbeitete er u.a. Fräulein Else von Arthur Schnitzler und Professor Unrat von Heinrich Mann und übersetzte Werke von Henrik Ibsen (zusammen mit Peter Zadek) und Arthur Miller.

Theater
Gottfried Greiffenhagen

Comedian Harmonists Teil 2 - jetzt oder nie

7 H

Neu im Programm!

Der überaus erfolgreiche und von unzähligen Theatern gespielte erste Teil beschreibt Anfang und Ende der ursprünglichen Comedian Harmonists. Im zweiten Teil steht die Frage des "Danach" im Mittelpunkt. Was wurde aus den Comedian Harmonists?

1975: Der alte Harry Frommermann arbeitet wie seit Jahren schon an der großen Idee, sein vocal orchestra einzuspielen. Parallel dazu nimmt er Erinnerungen an die erste "boy group" aller Zeiten auf - an die Comedian Harmonists. Vor 40 Jahren, im Februar 1935, trennte sich das kongeniale Sextett. Die eine Hälfte blieb in Deutschland, die andere musste vor den Nazis fliehen. Von dem gemeinsam erworbenen Reichtum konnten die jüdischen Sänger nichts mitnehmen. Die "deutsche" Gruppe um Robert Biberti versuchte, als "Meistersextett" an den Ruhm der Comedian Harmonists anzuknüpfen. Die erst nach Wien, später in die USA emigrierte Gruppe um Harry Frommermann nannte sich "Comedy Harmonists". Bis auf einen fast zeitgleichen Auftritt in Den Haag, verlaufen die Wege der beiden Ensembles sehr unterschiedlich. Gleichwohl kommt es zu erstaunlichen Parallelen, von der Suche nach neuen Sängern bis hin zur Auflösung der Gruppen. Aus einem Ensemble werden schließlich Einzelschicksale.

In den spielerisch aufgelösten Monolog des alten Harry Frommermanns mischen sich Szenen, die in Rückblicken sechs ungleiche Charaktere und die Zeit, in die sie gestellt sind, präsent werden lassen. Frommermanns Erinnerungen sind dabei weit mehr als nur Anlass: Sie zeigen einen Menschen am Ende seines Lebens, der immer noch für ein Projekt brennt: für die Musik! Und selbstverständlich ist die Musik in Jetzt oder nie auch das Kernstück des Abends.


Theater
Henrik Ibsen

Baumeister Solness

Deutsch von Peter Zadek, Gottfried Greiffenhagen
5 D, 5 H, 2 Dek

Der Architekt Halvard Solness hat es weit gebracht. Sein ehemaliger Chef Knut Brovik und dessen Sohn Ragnar arbeiten für ihn. Und doch ist der nach außen hin brillante und erfolgreiche Solness seiner selbst gar nicht so sicher. Seit seine beiden Kinder bei einem Hausbrand umkamen, lebt seine Frau Aline gebrochen und apathisch dahin. Solness kämpft mit der Vorstellung, er haben diesen Brand herbeigewünscht und sich dadurch mitschuldig gemacht. Hinzu kommt seine eingefleischte Furcht davor, sich eines Tages von der Jugend ablösen lassen zu müssen. Mit der wird er plötzlich in der Gestalt der jungen Hilde Wangel konfrontiert, die er vor zehn Jahren sehr beeindruckt hatte, als er beim Richtfest einer von ihm erbauten Kirche den Festkranz selbst an der Turmspitze anbrachte. Damals versprach er ihr, ihr ein Königreich zu schenken. Nun ist Hilde da, um das Versprechen einzufordern, und Solness hat plötzlich die Angst vor der Jugend verloren. Hilde scheint ihm neue Kräfte zu verleihen. Sie will sich jedoch nicht in Solness’ Ehe drängen, sondern wieder verschwinden, wenn er ihr ein Schloss errichtet hat. Zuerst aber soll er eine Mutprobe ablegen und wieder den Kranz am Turm eines von ihm erbauten Hauses aufhängen. Der zehn Jahre älter gewordene Solness ist jedoch nicht mehr schwindelfrei. Obwohl seine Frau versucht, ihn von dem Wagnis abzuhalten, besteigt er, von Hilde getrieben, den Turm, befestigt den Kranz und stürzt vor den Augen der jubelnden Hilde und zum Entsetzen der Umstehenden in den Tod.

Dieses Drama über das Jugend-Alter-Problem, über Künstlerehrgeiz und menschliches Glück leitete Ibsens letzte Schaffensperiode ein. Nur noch der Mensch und seine persönlichen Konflikte stehen im Mittelpunkt, nicht mehr die Gesellschaft.

Theater
Arthur Miller

Im Palais des Erzbischofs

Deutsch von Gottfried Greiffenhagen, Inge Greiffenhagen
2 D, 3 H, 1 Dek

Die luxuriöse ehemalige Residenz eines Erzbischofs in Ost-Europa dient nun als Heim für den Schriftsteller Marcus, der nach einer mehrjährigen Haft im Einverständnis mit dem Regime lebt und in dessen Auftrag im Palais kompromittierende Orgien veranstaltet.
Adrian, ein amerikanischer Autor, besucht ihn, um seine Freunde Marcus und Sigmund zu sehen. Sigmund, der als berühmtester Dichter im Landes gilt, ist in Ungnade gefallen, sein Manuskript wurde konfisziert, weil er das Regime kritisiert und provoziert hat. Ihm droht Gefängnis oder Deportation. Die Auseinandersetzung der Freunde mit Sigmunds Problemen wird zum Gradmesser für ihre Freundschaft untereinander, zumal als es immer wahrscheinlicher wird, dass in der Stuckdecke des Raums Abhörgeräte verborgen sein könnten. Im Mittelpunkt der Handlung steht Maja, die als ehemalige Geliebte von Adrian, Marcus und auch Sigmund alle Fäden in der Hand hält.
Arthur Miller zeigt in seinem Stück die ohnmächtige Angst, die in einem totalitären Staat herrscht - aus der Sicht des außenstehenden Amerikaners. Er schildert auch das Unverständnis des Amerikaners angesichts der Tatsache, dass Europäer ein solches System ertragen, wenn nicht sogar akzeptieren, weil sie ihr Land lieben, dem sie verbunden bleiben müssen, wenn sie nicht wie so viele Emigranten ihre Identität und ihre ganze Existenz aufs Spiel setzen wollen.

Aufführungsarchiv

Digitales Textbuch