Wigand Lange

Theater
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Jane Martin

Jack und Jill

Deutsch von Wigand Lange
1 D, 1 H, St, Verwandlungsdek

Während viele moderne Liebesgeschichten die Suche nach dem oder der Richtigen thematisieren, geht es in Jack und Jill darum, was passiert, wenn zwei Leute "den Richtigen" gefunden haben. Da fängt die harte Arbeit erst an, wenn man Jane Martin fragt. Aber wer ist in den Neunzigern noch bereit, die wirklichen Liebesmühen auf sich zu nehmen? Jack und Jill sind beide schon einmal geschieden, aber was haben sie aus ihrer Erfahrung gelernt? Sie scheinen höchstens etwas verschreckt, voller Angst, die Enttäuschungen ihrer Geschichte zu wiederholen.

Martins Faszination mit den Mechanismen einer Romanze gründet sich auf eine menschliche Grundwahrheit: Die Liebe hat nicht oft Bestand. Woran liegt das? Das möchte Martin wissen. Und damit müssen Jack und Jill kämpfen auf ihrem langen Weg nach oben.

Was die Handlung betrifft, besteht das Gerüst jeder Romanze aus den Komplikationen von Bekommen und Verlieren. Das ist auch in Jack und Jill nicht anders. Die Liebe wird aber nicht durch das dramatisch, was passiert, sondern wie es passiert. Werben und Zusammenleben erfolgen mit Stil und Witz, Merkmalen, die den typisch schrägen Humor, die heftige Leidenschaft und gewagte Theatralik der Autorin hervorheben. Diese Elemente führen zu einer lebendigen Begegnung mit der Romanze als einem Spielfeld, einem Schlachtfeld, einer Röntgenaufnahme, einem Puzzle, einem Wahn und schließlich einer Wahl.

Theater
Jane Martin

Keely und Du

Deutsch von Wigand Lange
2 D, 2 H, 1 Dek

Keely kommt in einem Kellerraum zu Bewusstsein. Sie ist mit Handschellen an ein Bett gefesselt. Sie weiß weder, wo sie sich befindet, noch wie sie dort hingekommen ist. Bei ihr ist Du, eine ältere Frau, die Keely offensichtlich bewachen und versorgen soll. Bruchstückhaft setzt der Dialog ein. Er enthüllt allmählich den Grund für Keelys Gefangenschaft: Von ihrem Ex-Mann vergewaltigt und geschwängert, wurde sie vor einer Klinik, wo sie ihr Kind abtreiben lassen wollte, von einer Gruppe christlicher Lebensschützer gekidnapped und in das hermetisch abgeschottete Versteck gebracht. Die christlichen Aktivisten wollen Keely dazu zwingen, ihr Kind auszutragen. Aber Keely weigert sich strikt. Alle Versuche Dus und des Oberfundamentalisten Walter wehrt sie ab. Dennoch nähern sich Du und Keely einander an. Es gelingt Keely, Dus Mitleid zu erregen. Zu ihrem Geburtstag lässt Du Keely für einige Stunden frei. Sie feiern gemeinsam and betrinken sich. Die Annäherung jedoch ist nur eine scheinbare. Von Panik ergriffen, treibt Keely ihr Kind selbst mit einem Drahtbügel ab. Das Stück endet ironisch, indem es wieder von vorne beginnt. Allerdings mit umgekehrten Vorzeichen. Jetzt sitzt Du im Gefängnis, Keely besucht sie, versorgt sie mit Essen, versucht, Gespräche mit ihr anzuknüpfen....
Geradezu grotesk prallen zwei unversöhnliche Welten aufeinander: die einer nur auf sich gestellten, misshandelten Frau und die realitätsfremde Welt fanatischer Religionsdogmatiker, für die Abtreibung Mord bedeutet und selbst vor Gewaltanwendungen nicht zurückschrecken. Das provokative Stück fordert die Auseinandersetzung mit dem Thema Abtreibung heraus.

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