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Caren Jeß

MOOR von Caren Jeß

"Meine Mutter ist in ein Moorloch gefallen / jetzt spielt sie / mit den Schlammmonstern / Memory" - Für lyrix - Bundeswettbewerb für junge Lyrik hat Caren Jeß das Gedicht "Moor" geschrieben.

Porträt von Caren Jeß © Jewgeni Roppel

Für lyrix - Bundeswettbewerb für junge Lyrik hat Caren Jeß das Gedicht "Moor" geschrieben. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier

"In fast minimalistischen Versen verwebt Caren Jeß Bilder und Gedanken zu einer Alltagsgeschichte, die ein obskures Szenario rahmt. Eigenwillige, kunstvolle Rhythmen vermitteln die Bewegung des Gehens, erzeugen Spannung und Emotionen. 
Schweigen und ausweichende Antworten machen die bedrückende Stimmung spürbar, die sich ins Unheilvolle steigert: 
Die Mutter verschwindet in einem Moorloch, wo sie „mit den Schlammmonstern Memory“ spielt. Das Abgründige der zwischenmenschlichen Beziehung wandelt sich in den buchstäblichen Abgrund, der sich im Moor auftut. Der Rückgriff aufs Groteske eröffnet einen Raum für das Unsagbare im Alltäglichen.

Die allegorische Anverwandlung der Natur als Ausdruck menschlicher Emotionen hat eine lange Tradition in der Kunst, wie sich auch an unserem diesmonatigen Ausstellungsstück zeigt: Der mythologischen Figur der Daphne, die sich in einen Lorbeerbaum verwandelt – weiter unten findet ihr mehr dazu!" (lyrix)

© Jewgeni Roppel

Caren Jeß

Caren Erdmuth Jeß, geboren 1985 in Eckernförde, studierte Deutsche Philologie und Neuere deutsche Literatur in Freiburg i.Br und Berlin. Als Dramatikerin trat sie das erste Mal 2017 in Erscheinung, als sie mit ihrem Stück Deine Mutter oder Der Schrei der Möwe den dritten Platz des Osnabrücker Dramatikerpreises belegte. 2018 gewann sie die Residency des Münchner Förderpreises für deutschsprachige Dramatik mit Bookpink. Mit der Grazer Uraufführungsinszenierung von Bookpink wurde sie 2020 für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert und zur Nachwuchsdramatikerin des Jahres erklärt. Im Jahr davor gewann sie außerdem den Else-Lasker-Schüler-Stückepreis für ihr Stück Der Popper und den Preis der taz-Publikumsjury des 26. open mike für Die Ballade von Schloss Blutenburg. 2023 gewann sie für das Stück Die Katze Eleonore in der Produktion des Staatsschauspiel Dresden den Mülheimer Dramatikpreis sowie den Publikumspreis der Mülheimer Theatertage. Caren Jeß lebt in Dresden.

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