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Leo Meier

auf der suche nach dem verlorenen bagger - das neue Theaterstück von Leo Meier

Neu im Programm: "auf der suche nach dem verlorenen bagger" ist eine aberwitzige Lausbubengeschichte, die sich ganz nebenbei zu einer Reflexion über Trauer und Verlust entwickelt. Eine überschäumende, absurde und manchmal auch tieftraurige Gesellschaftskomödie.

Leo Meier als Kind auf einem gelben Bagger. Er trägt einen hellblauen Helm und schaut sehr konzentriert auf die Baggerschaufel vor ihm. © Leo Meier

ich hatte noch eine idee vorhin
ich hatte die idee, dass mein opa der wind sein könnte
er könnte der wind in meiner frisur sein,
auf dem heimweg in der dämmerung

Der fünfjährige Alfi hat den hässlichsten Spielzeugbagger auf der ganzen Welt, doch seine Mutter möchte ihm partout keinen neuen kaufen. Das ist ein großes Problem, denn mit diesem wertlosen Stück Plastik macht er sich zum Gespött des gesamten Kindergartens. Also heckt er einen geheimen Geheimplan aus: Den Bagger verschwinden lassen und aus dem Kindergarten entwischen, um in der nächstgelegenen Polizeistation eine Vermisstenanzeige für den "verloren gegangen" Bagger aufzugeben. Alles tip-top von den Cops zertifiziert - da wird seine Mutter keine andere Wahl haben, als ihm einen neuen, ferngesteuerten Bagger zu kaufen, oder?

Leider hat der kleine Alfi die Rechnung ohne Polizistin auf der Hauptwache gemacht, die es sich zum persönlichen Ziel setzt, Alfis verschollen geglaubtes Spielzeug zu finden. Schon bald eskaliert die Situation und Alfis wasserdichter Plan führt zu einer überregionalen Suche, in der nicht nur eine Frau aus dem Fundbüro, ein Mensch mit gelber Jacke, Oma und eine Showmasterin involviert sind. Mit seiner Suche nach dem "verlorenen" Bagger schafft es der neunmalkluge Alfi dann schließlich sogar ins Fernsehen. Und das bekommt dann auch seine Mutter mit. Scheiße.

Alfis Plan setzt innerhalb eines Tages eine Kettenreaktion in Gang. Schon bald geht es nicht mehr um den Bagger allein, denn Alfi scheint der Einzige zu sein, der nicht wirklich etwas verloren hat: Die Erwachsenen projizieren ihre Ängste, Ambitionen und unerfüllten Lebensträume auf den Jungen. Über die Suche nach dem Bagger fördert Alfi die Verluste seiner Mitmenschen zu Tage.

auf der suche nach dem verlorenen bagger
frei zu besetzen
UA frei

© Jakob Fliedner

Leo Meier

Leo Meier wurde in Berlin geboren und wuchs in Duisburg auf. Nach dem Abitur studierte er zunächst Theaterwissenschaft und Philosophie in Bochum, bevor er von 2015 bis 2019 sein Schauspielstudium an der Folkwang Universität der Künste absolvierte. Für das Theaterstück Tote gehen nicht ins Kino, das er zusammen mit Rudi Klein und Yannik Heckmann entwickelte, wurde er mit dem Folkwang-Preis ausgezeichnet. Nach dem Studium gastierte er u.a. am Schauspielhaus Bochum und am Schauspielhaus Hamburg. Außerdem ist Leo Meier in zahlreichen Film-und Fernsehproduktionen zu sehen, so ermittelt er u.a. an der Seite von Katrin Wichmann und Bjarne Mädel im Sörensen Krimi. Für zwei herren von real madrid - seinem ersten Theaterstück im S. Fischer Verlag - wurde Leo Meier zum Heidelberger Stückemarkt 2022 eingeladen. Leo Meier lebt in Berlin.

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