Leo Meier
auf der suche nach dem verlorenen bagger - das neue Theaterstück von Leo Meier
ich hatte noch eine idee vorhin
ich hatte die idee, dass mein opa der wind sein könnte
er könnte der wind in meiner frisur sein,
auf dem heimweg in der dämmerung
Der fünfjährige Alfi hat den hässlichsten Spielzeugbagger auf der ganzen Welt, doch seine Mutter möchte ihm partout keinen neuen kaufen. Das ist ein großes Problem, denn mit diesem wertlosen Stück Plastik macht er sich zum Gespött des gesamten Kindergartens. Also heckt er einen geheimen Geheimplan aus: Den Bagger verschwinden lassen und aus dem Kindergarten entwischen, um in der nächstgelegenen Polizeistation eine Vermisstenanzeige für den "verloren gegangen" Bagger aufzugeben. Alles tip-top von den Cops zertifiziert - da wird seine Mutter keine andere Wahl haben, als ihm einen neuen, ferngesteuerten Bagger zu kaufen, oder?
Leider hat der kleine Alfi die Rechnung ohne Polizistin auf der Hauptwache gemacht, die es sich zum persönlichen Ziel setzt, Alfis verschollen geglaubtes Spielzeug zu finden. Schon bald eskaliert die Situation und Alfis wasserdichter Plan führt zu einer überregionalen Suche, in der nicht nur eine Frau aus dem Fundbüro, ein Mensch mit gelber Jacke, Oma und eine Showmasterin involviert sind. Mit seiner Suche nach dem "verlorenen" Bagger schafft es der neunmalkluge Alfi dann schließlich sogar ins Fernsehen. Und das bekommt dann auch seine Mutter mit. Scheiße.
Alfis Plan setzt innerhalb eines Tages eine Kettenreaktion in Gang. Schon bald geht es nicht mehr um den Bagger allein, denn Alfi scheint der Einzige zu sein, der nicht wirklich etwas verloren hat: Die Erwachsenen projizieren ihre Ängste, Ambitionen und unerfüllten Lebensträume auf den Jungen. Über die Suche nach dem Bagger fördert Alfi die Verluste seiner Mitmenschen zu Tage.
auf der suche nach dem verlorenen bagger
frei zu besetzen
UA frei