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Nele Stuhler

“Brauchst du Hoffnung?”

Schon beim Aufsagen von Nele Stuhlers Titel kommt das Hirn gehörig ins Schwanken. Und so geht es bei der Lektüre dann auch munter weiter, weil einfach nichts klar ist, aber das dann eben schon. Höchste Zeit für die Kostprobe eines irrsinnig schön zweigeteilten Theatertextes, der nicht zeitgemäßer auf den Wahnsinn dieser Welt hätte antworten können. UND ODER ODER ODER ODER UND UND BEZIEHUNGSWEISE UND ODER BEZIEHUNGSWEISE ODER UND BEZIEHUNGSWEISE EINFACH UND von Nele Stuhler

Porträt Nele Stuhler © William Minke

„Die Dramatikerin und Regisseurin Nele Stuhler hat nun einen wunderbar unkonventionellen Text geschrieben, der seinen eigenen Regeln folgt…“ (FAZ)

Mann / Frau
Häuslich / Wäldlich
Jagen / sammeln
Stark / Schwach
Frau / Mann
Rational / Emotional
Angeboren / Anerzogen
Angezogen / Nackidei

„Es ist eine Art Sprach-Partitur, in der die Worte frei zwischen den Polen des binären Denkens flottieren. Immer nah am Nonsense, verbirgt sie ihre Vorbilder nicht. Das Stück ist klar dadaistisch geprägt“ (SZ)

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Ein Loch / Kein Loch
Kein Loch / Ein Loch (ad libitum / obligat)

„Statt sich pflichtschuldig und halb ironisch an sämtlichen gegenwärtigen Diskursen entlangzuhangeln, werden sie hier assoziationsoffen angeteasert und man kommt als Zuschauer jederzeit mit seinen eigenen Gedanken zur Weltlage dazwischen. Man ist frei, ihn als spinnertes Gedicht zu lesen, das mit den ureigensten Mitteln des Theaters auf die Bühne drängt – oder als Selbstverortungsversuch in unserer komplexen Gegenwart.“ (SZ)

Einfügen / Umbruch
Einfügen / Umbruch
Einfügen / Ausfügen
Einfügen / Umbruch

Umbruch / Stagnation
Umbruch / Restauration
Umbruch / Bewahrismus
Umbruch / Erhaltnismus
Umbruch / Anhaltismus
Umbruch / Bleibismus
Umbruch / Faulismus
Umbruch / Nönismus
Umbruch / Nurnochkurzimus
Umbruch / Wasweißimus
Umbruch / Wieüberhauptimus
Und deswegen passiert nie was
Und deswegen passiert ständig
Und deswegen passiert immer nie was

„Kunst oder Natur, Stadt oder Land, Krieg oder Frieden: Die Dramatikerin Nele Stuhler zeigt im Münchner Marstall hochintelligentes Assoziationstheater.“ (FAZ)

Aber sorge dich nicht
Bitte, bitte, bitte, sorge dich nicht
Es gibt allen Grund zur Sorge
Bitte, bitte, bitte, bitte, sorge dich nicht
Es gibt nicht ausschließlich Grund zur Sorge
Bitte, bitte, bitte

Naja mal bis hier


Uraufführung: 29.9.2024, Residenztheater München, Regie: FX Mayr.
Das Stück entstand am Residenztheater München in Kooperation mit der 1. StückeWerkstatt der Mülheimer Theatertage und uniT Graz.

© William Minke 2019

Nele Stuhler

Nele Stuhler wurde 1989 in Osterburg (Altmark) geboren und wuchs in Berlin auf. Sie studierte Philosophie und Volksbühne in Berlin, Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen, Regie in Zürich und absolvierte den Lehrgang FORUM TEXT von uniT Graz. Sie arbeitet als Autorin, Regisseurin und Performerin und schreibt alleine und mit anderen. Ihre Arbeit Mauerschau entstand 2017 an den Sophiensaelen in Berlin und wurden unter anderem zum DramatikerInnen Festival Graz, dem Out-Now Festival Bremen und zum Jubiläum 30 Jahre Mauerfall der Stadt Berlin eingeladen und von Deutschlandfunk Kultur als Hörspiel realisiert. Für ihr Theaterstück Fische erhielt sie 2016 den Münchner Förderpreis für deutschsprachige Dramatik und 2018 den Else-Lasker-Schüler Stückepreis. Mit ihrer Theatergruppe FUX realisiert sie seit 2011 eigene Arbeiten unter anderem beim Treibstoff-Festival Basel, am Stadttheater Gießen, am Schauspielhaus Wien, an den Münchner Kammerspielen, am Mousonturm Frankfurt und am HAU Berlin. Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie zudem mit Jan Koslowski, mit dem sie Arbeiten unter anderem am Ballhaus Ost Berlin, der Kunsthalle Rostock, der Ruhrtriennale Master Class und dem Schauspiel Frankfurt entwickelte.

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