Falk Richter
PRIDE zur Spielzeiteröffnung am Schauspiel Hannover
Am 11.09.25 feierte die Deutschsprachige Erstaufführung von PRIDE in der Regie des Autors am Schauspiel Hannover Premiere. Das Stück, welches bereits 2021 in Kopenhagen uraufgeführt wurde, liest sich wie eine Chronik aktueller, queerfeindlicher Angriffe. Insbesondere die letzten Monate, in denen CSD-Paraden gestürmt und Personen attackiert wurden, haben schmerzhaft deutlich gemacht, mit welchen Anfeindungen sich die queere Community noch heute tagtäglich auseinandersetzen muss. Mehr noch, wie sehr der Rechtsruck, die Säulen der demokratischen, weltoffenen Gemeinschaft ins Wanken bringt.
Falk Richter hat ein berührend persönliches, aber auch wütend systemkritisches Stück Dramatik geschrieben. Die Dramaturgin Valerie Göhring beschreibt das Theater von Falk Richter treffend: „Vielleicht liegt darin das Geheimnis [...]: in der Weigerung, Politik und Poesie, individuelle Biografie und gesellschaftliche Realität voneinander zu trennen.“ Ein großer Theaterabend, der gleichzeitig die neue Schauspiel-Intendanz unter Vasco Boenisch einleitete. Das Spielzeitmotto der Hannoveraner lautet: „Liebe will riskiert werden“ - ein passenderes Stück kann man sich kaum vorstellen.
Regie: Falk Richter, Bühne: Wolfgang Menardi, Kostüme: Andy Besuch, Musik: Nils Ostendorf, Video: Signe Emma, Licht: Oliver Hisecke, Choreografie: Sofia Södergård, Dramaturgie: Valerie Göhring
Mit: Jonathan Eduardo Brito, Shirin Eissa, Leyb Elias, Beck Heiberg, Michael Lippold, Sofia Södergård, Nick Weaver