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Ewald Palmetshofer

„Stück der Stunde“ – Uraufführung von SANKT FALSTAFF frei nach Shakespeares King Henry IV am Residenztheater München

Palmetshofer spricht Falstaff heilig. Auch wenn der saufend, rauchend, pissend, kotzend gar nicht heilig scheint.

Ein älterer Mann in einem schwarzen Ledermantel kniet bedrohlich über einem jüngeren Mann in silberner Rüstung. Beide sind auf einer Theaterbühne, mit einem netzartigen Hintergrund und einem großen, unscharfen Bild im Hintergrund. © Sandra Then

Doch was dieser „hirnverbrannte Hoffungs-Honk“ der kalten Macht entgegensetzt, ist Liebe, Echtheit, Würde und das Jetzt. Und weil er dran zerbrechen wird, soll dieses Streben nicht vergeblich sein. Ewald Palmetshofer hat mit seinem Quasi-Königs-Drama nicht nur einen „Blockbuster“, sondern auch „das Stück der Stunde“ geschrieben, jubelt die nachtkritik. Alexander Eisenach hat SANKT FALSTAFF mit ruppig-lässiger Opulenz und einem großartigen Ensemble höchst unterhaltsam und mit beeindruckenden Bildern in Szene gesetzt.

„Der Hausautor des Residenztheaters erzählt darin eine Geschichte, opulent und sprachakrobatisch, mit Witz und Mut zum derben Kitsch, saftig, schnell, samt Drehbühne, Film und Musik. Es geht um Politik und Macht und um die Mauer zwischen oben und unten. Fast wähnt man sich im Blockbuster. Die Geschichte strotzt vor Enttäuschung – und setzt dennoch, trotz allem, auf Hoffnung.“ (nachtkritik)

„Ewald Palmetshofer hat viele Jahre an dem Stück gearbeitet. Es ist ein Stück der Stunde geworden: über die Macht des Geldes, das Auseinanderdriften von Regierung und Bürgerschaft, Arm und Reich“ (nachtkritik)

SANKT FALSTAFF
von Ewald Palmetshofer
frei nach William Shakespeares "King Henry IV"
Uraufführung
Regie: Alexander Eisenach, Bühne: Daniel Wollenzin, Kostüme: Claudia Irro, Musik: Benedikt Brachtel, Sven Michelson, Video: Oliver Rossol, Licht: Verena Mayr, Dramaturgie: Constanze Kargl
Mit: Steven Scharf, Johannes Nussbaum, Steffen Höld, Myriam Schröder, Vincent Glander, Lukas Rüppel, Niklas Mitteregger, Isabell Antonia Höckel

© Magnus Lechner

Ewald Palmetshofer

Ewald Palmetshofer, geboren 1978 in Linz, studierte in Wien Theologie und Lehramt Philosophie / Psychologie. Der Autor und Dramaturg wurde 2008 zum Nachwuchsdramatiker des Jahres ernannt. Mit hamlet ist tot. keine schwerkraft wurde er 2008 für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert, 2010 mit dem Stück faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete. Mit seinem Stück die unverheiratete gewann Ewald Palmetshofer 2015 den Mühlheimer Dramatikerpreis. Die Uraufführungsinszenierung von Robert Borgmann am Wiener Akademietheater wurde außerdem 2015 zum Berliner Theatertreffen 2015. Dem folgten weitere Einladungen nach Mülheim. 2018 wurde Vor Sonnenaufgang am Theater Basel uraufgeführt und seitdem an mehr als zwanzig Häusern nachgespielt. Mit der Uraufführung von die verlorenen in der Regie von Nora Schlocker eröffnete Andreas Beck 2019 seine Intendanz am Residenztheater in München, wo Ewald Palmetshofer seit der Spielzeit 2019/20 auch als Dramaturg arbeitet.

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