Fiston Mwanza Mujila
TRAM 83 wird am Schauspielhaus Graz uraufgeführt
„Waffen- und Organhandler, Zuhälter, Prostituierte, Zufallsmusiker, Ex-Transsexuelle, Kindersoldaten, Grubenarbeiter, Soldatenwitwen, Aushilfekellnerinnen, Hinterhofphilosophen, Touristen usw.“
Sie alle versammeln sich im sagenhaften Nachtclub „Tram 83“, um dem Alltag für einen Moment lang zu entfliehen und einen Augenblick der Unbeschwertheit in einer afrikanischen Großstadt zu erleben. Inmitten des hitzigen Getümmels treffen sich zwei alte, einander fremd gewordene Freunde wieder: Requiem, der sich mit korrupten Geschäften über Wasser hält, und Lucien, der idealistische Schriftsteller. Lucien, der kein Minenarbeiter werden wollte, wählte einen intellektuellen Beruf, welcher von den schuftenden Arbeiter*innen nicht ernst genommen wird. Er selbst fragt sich, ob er zu distanziert, fast schon überheblich geworden ist. Genau genommen ist sein Blick zerrissen, postkolonial: gefangen zwischen zwei Welten, der westlichen und der afrikanischen. (Ankündigung Schauspielhaus Graz)