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Nele Stuhler

„Will-kommen ist, was kommen will.“ UA: LEICHTER GESANG von Nele Stuhler am Deutschen Theater Berlin

Das Dreamteam des Dadadrama - Autorin Nele Stuhler und Regisseur FXMayr - hat im Zusammenspiel mit Ensemble und dem Ramba Zamba Theater Sprache, Worte und „Tex“ äußerst lustvoll auseinandergenommen. Und wieder neu zusammengesetzt. Dabei entstehen bei aller Leicht- und Lustigkeit Sätze, die scheinbar schlicht, überwältigend dicht den Zustand der Welt beschreiben.

Nele Stuhler und FX Mayr © Friederike Emmerling

"Und die Sprache tanzt." (nachtkritik)​​​​​

"Man wird all diese Worte und all die Dinge, die man bisher mit diesen Worten bezeichnet hat, nicht mehr ohne freudigen Zweifel gebrauchen können nach diesem bunten, etwas albernen, dann aber wieder schockierend kontigenten Abend" (Berliner Zeitung)

Applausbild Leichter Gesang

Was bedeutet es, etwas zu verstehen oder nicht zu verstehen? Welche Sprache braucht es für Verständigung? Und was geschieht, wenn genau dieser Versuch das Verstehen, das Missverstehen selbst zum Thema eines Theaterabends wird? Autorin Nele Stuhler und Regisseur FX Mayr begeben sich gemeinsam mit Schauspieler:innen des DT und des inklusiven RambaZamba Theaters auf eine poetische Forschungsreise: ins Innere des Sprechens, des Schreibens und in das produktive Missverständnis. 

Leichter Gesang ist ein Theatertext, der nicht vorgibt, alles zu wissen, sondern sich bewusst im Nicht-Wissen verortet. Der in der Sprache selbst sein Material findet und sie gleichzeitig in Frage stellt. Nele Stuhler arbeitete dabei auch mit Elementen der Leichten Sprache, ohne sie eins zu eins zu übernehmen. Stattdessen nutzte sie deren Prinzipien. Herausgekommen ist eine Sprache, die zugleich einfach und komplex ist. Eine Sprache, die allen fremd ist und damit alle gleichermaßen einlädt, sich ihr zu nähern. Eine Inszenierung über Sprache, über ihre Macht und ihre Grenzen. Über das, was verständlich erscheint; und was sich im nächsten Moment wieder entzieht. Die Begriffe neu sortiert, Fragen stellt, statt Antworten zu geben. Ein Text, der erklingen will, im Sprechen, im Singen, im Spiel. Und der dabei erfahrbar macht, dass Verständigung nicht im Beherrschen von Sprache liegt, sondern im gemeinsamen Versuch. (Deutsches Theater Berlin)

© William Minke 2019

Nele Stuhler

Nele Stuhler wurde 1989 in Osterburg (Altmark) geboren und wuchs in Berlin auf. Sie studierte Philosophie und Volksbühne in Berlin, Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen, Regie in Zürich und absolvierte den Lehrgang FORUM TEXT von uniT Graz. Sie arbeitet als Autorin, Regisseurin und Performerin und schreibt alleine und mit anderen. Ihre Arbeit Mauerschau entstand 2017 an den Sophiensaelen in Berlin und wurden unter anderem zum DramatikerInnen Festival Graz, dem Out-Now Festival Bremen und zum Jubiläum 30 Jahre Mauerfall der Stadt Berlin eingeladen und von Deutschlandfunk Kultur als Hörspiel realisiert. Für ihr Theaterstück Fische erhielt sie 2016 den Münchner Förderpreis für deutschsprachige Dramatik und 2018 den Else-Lasker-Schüler Stückepreis. Mit ihrer Theatergruppe FUX realisiert sie seit 2011 eigene Arbeiten unter anderem beim Treibstoff-Festival Basel, am Stadttheater Gießen, am Schauspielhaus Wien, an den Münchner Kammerspielen, am Mousonturm Frankfurt und am HAU Berlin. Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie zudem mit Jan Koslowski, mit dem sie Arbeiten unter anderem am Ballhaus Ost Berlin, der Kunsthalle Rostock, der Ruhrtriennale Master Class und dem Schauspiel Frankfurt entwickelte.

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