Junges Theater

Wolfram Mehring

Das Hirtenmädchen Aymineh

Nach einer alten anatolischen Erzählung

Ein Gleichnis für das Theater für Kinder, über die Gleichheit alles Lebendigen, den Respekt, die Toleranz und die Liebe, über Vertrauen und den Glauben an die Zivilisation.

4 Darsteller:innen, St, 1 Dek

UA: 14.11.1992 · Städtische Bühnen, Freiburg

Aufführungsarchiv

13
November 2003
Wolfram Mehring

Das Hirtenmädchen Aymineh

Junges Theater
Regie Wolfram Mehring
Theater Staatstheater Kassel, Kassel

Weitere Stücke

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Junges Theater
Hans Christian Andersen, Wolfram Mehring

Die Schneekönigin

4 D, 4 H

In einer poetischen, klaren Sprache erzählt Wolfram Mehring die bewegende Geschichte um Gerda, Kai und die Schneekönigin neu. Seine Version findet einen eigenen Zugriff, indem er der Kraft des Märchens vertraut, es aber gewitzt und behutsam zum Heute führt. Die Schneekönigin wirkt bei ihm frisch und vertraut zugleich. Und einen solch sorgsamen Umgang hat dieses Märchen wahrlich verdient. Denn die Geschichte ist auch heute noch bedeutend.

Der ewige Kampf zwischen Gut und Böse wird von zwei Kindern entschieden: Durch die Macht seines Spiegels, der jeden nur das Hässliche sehen lässt, hat der Teufel das Herz der Schneekönigin und ihr ganzes Land zu Eis erstarren lassen. Nur ein kleines Haus und deren Bewohner sind ihr von ihrem ehemals grünen Paradies geblieben. Sie sind gegen die Macht des Teufels immun.
Aber dann zerschlägt Kai den Spiegel des Teufels. Ein Splitter gerät ihm ins Auge, und auch er kann das Schöne nicht mehr sehen. Nur, wenn alles ganz weiß ist, ist Kai noch glücklich. Und so folgt er der Schneekönigin, die ihn liebt, in ihren Palast aus Eis.
Gerda spürt, dass Kai in Gefahr ist, und will ihn befreien. Auf dem Weg zum Palast muss sie Hindernisse, die der Teufel ihr in den Weg legt, überwinden.

Was ist schön und was ist hässlich? Was ist gut und was böse? Was ist Liebe und was nur Verlangen? Die Schneekönigin beschreibt auch einen Entwicklungsprozess. Am Ende steht eine wärmende Erkenntnis.

Junges Theater
Wolfram Mehring

Reineke Fuchs

12 Darsteller:innen, 1 Dek

Der Ursprung der Parabel vom Fuchs Reineke, dem Wolf Isegrim, vom König Nobel und der ganzen domestizierten und ungezähmten Tierwelt liegt noch im Dunkel. Das Aufzeigen einer egoistischen, korrupten Gesellschaft, in der Missgunst, Schadenfreude, Gier, Bestechung und Opportunismus in jedem Augenblick angesagt sind und den politischen Alltag charakterisieren, sind Wolfram Mehring an sich schon Grund genug für eine weitere Bearbeitung dieses uralten Stoffes. Die Darstellung einer typisierten Welt, in der die menschliche Natur wie durch ein Prisma in tierisch-anthropomorphe Silhouetten zerlegt wird, ist eine reizvolle theatralische Aufgabe. Ein selbstgefälliger König Nobel, die geldgierige Königin Fiere, der cholerisch-eifersüchtige Wolf Isegrim, ein kriecherischer Dachs Grimbart, die nymphomane Giermund, der naive Hase Lampe, das furchtsame Hündchen Wackerlos, der eitle Hahn Henning und der listige Fuchs Reineke geben ein Panoptikum menschlicher Besonderheiten, an dem Molière seine Freude gehabt hätte. Allen Figuren dieses Stücks ist eines gemeinsam: Lüge und Heuchelei. Und allen gemein ist, was - außer persönlichen "Untugenden" - durch Heuchelei und Lüge verborgen werden soll: der Kampf um die Positionen in der politischen Hierarchie.

"Wir alle leben unter demselben Himmel, doch hat jeder seinen eigenen Horizont. Das Besondere des kindlichen Horizonts ist seine unendliche Weite. Alles kann ihn bevölkern, alles hat Platz in ihm. Doch zu oft reduzieren ihn eine phantasielose Erwachsenen-Autorität, bis nur noch das für den eigenen Nutzen quantifizierbar Zweckmäßige Platz in ihm findet, das Ego den Zugang zum anderen verstellt." (Wolfram Mehring)

Junges Theater
Wolfram Mehring

Ein Kranich im Schnee

4 Darsteller:innen, St, 1 Dek

Das alte Ehepaar Ojisan und Obasan lebt in einem kleinen Haus in Japan. Im Winter haben sie fast nichts zum Essen und auch kein Feuerholz mehr. Als Ojisan in den Wald geht, um Holz zu suchen, findet er dort einen angeschossenen Kranich. Ojisan entfernt den Pfeil, und wird dabei von dem habgierigen Jäger Saburo erwischt. Der befreite Kranich fliegt davon. Saburo verlangt sehr viel Geld für den entflohenen Kranich und das gesammelte Holz. Ojisan kann nicht bezahlen und muss mit leeren Händen nachhause gehen. Am Nachmittag klopft es an der Tür. Draußen steht ein junges Mädchen namens Yuki und bittet um eine Möglichkeit zum Übernachten. Am nächsten Morgen überrascht sie die beiden mit einem üppigen Essen und warmen Feuer. Sie webt dem Ehepaar auch einen wärmenden Kimono. Allerdings muss sie für diese Arbeit völlig unbeobachtet sein. Ojisan und Obasan akzeptieren das. Doch als sie auch für Saburo einen Kimono webt, beobachtet der sie heimlich. Dabei sieht er, dass sie sich beim Weben in einen Kranich verwandelt. Nachdem das Geheimnis seiner Kraft entdeckt wurde, muss der Kranich Yuki die Menschen für immer verlassen.

Eine wunderschöne Geschichte über zwei alte Menschen in einem Holzhaus im Japan längst versunkener Zeit, einen habgierigen Jäger, dem alles, aber auch alles zu gehören scheint, einen Kranich, der ein Mädchen sein und Kimonos weben kann für Menschen, denen er Gutes will, und der sich, nachdem das Geheimnis seiner Kraft entdeckt ist, für immer von den Menschen verabschieden muss.

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