Theater

Andrej Tarkowskij

Das Opfer

(Offret)

Alexander, der Intellektuelle und ehemalige Schauspieler, hat sich in die Einsamkeit zurückgezogen. Bei der Feier seines 50. Geburtstags wird er mitsamt seinen Gästen von den dramatischen Anzeichen eines Atomkriegs heimgesucht. Um den offensichtlich drohenden "Untergang der Welt" abzuwenden, bietet er sich in höchster Angst als Opfer an und gelobt, sich von Haus und Familie für immer zu trennen. Besiegelt wird dieser "Vertrag" durch eine mystisch inszenierte Vereinigung mit seiner Magd Maria, die auch eine gute Hexe genannt wird. Als das Unheil tatsächlich vorübergeht, macht Alexander sein Versprechen wahr, zündet sein Haus an und verstummt. Hoffnung verkörpert am Ende einzig sein kleiner Sohn, der den anfangs gepflanzten kahlen Baum weiter bewässert und dabei eine rätselhafte Frage stellt.

Andrej Tarkowskij, der große russische Kino-Poet (Solaris, Stalker u.a.), erzählt die apokalyptische Fabel Opfer als vielschichtiges Drama, in dem noch deutlicher als in seinen früheren Filmen das bedrohte Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur zum beherrschenden Thema wird.
Andrej Tarkowskij starb 1986 wenige Tage nach der Uraufführung von Opfer im Alter von 54 Jahren an Krebs. Sein letzter Film, 1986 u. a. mit dem Großen Preis von Cannes ausgezeichnet, ist sein filmisches Vermächtnis, sein verzweifelter Aufruf zur Besinnung angesichts der nahenden Katastrophen.

Deutsch von Alexander Nitzberg

4 D, 3 H, 1 Junge

UA: 13.04.2003 · Deutsches Schauspielhaus, Hamburg · Regie: Sebastian Hartmann

Aufführungsarchiv

13
April 2003
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03
April 2008
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