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Theater

Eddie Cornwell

Glücks-Therapie

Die Ehe von Alice und Peter ist nach 35 Jahren durch Gewohnheit und Alltagstress in eine schwere Krise geraten. Nähe und Verbundenheit sind ihnen in all den Jahren verloren gegangen. Als Alice eines Abends bei einem zärtlichen Annährungsversuch von Peter schroff und uncharmant abgewiesen wird, eröffnet sie ihm, dass sie nicht länger bereit sei, dieses lieblose Nebeneinander hinzunehmen. Sie habe für beide ein Seminar für Paartherapie gebucht, das schon am nächsten Tag beginnen soll.
Peter findet diese Idee völlig absurd und weigert sich vehement, an dieser Paartherapie teilzunehmen. Als er erfährt, dass es sich um eine Sexualtherapeutin handelt, der er nun seine intimsten Gefühle preisgeben soll, gerät er vollends aus dem Häuschen. Alice stellt ihn vor die Wahl: „Entweder Therapie oder Trennung“. Erstaunt über diese Entschlossenheit seiner Frau, willigt Peter schließlich widerwillig ein. Als die Therapeutin ihn tatsächlich über sein Liebesleben ausfragt, reagiert er derart unwirsch, dass die Therapie ständig zu platzen droht.
Aber wie es sich für eine Komödie gehört, entstehen daraus urkomische Situationen und Dialoge, die schließlich doch noch zu einem guten Ende führen.

2 D, 1 H

Aufführungsarchiv

11
Januar 2019
Eddie Cornwell

Glücks-Therapie

Theater
Theater STEGA GmbH, Rodenbach

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Theater
Eddie Cornwell

Morgen hör ich auf

1 H, 1 Dek

"Ich kann nicht schlafen. Meine Kehle ist trocken wie eine ausgedörrte Flunder. Stirn und Hände sind schweißgebadet. Ein unerträglicher Zustand. Ein elendes Leiden.
Man kann es nicht beschreiben. Es tut nicht weh, es ist einfach das ganze Ich, was davon erfasst ist. ...
Helen hat doch immer eine Flasche Rotwein für ihre Saucen im Küchenschrank versteckt. Genau, da ist ja, was ich brauche. Noch halb voll.
Ich nehme aber nur zwei, drei kleine Schlücke. Sonst merkt sie´s morgen.
(Horcht, ob er Schritte hört.)
Hoffentlich wacht sie nicht auf.
(Trinkt. Hält erneut die Flasche gegen das Licht.)
Nur noch ein schäbiger Rest. Der lohnt sich auch nicht mehr. Sie merkt es sowieso.
(Trinkt auch den aus.)
Ich besorge gleich morgen früh eine neue Flasche, schütte die Hälfte weg und stelle sie statt dieser hin. Die hier lass ich verschwinden. Hoffentlich kann ich einen Wein von der gleichen Marke bekommen. Wenn nicht, fülle ich den neuen Wein einfach bis zur Hälfte in diese Flasche. Die andere Hälfte werf´ ich weg.
(Lächelt listig und erleichtert.)
Tja, gewusst wie. Jetzt werde ich bestimmt gut schlafen."

Ein Mann, eine Flasche, und viele gute Gründe.
Ein Mann beim Frühstück - middle class, robust, Vertreter. Die Geschäfte gehen nicht gut. Schnell einen Schuss Whisky in den Kaffee gegen das Händezittern. Der Flachmann wandert in die Hosentasche. In der nächsten Szene ist er den Führerschein los, damit auch den Job und wenig später Frau und Kinder.
Schluck für Schluck vollzieht sich der unaufhaltsame Abstieg Roberts, begleitet von Selbstüberschätzung, Selbstmitleid und Selbstbetrug.
"Morgen hör´ ich auf", macht sich der trinkende Handelsvertreter auf dem absteigenden Ast jeden Tag aufs neue vor.

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