Theater

Fiston Mwanza Mujila

Gott ist ein Deutscher

Dich aufrecht stehen zu sehen, gießt Öl in mein Feuer
(Te voir dresser sur tes deux pattes)

Das gelobte Land: Es heißt Deutschland, Italien, Frankreich, Österreich für viele Afrikaner, die nach Europa kommen. Eine von ihnen folgt diesem ungewissen, eine süße Zukunft verheißenden Weg. Doch nichts wird wie erhofft. Von Schleppern bedroht und von den Stimmen ihrer Vergangenheit verfolgt, bettelt sie im Land ihrer Träume darum, doch wenigstens noch als Mensch wahrgenommen zu werden.

„Mwanza (…) erzählt die für Europäer meist ungehörte Seite einer Fluchtgeschichte – ohne Kitsch mit ehrlicher Verwunderung über Menschenverachtung und Kälte gegenüber Fremden, die ihre Talente in einem neuen Staat einbringen wollen.“ (Der Standard)

3 H, Stimme aus der Wand

UA: 30.06.2012 · dramagraz in Kooperation mit La Strada, Graz · Regie: Ernst A. Binder

Kritiken

FAZ

"Der Roman vibriert, stampft und swingt. […] ein Hohelied der Musik – und ein Sprachrausch.“

Süddeutsche Zeitung

„Mujilas heiter-lakonischer Ton muss sein. Er hält den Leser emotional auf Distanz, lässt Absurdität und Willkür lachhaft erscheinen. [...] und ein paar Rhythmen, die alles, ja wirklich alles verzeihen lassen."

Süddeutsche Zeitung

„Mujilas heiter-lakonischer Ton muss sein. Er hält den Leser emotional auf Distanz, lässt Absurdität und Willkür lachhaft erscheinen. [...] und ein paar Rhythmen, die alles, ja wirklich alles verzeihen lassen."

Der Standard

„Schwindelerregend.“

Kurier

"Der Roman brodelt, tobt, energiegeladen ist jedes kurze Kapitel."

FAZ

"Der Roman vibriert, stampft und swingt. […] ein Hohelied der Musik – und ein Sprachrausch.“

Süddeutsche Zeitung

„Mujilas heiter-lakonischer Ton muss sein. Er hält den Leser emotional auf Distanz, lässt Absurdität und Willkür lachhaft erscheinen. [...] und ein paar Rhythmen, die alles, ja wirklich alles verzeihen lassen."

Süddeutsche Zeitung

„Mujilas heiter-lakonischer Ton muss sein. Er hält den Leser emotional auf Distanz, lässt Absurdität und Willkür lachhaft erscheinen. [...] und ein paar Rhythmen, die alles, ja wirklich alles verzeihen lassen."

Der Standard

„Schwindelerregend.“

Kurier

"Der Roman brodelt, tobt, energiegeladen ist jedes kurze Kapitel."

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Theater

Fiston Mwanza Mujila

Der Garten der Lüste

4 H

„Deutschland ist durch eine Grenze von Österreich getrennt. Die Republik Österreich ist durch eine Grenze von Tschechien getrennt. Die Tschechische Republik ist durch eine Grenze von Deutschland getrennt, Deutschland ist durch eine Grenze von Belgien getrennt, Belgien ist durch eine Grenze von Holland getrennt. Brasilien (noch weit von uns entfernt) ist durch eine Grenze von Bolivien getrennt, Bolivien ist durch eine Grenze von Paraguay getrennt, Paraguay ist durch eine Grenze von Argentinien getrennt, Argentinien ist durch eine Grenze von Chile getrennt. Grenzen schwärmen aus, kreuzen, vermehren und vervielfachen sich; Grenzen zwischen Religionen, Sprachen, Kulturen... Grenzen, die mit Schlaflosigkeit und Unsicherheit spielen. Daher die Dringlichkeit eines großen Gartens, um alle Barrieren und Barrikaden zu beseitigen. Ein Garten im Weltmaßstab. Eine neue Welt.“

Wenn es einen Garten gäbe, in dem alles gut wäre. Die Menschen friedlich, das Klima freundlich, die Erfindungen sinnvoll. Wenn es einen Garten gäbe, der das Böse außen vorließe. Und mit ihm das Schlechte, das Gemeine, das Intrigante, das Gefährliche. Wenn es einen Garten gäbe, der inmitten all des Chaos eine bessere Welt verspräche. Dann wäre auch in ihm nicht Platz für alle.

Mit lyrischer Verve, üppig, überbordend, wuchernd und klangvoll rhythmisierend beschreibt Fiston Mwanza Mujila, wie aus einer berauschenden Vision vom Garten der Lüste eine nicht unbeträchtliche Last werden kann.

Theater

Fiston Mwanza Mujila

Après les Alpes

Der in Graz lebende Fiston Mwanza Mujila schaut auf die koloniale Herkunftsgeschichte des österreichischen Alpenkosmos und geht in einer grotesken Fiktion der Frage nach, was im post-alpinen Zeitalter passieren könnte: Gletscherschmelze und nie mehr Après-Ski? Oder was passiert, wenn plötzlich Rohstoffe im Untergrund der Alpen entdeckt werden? Werden diese dann in ein großes Minenunternehmen umgewandelt, und der Westen schürft für den Globalen Süden? Après les Alpes entstand als Auftragsarbeit für das Volkstheater Wien und wird als Fortführung von Elfriede Jelineks In den Alpen als Doppelabend am Volkstheater Wien uraufgeführt.

"Das Stille Örtchen ermöglicht es dem Menschen, sich mit sich selbst zu versöhnen. Das Stille Örtchen ist eine extravagante, aber wärmeerzeugende Poesie. Das Scheißhaus ist ein Weg zu Schönheit und Herrlichkeit. Kacken ist eine Kunst wie Poesie, Malerei oder der Bau von Skulpturen.
Das Stille Örtchen: Ort der Geringfügigkeit
Das Stille Örtchen: Speicherbecken der Träume und großen Pläne
Das Stille Örtchen: Katalog der Gefühle
Das Stille Örtchen: Behälter des Glücks
Das Stille Örtchen: Vorkammer der Macht
Das Stille Örtchen ist eine Welt für sich. Eine Landkarte. Eine Weltkarte der Erinnerungen. Ein Ort voller Begierde. Solare Öffnung der Entspannung. Alle Wege führen zum Stillen Örtchen. Alle – Könige, Kaiserinnen, Landesmütter Herzöge, Diven, Butler – gehen auf das Stille Örtchen und verneigen sich.
Das Stille Örtchen und der Tod machen uns gleich. In meinem Leben kenne ich Leute, die noch nie am Meer, in den Bergen, im Busch waren, aber ich kenne niemanden, der noch nie auf dem Stillen Örtchen war.
Das Stille Örtchen zeigt uns unsere Menschlichkeit. Unsere Zerbrechlichkeit. Unser Schicksal als Mensch. Es gibt Konflikte und immense Schäden auf der Erde – Schlägereien in Bremen, Kriege, Bombenanschläge, bewaffnete Raubüberfälle –, weil die Leute das Stille Örtchen nicht richtig schätzen, und wenn sie auf das Stille Örtchen gehen, kacken sie falsch. Sich auszuziehen bedeutet, das Ansehen zu verlieren. Sich anziehen heißt, vor dem eigenen Bild zu fliehen. Das Stille Örtchen ist mehr als ein Beichtstuhl. Es ist ein Freiluftgefängnis. Es ist... Es ist Psychiatrie. Es ist Sanatorium. Das Stille Örtchen ist ein anderer Name für das Paradies." (aus Après les Alpes)

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