Theater

B.S. Johnson

Lebensabend - Eine geriatrische Komödie

Nach dem gleichnamigen Roman
(House Mother Normal - A Geriatric Comedy)

"Lebensabend, 1971 geschrieben, zeigt die Welt aus vielen Perspektiven, treibt dieselbe Stunde durch neun Bewußtseinsfilter. Er ist ein Roman in Stimmen. Als Gattungsbegriff schlägt Johnson "geriatrische Komödie" vor, was uns an Dante commedia erinnert: Auch Lebensabend spielt in einer Hölle, im Altersheim. Am Ende stellt Johnson klar, daß alle Stimmen nur in seinem Kopf erklingen. ...
Eine feine Hierarchie der Gebrechlichkeit trennt die Figuren: Die 74jährige verspinnt geschmeidig Gegenwart und Vergangenheit, der 89jährige kombiniert Wahrnehmungsreste, die 94jährige dämmert in einem post-sprachlichen Bewußtsein dahin. Für alle ist das Heim die letzte Station. Sie leben im selben Raum und sind einander doch unerreichbar: geschlossene, nicht kompatible Lebenssysteme. Johnsons Helden erweisen sich, ganz sprichwörtlich, als alte Kinder, die in den Brunnen gefallen sind. Der Grimm des Autors rührt daher, daß niemand den Versuch macht, mit ihnen Kontakt zu halten. Seine Monologe sind das Gewisper, das aus der Tiefe der Brunnenschächte hallt." (Theater heute)

6 D, 3 H

UA: 31.01.1997 · Staatstheater Stuttgart · Regie: Hans-Ulrich Becker

Aufführungsarchiv

11
November 1111
B.S. Johnson

Lebensabend - Eine geriatrische Komödie

Theater
24
September 2010
B.S. Johnson

Lebensabend - Eine geriatrische Komödie

Theater
UA
Regie Marc von Henning
Digitales Textbuch