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Theater

Franz Helm

Scheiden (Mz.)

Ein Sittenstück für Frauen und Männer

Der Autor zum Inhalt:
barbara, die für eine art private telefonseelsorge arbeitet und mit ihrer freundin magdalena davon leben muss, entnimmt einem brief dass sie rhesus positiv ist. Da sowohl barbara als auch magdalena, die bislang mit anderen problemen zu kämpfen hatten, überzeugt sind an dieser "furchtbaren pandemie nach der angeblich ein ganzes zeitalter benannt ist" in spätestens fünf jahren sterben zu müssen, wollen sie die welt noch etwas verbessern und ihren gehassten untermieter horst ebenfalls mit dem "rhesus virus" anstecken. Das austauschen von körperflüssigkeiten ist aber schwieriger als sie gedacht haben. Mit enormer anstrengung gelingt der böse plan dann doch. Nur leider wird die eigentlich kleine bildungslücke zwar zufällig aber zu spät geschlossen - die böse tat hat sich nicht gelohnt nein wirklich nicht sie hat sich gegen sie selbst gerichtet.
mit dem lied positiv von bob marley endet positiv was eigentlich negativ begonnen hat.
vielleicht eine positive tragödie jedenfalls eine negative komödie

2 D, 2 H, 1 Dek

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Theater
Franz Helm

Der Stein der Weisen

6 D, 13 H, St, Verwandlungsdek

Im Dorf hat es einen Selbstmord gegeben. Beim Ausschachten des Grabes entdeckt der Totengräber den Stein der Weisen, aber das weiß nur der Zuschauer. Der Totengräber fügt diesen Stein in seine Mineraliensammlung ein. Es ist Fasching, das Dorf feiert; die ständige Feindlichkeit wird jetzt versucht, in Humor zu kleiden. Alle Figuren sind kostümiert. der Bürgermeister säuft, obwohl er schon zwei Herzinfarkte hatte. Dann ereignet sich der dritte Infarkt, aber der Bürgermeister steht auf und geht nach Hause. Das Ereignis der Unsterblichkeit wird sich jetzt in mehreren Versionen wiederholen.
Ein bedeutender Arzt erscheint im Dorf, um der Sache auf den Grund zu gehen. Er hat einen großen Nerv für Versuche, da er bereits während des 2. Weltkrieges in Polen Versuche an Menschen vornahm. Der einheimische Arzt hat Selbstversuche unternommen und alle überlebt. Der Faschistendoktor will auch und stirbt sofort. Jetzt ist klar: Man muss aus diesem Ort sein.
Man baut Hotels, der Tourismus kommt, ein zweites Lourdes entsteht. Plötzlich werden Menschen des Orts von Militärs verschleppt. Der Präsident der USA, der UdSSR und der Papst nehmen die Positionen der Verschleppten ein.
Es kommt zu Friedensverhandlungen. Da aber keine Einigkeit erzielt werden kann, planen beide Seiten den Ernstfall. Die Raketen werden in die Startpositionen gebracht, der Countdown läuft. Doch der Totengräber, der die Schnauze voll hat, zerhaut den Stein der Weisen und den Rest der Sammlung. Alle sterben, Leichen häufen sich auf der Bühne und der Totengräber sagt: "Frieden".

Theater
Franz Helm

Heiraten

1 D, 2 H, 1 Dek

"Heiraten - der Titel verspricht Friede, Freude, Happy End. Doch was der Münchner Autor Franz Helm in seinem Stück schildert, ist ganz normaler Beziehungskrieg. Im Modernen Theater inszenierte Philipp Sonntag die Uraufführung als schwarze Komödie mit Ausflügen in die Groteske - 90 Minuten rasante Unterhaltung zwischen Strindberg und Boulevard.
"Geld brauch' ich nicht. Theater ist eine Kunst!" faucht der erfolglose Provinzschauspieler Kurt. Orchestermusikerin Berta ist anderer Meinung. Der Alltagsfrust hat das Zusammenleben heftig angenagt. Während er sich dem einjährigen Töchterchen widmet, sucht sie Abwechslung bei ihrem verheirateten Kollegen Bernhard. Man schont sich nicht und heizt die Hölle mit Vorwürfen, Streit, Liebesentzug und Haß. Bis der vernachlässigte Kurt mit Hilfe des Babyphons und südamerikanischer Schauermärchen eine blutige Horrorstory inszeniert, die Berta in die Knie und in die Ehe zwingt.
Philipp Sonntag (Regie und Ausstattung) hat das Chaos zwischen Ledercouch und Wickeltisch, Babyplärren und Papageikrächzen hübsch gemein inszeniert, umschifft mit Slapsticks und Comedy-Skurrilitäten geschickt biederen Fernseh-Realismus. Michael Sideris' Kurt entwickelt sich vom scheinbar trotteligen Jerry-Lewis-Zappelphilipp zum boshaften Rächer, der sich auch mal in poetische Schieflage versteigt. "Dein Herz stinkt nach zollfreiem Rasierwasser", schreit er die ungetreue Berta an: Eva Brunner spielt sie als Vollblutweib mit kräftigem Kärntner Dialekt und leichtem Hang zum Pathos." "Abendzeitung"

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