© Constance Doyle

Igor Memic

Der bosnisch-britische Autor Igor Memic ist Absolvent des Writing For Stage-Programms der Royal Central School of Speech and Drama. Sein Debütstück Old Bridge wurde 2020 mit dem Papatango New Writing Prize ausgezeichnet. Nach seiner Premiere am Bush Theatre im Jahr 2021 gewann die Produktion Old Bridge den Olivier Award for Outstanding Achievement, den Critics Circle Award for Most Promising Playwright, den Offie Award for Most Promising Playwright und wurde bei den WhatsOnStage Awards als Best Off-West End Produktion nominiert. Derzeit arbeitet er im Auftrag der BBC Studios, nachdem er ein Stipendium in deren Akademieprogramm erhalten hat. Old Bridge ist sein Debütstück.

Der bosnisch-britische Autor Igor Memic ist Absolvent des Writing For Stage-Programms der Royal Central School of Speech and Drama. Sein Debütstück Old Bridge wurde 2020 mit dem Papatango New Writing Prize ausgezeichnet. Nach seiner Premiere am Bush Theatre im Jahr 2021 gewann die Produktion Old Bridge den Olivier Award for Outstanding Achievement, den Critics Circle Award for Most Promising Playwright, den Offie Award for Most Promising Playwright und wurde bei den WhatsOnStage Awards als Best Off-West End Produktion nominiert. Derzeit arbeitet er im Auftrag der BBC Studios, nachdem er ein Stipendium in deren Akademieprogramm erhalten hat. Old Bridge ist sein Debütstück.

Auszeichnungen

  • 2021

    Olivier Award for Outstanding Achievement für Old Bridge

  • 2021

    Critics Circle Award for Most Promising Playwright

  • 2021

    Offie Award for Most Promising Playwright

  • 2020

    Papatango New Writing Prize für Old Bridge

Theater

Igor Memic

Die Brücke von Mostar

Deutsch von John Birke
3 D, 2 H

In Mostar steht sie, die „Stari Most“. Die „Alte Brücke“, die der Stadt ihren Namen verleiht. Das 20 Meter hohe Monument verbindet seit Jahrhunderten beide Stadtteile miteinander. Einmal jährlich findet hier das gefährliche Brückenspringen statt. Eminas Erinnerung führen zurück ins Jahr 1988, ins ehemalige Jugoslawien. Mina, ihr jüngeres Ich, Leya und Sascha beobachten das Spektakel vom Ufer aus. Mili, ein junger Mann, springt zum ersten Mal. Er kommt nicht von hier. Er ist nicht vertraut mit dem Verhalten des Windes auf der Brücke, den Strömungen im Fluss. Sein verpatzter Sprung beschert Mili ein geschwollenes Gesicht, aber auch ein Date mit Mina. Die zwei werden ein Paar, und Mili freundet sich auch mit Sascha und Leya an. Ihre religiösen Unterschiede spielen für die vier keine Rolle. Zusammen feiern sie die Nächte durch, beschallen die Nachbarschaft mit 80er Jahre-Popmusik. Doch die unbeschwerte Zeit hält nicht lange an. Mit Beginn des Bosnienkrieges 1992 ändert sich der Alltag der Freunde grundlegend. Menschen, die friedlich zusammengelebt haben, bekämpfen sich. Menschenleben werden ausgelöscht, und schließlich wird auch die Brücke, das Wahrzeichen ihrer Verbundenheit, zerstört.
Es sind die Erinnerungen einer Frau an reale Ereignisse. Erinnerungen an ihre Jugend. Ihre Unbeschwertheit. Ihre erste Liebe. Ihre Gefühle. Den Krieg. Die Taubheit. Die Kälte. Die Zerstörung. Den Schmerz. Dies alles macht Eminas Geschichte so lebendig und kaum aushaltbar. Gleichzeitig vermittelt der britisch-bosnische Autor Igor Memic, Gewinner des Papatango New Writing Prize 2020, die unmittelbare Dringlichkeit, von diesem vergessenen europäischen Krieg zu erzählen.


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