Theater
Fokus

Alexis Zegerman & Paul Grellong & Bryna Turner & Igor Memic

Stücke, die die Häuser füllen: Well-Made-Plays aus GB und den USA

Das Well-Made-Play lockt Publikum. Weil nicht die Form im Fokus steht, sondern die versierte Zuspitzung eines Konflikts, der auch über die Inszenierung hinaus für regen Diskussionsstoff sorgt. Wir nennen diese Stücke Gesprächskatalysatoren und finden, dass diese dramatische Form der Einladung zum Gespräch auf keinem Spielplan fehlen sollte. Anbei fünf neue Highlights des Well-Made-Plays: AUF DER HOCHZEIT, EUREKA DAY, HOLY SHIT, WER WIND SÄT, OLD BRIDGE

Foto vom Times Square am Broadway

AUF DER HOCHZEIT
(At the Wedding) von Bryna Turner
(4 D, 2 H, 1 Darsteller:in)
Übersetzung: Leonie Seibold

Eine queere Hochzeitsgesellschaft, eine immer noch hoffnungsvolle Ex-Freundin, eine ausschweifende Party voller Sarkasmus, großer Emotionen und viel Drama!

"Revivifying is the way Turner reshapes the wedding genre for our time, inviting new characters to the party." (The New York Times)

EUREKA DAY
von Jonathan Spector
(3 D, 2 H)
Übersetzung: Frank Heibert

Ein hochbrisanter Gesprächskatalysator zum Thema Impfungen: Eine Satire über die Linksliberalen wird zu politischer Debatte , wird zum ideologischen Krieg zwischen Eltern in der Schulbibliothek.

"How do we make decisions for the good of the majority?" (The Guardian)

HOLY SHIT
von Alexis Zegerman
(2 D, 2 H)
Übersetzung: Jessica Higgins

Wie weit dürfen Eltern gehen, um ihrem Kind die besten Chancen zu bieten? In einer Mischung aus WER HAT ANGST VOR VIRGINIA WOOLF? und GEÄCHTET betrachtet diese scharfsinnige Komödie die Themen Glaube, Rassismus und Moral am Beispiel zweier Elternpaare, die für ihre Töchter nur die beste Schule wollen. Als sich aber zeigt, dass die Plätze begrenzt sind, wird aus dem fröhlich konspirativen Miteinander schnell ein gnadenloses Gegeneinander.

"Alexis Zegerman’s Holy Shit intertwines more than one topical crisis. [The] production is a cleverly layered debate play." (The Guardian)

WER WIND SÄT
(Power of Sail) von Paul Grellong
(3 D, 4 H)
Übersetzung: Anna Opel

Ein packender, schmerzhaft aktueller Campus-Thriller über die Heimtücke des Hasses, der sich als freie Meinungsäußerung tarnt: Die Einladung eines Nazi-Sympathisanten an eine renommierte Universität eskaliert in einen brutalen Kampf um Macht und die eigene Deutungshoheit.

"The peeling back of character, the revealing of secrets and hidden agendas, are what gives Power of Sail its unique strength and appeal. There’s a surprise at every turn in the road." (Total Theater)

OLD BRIDGE
von Igor Memic
(3 D, 2 H)
Übersetzung: John Birke

Eine Frau erinnert sich. An ihre Jugend. Ihre Unbeschwertheit. Ihre erste Liebe. Ihre Gefühle. Den Krieg. Die Taubheit. Die Zerstörung. Den Schmerz. Der britisch-bosnische Autor Igor Memic erzählt mit sprachlicher Wucht und emotionaler Dringlichkeit von einem fast vergessenen Krieg mitten in Europa.

"a striking debut about love, growing up and war" (Evening Standard)

Bryna Turner

Bryna Turner, gebürtig aus Nordkalifornien, lebt und arbeitet in Brooklyn. 2017 erhielt dey das MacDowell-Stipendium und schrieb ein Auftragswerk für das Lincoln Center in New York. 2018 wurde dey mit dem Lincoln Center's Emerging Artist Award in der Kategorie Theater ausgezeichnet. Die Komödie At the Wedding schaffte es auf die renommierte The Kilroys-Liste. Bryna Turner absolvierte die Clubbed Thumb's Early Career Writer's Group und hat einen M.F.A. in Dramaturgie von der Rutgers University.

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Alexis Zegerman

Alexis Zegerman ist eine britische Schauspielerin und Dramatikerin. Sie wuchs in einer jüdischen Familie in London auf und erhielt ihre Ausbildung an der Central School of Speech and Drama.
Für ihre Darstellung der Zoe in Mike Leighs Komödien-Drama Happy-Go-Lucky wurde Zegerman mit dem British Independent Film Award als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet und erhielt eine Nominierung für den London Film Critics Award. Am Theater war sie zuletzt als Eva Jacobowicz in der Weltpremiere von Tom Stoppards Stück Leopoldstadt am Wyndham's Theatre im Londoner West End zu sehen.
Zegerman begann mit dem Schreiben im Rahmen des Royal Court Young Writers' Programme. Sie schrieb u.a. Stücke für BBC Radio 4 und wurde 2007 Writer-in-Residence am Hampstead Theatre, wo ihr Stück Lucky SevenHoly Shit hatte seine Weltpremiere im Off-West End Kiln Theatre.

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© Constance Doyle

Igor Memic

Der bosnisch-britische Autor Igor Memic ist Absolvent des Writing For Stage-Programms der Royal Central School of Speech and Drama. Sein Debütstück Old Bridge wurde 2020 mit dem Papatango New Writing Prize ausgezeichnet. Nach seiner Premiere am Bush Theatre im Jahr 2021 gewann die Produktion Old Bridge den Olivier Award for Outstanding Achievement, den Critics Circle Award for Most Promising Playwright, den Offie Award for Most Promising Playwright und wurde bei den WhatsOnStage Awards als Best Off-West End Produktion nominiert. Derzeit arbeitet er im Auftrag der BBC Studios, nachdem er ein Stipendium in deren Akademieprogramm erhalten hat. Old Bridge ist sein Debütstück.

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Paul Grellong

Zu Paul Grellongs Stücken gehören Manuscript, das am Daryl Roth Theatre produziert und seitdem international aufgeführt wurde, Radio Free Emerson (Gewinner: Elliot Norton Award von der Boston Theater Critics Association for Outstanding New Script), das vom Gamm Theatre in Rhode Island in Auftrag gegeben und produziert wurde, und Power of Sail, das 2019 im Warehouse Theatre in Greenville, South Carolina, uraufgeführt wurde und dessen West Coast Premiere 2022 am Geffen Playhouse in LA, mit Bryan Cranston in der Hauptrolle. viel von sich reden machte.
Derzeit arbeitet er an einem Auftragswerk für das Bay Street Theater. Seine Stücke wurden von der Center Theatre Group, dem MCC, der Trinity Repertory Company, dem Symphony Space, der Echo Theater Company und dem Cape Cod Theatre Project in Lesungen und Werkstattinszenierungen vorgestellt. Zu seinen Arbeiten für das Fernsehen gehören: "The Boys", "Scorpion", "Revolution" und "Law & Order: SVU". Paul Grellong studierte szenisches Schreiben an der Brown University. Er lebt in Los Angeles, wo er ein Alumnus der Playwrights Union ist.

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Jonathan Spector

Jonathan Spector ist Dramatiker und Drehbuchautor und lebt in Oakland, Kalifornien. Seine Stücke wurden an zahlreichen Theatern in den USA und international gespielt. 2022 hatte sein Stück EUREKA DAY Premiere am Old Vic in London mit Helen Hunt in der Rolle der Suzanne. Für seine Werke ist Jonathan Spector schon mehrfach ausgezeichnet worden, so u.a. mit dem Bay Area Theater Critics Circle Award.
Er ist Core Writer am Playwrights Center, MacDowell Fellow und ehemaliger Resident Playwright der Playwrights Foundation. Derzeit arbeitet er für die Roundabout Theater Company, den Manhattan Theater Club und das La Jolla Playhouse und entwickelt ein Fernsehprojekt. Die UK-Premiere seines jüngsten Stücks THIS MUCH I KNOW am Londoner Hampstead Theater findet noch 2023 statt.

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Leonie Seibold

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Jessica Higgins

Jessica Higgins, geboren in Lüneburg als Kind britischer Eltern, wuchs zweisprachig auf. Ihren Schulabschluss machte sie in Oxford, England und studierte anschließend an der Otto-Falckenberg-Schule in München Schauspiel. Derzeit gehört sie zum festen Ensemble des Nationaltheaters Mannheim. Zudem arbeitet sie als Übersetzerin für Dramatik.
Zu ihren Arbeiten für den S. Fischer Verlag zählen Neuübersetzungen von Neil Simon, Wish List von Katherine Soper, Athena von Gracie Gardner, Erste Damen und Leuchtfeuer von Nancy Harris, Holy Shit von Alexis Zegermann und Wenn die Sterne fallen von Beth Steel.
Außerdem ist sie als Sprecherin sowie für Film/Fernsehen tätig.

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John Birke

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© Paula Opel

Anna Opel

Dr. Anna Opel, geboren in Limburg a.d. Lahn, Studium der Geschichte und Theaterwissenschaft in Tübingen und Berlin, lebt als literarische Übersetzerin und Autorin für verschiedenste Medien und Formate in Berlin. Sie arbeitete in der Dramaturgie des Deutschen
Theaters und der Freien Szene, war Lektorin beim Verlag Felix Bloch Erben und blickt auf ein langes, unstetes Leben als freie Kritikerin zurück. Neben ihrer aktuellen Berufspraxis lehrt sie u.a. an der UdK, Berlin und der Universität Potsdam. Als Autorin bespielt sie literarische Biografie und Audiowalk, außerdem Literaturadaptionen für Graphic Novel (Knesebeck Verlag). Im Jahr 2019 erschien ihr Roman Ruth.Moabit in der edition Fototapeta, Berlin. Aktuell schreibt und forscht sie über das revolutionäre New Yorker Living Theatre.
Sie übersetzt v.a. amerikanische Dramatik u.a. von Tracy Letts, Christopher Durang.

www.annaopel.de
Instagram: anna_opel_bln

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© Christa Holka

Frank Heibert

Frank Heibert, 1960 in Essen geboren, lebt als Literatur- und Theaterübersetzer mit seinem Mann Hinrich Schmidt-Henkel in Berlin. Er hat aus dem Englischen, Französischen, Italienischen und Portugiesischen ca. 120 Prosawerke und 120 Theaterstücke übersetzt, u. a. von Don DeLillo, Richard Ford, William Faulkner, George Orwell, George Saunders, Neil LaBute, Tony Kushner, Boris Vian, Raymond
Queneau, Marie Darrieussecq, Yasmina Reza, Aldo Busi, Curzio Malaparte, Jorge de Sena. Außerdem ist er als Dozent, Autor (Roman, Essays), Kritiker, Moderator und Jazzsänger tätig. Diverse Übersetzungspreise.

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Digitales Textbuch