© Daniela Matejschek

Hans-Peter Kellner

Mag. phil. Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien
Beginn der Theaterarbeit als Regieassistent und Dramaturg in Wien (Volkstheater, Drachengasse, Ronacher) und in Berlin für Royal Shakespeare Company – Direktor Terry Hands.
Seit 1993 ca. 60 Inszenierungen am Volkstheater Wien, Vienna’s English Theatre, Theater Drachengasse, Künstlerhaus, Konzerthaus, Ensembletheater u.a. sowie Tiroler Landestheater, Niederösterreichisches Landestheater, Neue Bühne Villach, Theater Vorpommern, Schauspielhaus Düsseldorf und in Istanbul.
1995 Übersiedelung nach London und Inszenierungen u.a. am Gate Theatre, Lyric Hammersmith und White Bear Theatre. Dabei Zusammenarbeiten mit Tom Stoppard, David Farr und Michael Kingsbury.
Ab 2000 Hauptwohnsitz Kopenhagen. Dort Regiearbeiten am Café Theater, Grønnegade Theater, Shakespeares Hamlet beim Hamlet-Festival auf Schloss Kronborg in Helsingør, für Tourneetheater-Produktionen, sowie am Staatlichen Museum für Kunst in Zusammenarbeit mit dem Königlichen Theater und dem dänischen Fernsehen DR.
Seit 2023 Intendant der Sommerspiele Grein.
Neben dem Theater auch Arbeiten für Film und Fernsehen, beim Zirkus und bei Musicals in Wien und Berlin.
Seit 2008 regelmäßig Forschungsprojekte und Veröffentlichungen zu Theater und Oper im 18. Jahrhundert mit begleitenden Vorträgen auf internationalen Symposien.
Zahlreiche Übersetzungen dramatischer Werke ins Deutsche, u. a. von Svend Åge Madsen, Line Knutzon, Astrid Saalbach, Suzanne Brøgger, Jokum Rohde, Peter Asmussen, Claus Beck-Nielsen, Tue Biering, Rune David Grue, Staffan Valdemar Holm und Ingmar Bergman.
Adaption und Bearbeitung zahlreicher klassischer und moderner internationaler Stücke für deutsche Bühnen.

Mag. phil. Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien
Beginn der Theaterarbeit als Regieassistent und Dramaturg in Wien (Volkstheater, Drachengasse, Ronacher) und in Berlin für Royal Shakespeare Company – Direktor Terry Hands.
Seit 1993 ca. 60 Inszenierungen am Volkstheater Wien, Vienna’s English Theatre, Theater Drachengasse, Künstlerhaus, Konzerthaus, Ensembletheater u.a. sowie Tiroler Landestheater, Niederösterreichisches Landestheater, Neue Bühne Villach, Theater Vorpommern, Schauspielhaus Düsseldorf und in Istanbul.
1995 Übersiedelung nach London und Inszenierungen u.a. am Gate Theatre, Lyric Hammersmith und White Bear Theatre. Dabei Zusammenarbeiten mit Tom Stoppard, David Farr und Michael Kingsbury.
Ab 2000 Hauptwohnsitz Kopenhagen. Dort Regiearbeiten am Café Theater, Grønnegade Theater, Shakespeares Hamlet beim Hamlet-Festival auf Schloss Kronborg in Helsingør, für Tourneetheater-Produktionen, sowie am Staatlichen Museum für Kunst in Zusammenarbeit mit dem Königlichen Theater und dem dänischen Fernsehen DR.
Seit 2023 Intendant der Sommerspiele Grein.
Neben dem Theater auch Arbeiten für Film und Fernsehen, beim Zirkus und bei Musicals in Wien und Berlin.
Seit 2008 regelmäßig Forschungsprojekte und Veröffentlichungen zu Theater und Oper im 18. Jahrhundert mit begleitenden Vorträgen auf internationalen Symposien.
Zahlreiche Übersetzungen dramatischer Werke ins Deutsche, u. a. von Svend Åge Madsen, Line Knutzon, Astrid Saalbach, Suzanne Brøgger, Jokum Rohde, Peter Asmussen, Claus Beck-Nielsen, Tue Biering, Rune David Grue, Staffan Valdemar Holm und Ingmar Bergman.
Adaption und Bearbeitung zahlreicher klassischer und moderner internationaler Stücke für deutsche Bühnen.

DSE Frei
Theater
Line Knutzon

Das ist jetzt das Neueste

Deutsch von Hans-Peter Kellner, Roland Hoffmann
1 D, 2 H, 1 Dek

Pussel und Paul leben zusammen, sie haben gemeinsame Geschichten und gemeinsame Rituale diese zu wiederholen, sich durch sie und mit ihnen zu bestätigen, ihren Platz im Leben des anderen zu sichern. Pussel befindet sich oft an der Grenze zur Hysterie, sie durchlebt Angstzustände, ist verunsichert und muß sich selbst mit Paul immer wieder in ihrem Umfeld rekonstruieren. Vor ihrer Tür atmet Herr Papp, der Hausmeister. Als dieser verstummt, zerren die beiden ihn in ihre Wohnung und zwingen ihn, Atem zu holen. Herr Papp erzählt seinerseits einige Geschichten und verläßt die beiden, nachdem sie sich gegenseitig bestätigt haben, daß alles wie immer und deshalb ganz normal zugeht. Ganz gewöhnlich geht ein jeder der drei seiner Paranoia nach.
Draußen wuchert der Krebs und die Geschichten handeln von Ausnahmezuständen, denen man sich nicht widersetzen kann. Was ist normal und was weicht von der Normalität ab? Alles wird zu gegebener Zeit hartnäckig hinterfragt, keine Sicherheit scheint mehr gegeben. Pussel flüchtet sich in das Lösen von schwierigen Rechenaufgaben und Paul versucht sie davon abzubringen, denn er kann wiederum nicht ertragen, daß sie sich in einer anderen Welt befindet als in den gemeinsam geschaffenen Innenräumen, ihren Rückzugsorten von der bedrohlichen Außenwelt.
Mit großer Ruhe und Stärke versteigt sich das Stück immer weiter in die Untiefen des Trios. Jede Nachricht ist eine schlechte Nachricht, die sie noch stärker zusammenhält, die Abgrenzung nach außen immer intensiver werden läßt. Wie auch in den anderen Werken von Line Knutzon steht am Schluß ein filmreifes Happy End, innerhalb der bestehenden Situation wird ein Standbild gewählt, das den Anschein einer glücklichen Wendung bietet, jedoch nur in den Gesetzen dieser dargestellten Welt funktioniert.

DSE Frei
Theater
Peter Asmussen

Frisches Blut

Deutsch von Hans-Peter Kellner
3 D, 1 H, 1 Dek

Einmal im Jahr treffen sich drei Freundinnen, ehemalige Schülerinnen aus Fräulein Ahlmanns Mädchenpensionat in Sigrids Haus zu Lachs und Toastbrot. Das immergleiche Ritual ihres Wiedersehens wird diesmal eine neue Wendung nehmen. Zunächst scheint alles wie gewohnt zu verlaufen: Lilly erscheint zuerst und nutzt die Zweisamkeit mit ihrer Freundin Sigrid, um sich über ihr glanzloses Leben und ihren kranken Ehemann auszusprechen. Bet kommt hinzu, schwärmt von ihrem neuen Lover und macht abfällige Bemerkungen über das Spießertum der anderen. Sigrids karge Bemerkungen kommen wie aus einer anderen Welt. Die so verschiedenen Erzählungen der Freundinnen haben eines gemeinsam: sie stempeln die alleinlebende Sigrid zum Mauerblümchen, zum Zaungast des Lebens.
Sigrid hat genug von dieser Rolle und sie hat dieses Mal dafür gesorgt, dass die alten Muster ein für allemal ungültig werden: Der junge Schauspielschüler Allan stößt zum Damenkränzchen hinzu und das Geschehen nimmt von nun an nicht nur einmal eine überraschende Wendung. Nichts ist mehr, wie es scheint....

An ihrem Lebensabend ungebrochen kraftvoll, aggressiv und im Rückblick immer wieder auf der Suche nach dem Lebenssinn, reflektieren und verteidigen die alten Damen ihre unterschiedlichen Lebenskonzepte, die sie wie Festungen errichtet haben. Der Autor Assmussen hat ein Stück über das anarchische Potential der Abweichung vom Gewohnten geschrieben.

Theater
Line Knutzon

Splitter im Herzen

Deutsch von Hans-Peter Kellner
3 D, 1 H, 1 Dek

Polle ist in einer miserablen Lage. Er hat sich durch heftigstes Klopfen an Knolles Tür Zutritt zu ihrer Wohnung verschafft - draußen vor seiner eigenen Haustür wartet die Brötchendame; bewaffnet mit einem gigantischen Küchenmesser, ist sie ihm gefolgt, um sich an Polle für einen Diebstahl zu rächen. Polle indessen hatte keine Wahl, da er - joblos - seinen Hunger ohne Geld zu stillen gezwungen war.

Knolle hört sich die Leidensgeschichte ihres Nachbarn geduldig an, als jedoch klar wird, dass sich die Brötchendame nicht ohne weiteres abspeisen lässt, gesteht sie selbst ihm ihre Situation. Heute ist nämlich für sie der Tag, an dem die vor Jahren von ihr bestellte "Schrankmutter" eintreffen soll, bei der es sich um das Modell Abberdab 600 ("speziell entwickelt für schmutzige Mädchen in Zwei-Zimmer-Wohnungen ohne Bad ") handelt. Es klingelt, und vor der Tür sitzt die Mutter. Sie wird im Klosett verstaut. Während Knolle sich Zigaretten besorgt, plaudern Polle und die Mutter in Knolles Wohnzimmer und amüsieren sich köstlich. Knolle wird nach ihrer Rückkehr zunehmend konfus und gerät in einen Kampf mit Polle, während die Mutter sich auf ihr Klosett zurückzieht. Das ist für Knolle die Gelegenheit, die Geschichte ihrer eigenen Mutter zu erzählen, und die Forderung an die neu erworbene Mutter zu stellen, sich bedingungslos in ihr Leben zu integrieren. Diese kann so einem Wunsch natürlich nicht nachkommen, und auch Polle macht sich aus dem Staub.
Für Momente konfrontiert sich Knolle mit ihrer Einsamkeit, doch Polle kommt zurück, räumt die falsche Mutter in den Hausflur, gesteht Knolle seine Liebe und entwirft das romantische Bild eines gemeinsamen glücklichen Lebens mit Kindern ...

DSE Frei
Theater
Peter Asmussen

Zimmer mit Sonne

Deutsch von Hans-Peter Kellner
2 D, 2 H

Er wird dreimal behauptet, der Traum vom harmonischen Leben in einem Haus mit Garten und Sonne. Er ist dreimal schon am Anfang zu Ende.
Lander kauft seiner Schwiegertochter Edith das Traumhaus, wenn sie dafür seine Geliebte wird. Er will erzwingen, dass das Leben für ihn weitergeht. Das Arrangement gilt für alle: Wie Edith hat auch Jakob, Landers Sohn, nur geheiratet, weil man sich das Leben eben so vorstellt: Haus, Ehe, Kind. Daneben führt man sein eigenes Leben, er mit Lise. Ein Kind wird geboren, aber Edith will nichts weiter mehr, als sich selbst vergessen. Der Baum, den Lander pflanzt, wird im Laufe der Jahre das Zimmer verdunkeln.
Eine andere Zeit. Ulrike und Nils bewohnen jetzt das Haus. Ihre Beziehung ist am Ende. Ulrike bleibt apathisch zurück. Ein Fremder drängt sich ihr auf, mit Worten und körperlich. Er kennt das Haus, auch den Baum, und er will Ulrike "totreden". Dann verschwindet er. Ein Schneesturm tobt. Nils muss umkehren. Er fordert von Ulrike einen letzten gemeinsamen Abend ein - zu dritt, mit Suse, seiner Geliebten. Die Schwefelsäure, die Ulrike auf beide schüttet und selbst trinkt, entpuppt sich als Wasser.
Die dritte Zeit, das selbe Haus. Der Alte muss sich von seiner Pflegerin vom Baum helfen lassen. Seinen Sohn Erik, der nach 22 Jahren aus China zurückkommt, hält er für den Nachbarn, der ihm einst die Liebe seines Lebens genommen hat. Erik zwingt seiner Schwester Nina eine Auseinandersetzung über ihr früheres Familienleben auf. Der Alte stirbt.
In dichten, unsentimentalen Dialogen wirft Asmussen - wie Ibsen oder Strindberg - einen bitteren Blick auf den ganzen Schrecken beschädigter Beziehungen - und ihrer steten Wiederholung, durch alle Zeiten hinweg.

Aufführungsarchiv

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