Heinrich Kunstmann

Heinrich Kunstmann (1923 - 2009) war ein deutscher Slawist und Übersetzer der polnischen zeitgenössischen Literatur sowie Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Heinrich Kunstmann studierte Slawistik und wurde 1950 mit einer Dissertation über Präpositionale Lehnkonstruktionen bei Božena Nemcová an der Universität Hamburg promoviert. Er beschäftigte sich hauptsächlich mit der Geschichte der deutsch-slawischen Beziehungen im frühen Mittelalter.
Er übersetzte u. a. Theaterstücke von Witold Gombrowicz, Witkacy, Slawomir Mrozek sowie Werke von Zbigniew Herbert und Ireneusz Iredynski und Hörspiele von Michal Tonecki, Janusz Krasinski und Stanislaw Lem.

Heinrich Kunstmann (1923 - 2009) war ein deutscher Slawist und Übersetzer der polnischen zeitgenössischen Literatur sowie Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Heinrich Kunstmann studierte Slawistik und wurde 1950 mit einer Dissertation über Präpositionale Lehnkonstruktionen bei Božena Nemcová an der Universität Hamburg promoviert. Er beschäftigte sich hauptsächlich mit der Geschichte der deutsch-slawischen Beziehungen im frühen Mittelalter.
Er übersetzte u. a. Theaterstücke von Witold Gombrowicz, Witkacy, Slawomir Mrozek sowie Werke von Zbigniew Herbert und Ireneusz Iredynski und Hörspiele von Michal Tonecki, Janusz Krasinski und Stanislaw Lem.

Theater
Witold Gombrowicz

Yvonne, die Burgunderprinzessin

Deutsch von Heinrich Kunstmann
5 D, 7 H, St, 3 Dek

Prinz Philipp verlobt sich mit der unappetitlichen Yvonne, weil seine Würde durch ihren Anblick beleidigt wird und er sich als freier Geist nicht der natürlichen Abneigung hingeben will, die dieses peinliche Fräulein erweckt. Der König und die Königin nehmen die Verlobung ihres Sohnes zur Kenntnis, um keinen Skandal hervorzurufen. Es zeigt sich, dass Yvonne sich in den Prinzen verliebt hat. Der Prinz ist von ihrer Liebe überrascht und fühlt sich ebenfalls zu Gefühlen, zu einer Revanche verpflichtet - sowohl als Mensch wie als Mann. Er will sich in sie verlieben. Die Gegenwart Yvonnes am königlichen Hof ruft Komplikationen hervor. Die bloße Tatsache der Verlobung des Prinzen wird zur Ursache für Klatschereien und Possen. Das Schweigen, die Rohheit, die Schüchternheit und die Ratlosigkeit Yvonnes versetzen die königliche Familie in eine schwierige Lage. Der König erinnert sich an seine verjährten Sünden. Die Königin, die heimlich der Graphomanie huldigt und in der Tiefe ihrer Seele die Scheußlichkeit ihrer Verse empfindet, beginnt eine Art von Ähnlichkeit zwischen Yvonne und ihrer Poesie zu entdecken. Unsinnige Verdächtigungen entstehen; es häufen sich Dummheit und Unsinnigkeit, deren sich eigentlich alle bewusst sind. Der König, der Kammerherr, die Königin und der Prinz versuchen - jeder auf eigene Faust - Yvonne zu ermorden, scheitern jedoch an der Etikette.
Erst als man auf den Rat des Kammerherrn den Mord so organisiert, dass der Schein der Majestät, des Glanzes, der Eleganz und der Überlegenheit bewahrt bleibt, erst als man einen Mord "von oben" und nicht "von unten" plant, glückt der Eingriff, und die königliche Familie kehrt zur Norm zurück.

Aufführungsarchiv

Digitales Textbuch