Junges Theater
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Henner Kallmeyer

Unser neues Erfolgsstück: TROJA! von Henner Kallmeyer

TROJA! BLINDE PASSAGIERE IM TROJANISCHEN PFERD von Henner Kallmeyer tritt nach der Reise zum Westwind Festival und den Mülheimer Theatertagen ein Gastspiel in Berlin an. Das erfolgreiche Kinderstück wurde zum renommierten Kinder- und Jugendtheaterfestival AUGENBLICK MAL! eingeladen.

Produktionsfoto TROJA! © © theaterkohlenpott

Votum zur Einladung:

 

"Troja" ist eine intensive Reise in die Mythologie und Menschlichkeit. Briseïs und Spourgitis sind zwei Kinder, die sich ganz unerwartet in dem Trojanischen Pferd begegnen. Wir befinden uns mitten im Krieg. Briseïs hat den größten Teil ihres Lebens zwischen den Schiffen verbracht und noch nie eine Stadt gesehen. Spourgitis kennt hingegen, obwohl er aus Troja kommt, das Meer nicht. Schließlich ist die Aussicht durch die Stadtmauer von schwarzen Kriegsschiffen umgeben.  

Bevor sie sich kennenlernen, haben die beiden bereits ein ungutes Bild voneinander im Kopf. Freunde sind sie ja nun mal nicht, und wir befinden uns im Krieg, sodass sie eigentlich Feinde voneinander sein müssten. Das ist aber gar nicht so einfach, wenn man die Chance bekommt, sich kennenzulernen. Denn: töten kann man nur die, die man nicht gut kennt.  

Dass sie jetzt aber miteinander Zeit verbringen, über die andere Seite des Geschehens neue Perspektiven gewinnen und die Vorurteile anfangen zu wackeln, gefällt dem Gott des Krieges und der Mode, Hermes, überhaupt nicht. Er ist schließlich da, um das nächste Opfer des Kampfes mitzunehmen und möchte auch nicht ewig hier warten. Immerhin singt er gerne und bringt so Musik mit rein, welche die dunklen Themen mit Leichtigkeit diskutieren lässt.  

Hermes verkörpert das Unmenschliche am Krieg in einer sehr humorvollen Art, was das Unerträgliche mildert und dadurch den Diskurs ermöglicht. Was war überhaupt mit Helena? Wie stand sie zu alldem? War Menelaos ein böser Partner und Paris ein Romantiker, oder aber Paris ein Entführer und Menelaos der Held? Bräuchte Helena überhaupt jemanden? Wozu sterben und töten so viele Menschen wegen einer Liebesgeschichte? Der Autor und das Team schaffen es zusammen, mit lebendigem Spiel, mehrdimensionaler Sprache und philosophischen Kurven zu zeigen, wie Geschichte sich ganz anders schreiben und die Gesellschaft sich anders beschreiben lässt - je nachdem, wo eine*r eben gerade steht.  

Ebru Tartici Borchers 

© Franziska Gebhardt

Henner Kallmeyer

Henner Kallmeyer, geboren 1974 in Lübeck, lebt seit 2008 in Essen. Er begann seine Theaterlaufbahn am Schauspielhaus Bochum. Seit 2002 ist er freischaffender Theaterregisseur und inszenierte u.a. am Staatstheater Hannover, Schauspielhaus Bochum, Theater Bielefeld, am Grillo Theater Essen, am Staatstheater Stuttgart und an den Wuppertaler Bühnen. Er unterrichtet an der Folkwang Universität der Künste in Essen.
Im Laufe seiner Regiearbeit immer wieder eigene Romanbearbeitungen und Stückentwicklungen. So zum Beispiel Felix Krull am Schauspiel Hannover und Nachts am Jungen Theater Bremerhaven. 2019 bearbeitete er Der kleine Lord für die Wuppertaler Bühnen. 2020 wird dort seine Version von Robin Hood auf die Bühne kommen.

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