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Albert Ostermaier

Uraufführung: DIE VERLORENE OPER. RUHREPOS.

Im Rahmen der Ruhrfestspiele Recklinghausen wird DIE VERLORENE OPER. RUHREPOS. - ein Projekt von Thorleifur Örn Arnarsson und Albert Ostermaier - am 13.06.2018 uraufgeführt.

Produktionsfoto Ruhroper © Katrin Ribbe

 Es spielen Jakob Benkhofer, Katja Gaudard, Maximilian Grünewald, Mathias Max Herrmann, Bettina Lamprecht, Aljoscha Stadelmann und Hubert Wild. Es handelt sich um eine Koproduktion mit dem Staatsschauspiel Hannover.

Was für ein großartiges Werk das hätte werden können: das Ruhrepos, geschrieben von Bert Brecht, mit Musik von Kurt Weill. Ein avantgar-distisches Theaterprojekt „episch-dokumentarischen Charakters“, gedacht für ein Publikum aus allen Schichten der Bevölkerung. Brecht und Weill hatten vor Ort recherchiert, die Premiere war für das Jahr 1927 in Essen angesetzt. Dann begann die antisemitische Hetze und das große dramatische Epos wurde von der Kulturpolitik fallengelassen wie eine heiße Kartoffel. Zwei Jahre später entstand in Berlin die Dreigroschen-oper

Der Dramatiker Albert Ostermaier greift das ästhetisch visionäre Projekt wieder auf und denkt es leidenschaftlich weiter, entwirft ein Szenario, das Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Ruhrgebiets spielerisch zu neuem Mythos bindet. Die Welt ist aus den Fugen und die Götter suchen nach dem einen neuen, sinngebenden Werk. Drei Kundschafter müssen zur Erde hinab und finden sich mitten in einer Recherchereise durch das Ruhrgebiet wieder, die sie bis tief unter Tage führt, ins Herz der Industrie. 
„Hier an der Ruhr“, schreibt Ostermaier, „schlagen das Herz und die Zukunft der Welt. Hier wollen sie die Oper, das Theater neu erfinden. Die Ruhr soll ihre Revolution sein, der gute Mensch von der Ruhr ihr Gott.“ Inszeniert wird diese Abschlussproduktion der Hoffmann-Intendanz von dem isländischen Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson. Namhafte Musiker des Ruhrgebietes komponieren eigens für diese „Oper“ neue Songs. 

© Kunstverlust eV

Albert Ostermaier

Albert Ostermaier ist 1967 in München geboren, wo er heute als freier Schriftsteller lebt. Er ist einer der meistgespielten deutschen Dramatiker der Gegenwart. Seine Stücke wurden u.a. von Karin Beier, Andrea Breth, Kay Voges und Nuran David
Calis uraufgeführt. Er schrieb für Komponisten wie Peter Eötvös und arbeitet mit DJ Hell. 2024 war Stahltier. Ein Exorzismus am Renaissance Theater Berlin in einer Koproduktion mit dem Théâtre National du Luxembourg zu sehen.
Im Februar 2026 wird sein Stück Munich Machine, das im Auftrag des Münchner Residenztheaters entstand, in der Regie von Ersan Mondtag uraufgeführt werden

Viele seiner Gedichte und Theaterstücke sind in mehrere Sprachen übersetzt und gelangten zur internationalen Aufführung u.a. in Los Angeles, New York, Athen, Santiago de Chile, Kiew, Rom und Teheran.
Neben seinen zahlreichen Lyrik-Bänden und Theaterstücken schrieb er 2008 seinen ersten Roman Zephyr.
Zur EURO 2024 veröffentlichte er im Korrekturverlag einen neuen Band mit Fußballtexten, Rote Asche. Im August 2025 erscheint sein neuer Roman Die Liebe geht weiter bei Matthes & Seitz Berlin.

Albert Ostermaier ist zudem Torwart der deutschen Autorennationalmannschaft und Kurator bei der DFB-Kulturstiftung. Er war „writer in residence“ in New York und Gastprofessor an verschiedenen Universitäten, wie Berlin und Venedig. Albert Ostermaier hat angesehene Literaturfestivals wie Lyrik am Lech, abc – Augsburg Brecht Connected, das Romantikfestival read* und das Jean-Paul-Festival in München kreiert und ins Leben gerufen.
Er kuratierte 2015 das forum:autoren beim Literaturfest München, 2023 zusammen mit dem Residenztheater München das Festival Welt/Bühne und bis 2023 das Thomas Bernhard Festival “Verstörungen“ in Österreich.
Von Mai bis Juli 2024 kuratierte er das Leuchtturmprojekt „Stadion der Träume“ für die Fußball-EM 2024.

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