UA Frei
Junges Theater

Helwig Arenz

Die vergessenen Schätze

Ein Piratenabenteuer für Kinder ab 6 Jahren und Erwachsene

Das ist das Stück vom vergessenen Schatz. Das ist das Stück vom Schatz-Vergessen. Lola wollte schon immer eine furchteinflößende Piratin sein. Mit Entermesser und Augenklappe über die sieben Weltmeere schippern. Weil sich die Eltern zu Hause unentwegt streiten, beschließt Lola kurzum, ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Sie sucht ein Piratenschiff. Mit echten Piraten. Auf ihrer Suche trifft sie auf Opa Veit. Er ist zwar etwas vergesslich und gerade erst aus dem Heim ausgebüchst, dafür ist er aber genauso abenteuerlustig wie seine Enkelin. Gemeinsam erträumen sie sich ein spannungsreiches Abenteuer, das sie in düstere Spelunken und versteckte Buchten führt. Mit Hilfe der erfolglosen Seemänner Holger Holzbein und Sven Smutje gelangen sie zur Höhle des tropfenden Totenkopfs. Ob sie den sagenumwobenen Schatz der Piraten finden?

Mit viel Fantasie, Humor und tiefer Empathie für seine Figuren spielt Helwig Arenz mit Realität und Fiktion. Lola und ihr Opa Veit träumen sich beide aus ihrem Lebensalltag heraus und erfinden sich als furchtlose Piraten neu. Das ist tröstlich, sehr komisch, ein klein wenig traurig und der Stoff, aus dem große Abenteuer gemacht sind.

Altersempfehlung 6+

2 D, 2 H

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Helwig Arenz

Rosenmädchen – Spiegelschein

3 D, 4 H

Wer hat Haare so schwarz wie Ebenholz? Wessen Stiefmutter hat ihr eigenes Spiegelbild am liebsten? Wer bringt im dunklen Wald eine Zwergen-Wohngemeinschaft ganz schön durcheinander?
Das muss wohl Schneewittchen sein! Vor mehr als zwei Jahrhunderten haben die Gebrüder Grimm das mündlich überlieferte Volksmärchen übertragen und in den Kinder- und Hausmärchen (1812) abgedruckt. Schneewittchen irrt seitdem in zahlreichen Adaptionen – in Opern, Zeichentrickfilmen, Videospielen und in Theaterstücken – durch den finsteren Märchenwald.

Helwig Arenz hat den Stoff zu einem schrillen Familienstück voller Humor, Bühnenmagie und Tiefgang adaptiert. Schneewittchen ist keine "damsel in distress", sondern weiß sich zu behaupten. Die eher tragische als bösartige Stiefmutter fühlt sich alleingelassen und vertreibt sich mit Online-Shopping die Zeit, und der unerschrockene Prinz wird zu einem etwas unerfahrenen, jungen Arzt, der nicht weiß, was ihm im gefährlichen, dunklen Wald so alles blüht. Eine humorvolle Adaption, die das Märchen ins Heute überträgt, und den emotionalen Konflikt zwischen Schneewittchen und ihrer Stiefmutter in den Vordergrund stellt.

Arenz arbeitet heraus, was schnell in Vergessenheit gerät: Neben vergifteten Äpfeln, sprechenden Spiegeln und den nach Gold schürfenden Zwergen handelt das Märchen von einer jungen Frau, die ihre Mutter verloren hat und lernen muss, sich selbstbestimmt in einer gefährlichen Welt zu behaupten.

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Helwig Arenz

Abgefahren

2 D, 2 H

"Achtung, wichtige Meldung! An alle Fahrgäste: Bitte stellen Sie sich schnell in ungeordneten Trauben vor die Eingänge des Zuges! Es geht gleich los", tönt es durch den Hauptbahnhof. Jetzt aber schnell! Marie steht ungeduldig auf dem Bahnsteig – von ihrer Mutter ist weit und breit nichts zu sehen. Was tun? Da ist auch dieser ruppige Herr Borstig keine große Hilfe. Gut, dass er schon in den Zug einsteigt. Doch Moment mal! Er hat ja sein Paket vergessen! Als Marie geistesgegenwärtig mit Borstigs Paket in den Zug springt, schließen sich schon die Türen hinter ihr. Der Zug fährt ab. Ohne Mutter. Dafür aber mit einem missmutigen Borstig im Abteil. Was tun? Er und der Schaffner sind keine große Hilfe. Wahrscheinlich schmeißen sie Marie gleich raus! Sie hat ja kein Zugticket, und wohin sie gerade fährt, das weiß Marie auch nicht. Gut, dass sie Zündel kennenlernt. Er ist Experte im halblegalen Herumreisen und Improvisieren. Doch kann Marie ihm überhaupt trauen? Als plötzlich noch das vermaledeite Paket zu sprechen beginnt, ist das Chaos vorprogrammiert.

Marie erlebt in Helwig Arenz' Kinderstück eine turbulente Zugreise quer durchs Land. Dabei lernt sie, eigenständig für sich zu entscheiden und zu sorgen. Wem kann sie vertrauen? Wird sie ihre Mutter je wiedersehen? Ein "Railroad-Trip", der Marie für immer verändern wird. Helwig Arenz beschreibt mit absurdem Humor und mit großer Empathie, wie sich ein junges Mädchen in der Welt der ignoranten Erwachsenen zurecht findet. Eine Hymne auf Toleranz und Selbstbestimmung.

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Helwig Arenz

Caligula und das Mädchen auf der Treppe

3 D, 3 H, optional zwei Puppen, Doppelbesetzungen möglich

Das Leben ist so verdammt unfair – da wird man gerade erst geboren, und schon bekommt man von „denen da“ ungefragt einen blöden Namen aufgedrückt. Und bevor Du dich versiehst, bist Du so ein Finn oder ein Niklas oder ein Lennart oder halt ein Luka. Tja, die Eltern kannst Du dir nicht aussuchen. Und deshalb wohnt Luka, der viel lieber nach dem römischen Kaiser Caligula benannt worden wäre, mit seinen Eltern in einem Mehrfamilienhaus am Rande der Stadt. Dort treiben sie ihn langsam zum Wahnsinn mit ihrer gewaltfreien Kommunikation und ihrer Unfähigkeit, Gefühle auszudrücken. Lukas einziger Lichtblick ist das Nachbarsmädchen Eileen. Beide beschließen, dass sie nicht mehr bei ihren
Eltern leben wollen und fassen den Plan, auf den Treppenabsatz im Flur zu ziehen. Dafür sind außergewöhnliche Maßnahmen erforderlich, denn irgendwie müssen die Heranwachsenden ja ihre Eltern loswerden.

Eine absurd-komische Geschichte über den Übergang von der Kindheit in die Pubertät, die erste zart aufkeimende Liebe und den alltäglichen Wahnsinn im Mikrokosmos Familie.

"Es macht einen Riesenspaß den Text zu lesen und man freut sich über jede neue Verrücktheit, die bei genauerer Betrachtung eigentlich erschreckend normale Situationen in Familien spiegelt. Und obwohl der Zuschauer die Eltern- und die Kinder-Perspektive kennenlernt, verbündet er sich automatisch mit den jungen Protagonisten.

Das Stück ist ein kluges Soziogramm und verbindet als solches auf originelle Weise zwei Lebensarten; sowohl die privilegierten als auch und gerade die prekären Verhältnisse werden extrem dargestellt, kommen einem aber trotzdem sehr nah, weil die Figuren unglaublich liebevoll und immer mit einem Augenzwinkern gezeichnet werden. Damit hat der Autor einen sehr frischen dynamischen Text geschaffen, der nach Meinung der Jury unbedingt auf die Bühne gehört." (Laudatio im Rahmen des 20. Niederländisch-Deutschen Kinder- und Jugenddramatikerpreises KAAS & KAPPES 2018 )

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