2008 – Barack Obama ist frisch gewählt, nach Bush stehen die USA vor einem ersehnten liberalen Aufbruch, und in dieser Zeit des Yes – We can feiert Zoey ihre Hochzeit. Eingeladen ist auch ihre Clique aus der College-Zeit, allerdings nicht in eine hippe Manhattaner Location, sondern preisbewusst im Stadtteil Brooklyn. Für Sammy, Charlie und Rachel beginnt hier das erste Desaster, während die Ansagen des übermotivierten und talentbefreiten DJs bereits der zweite Tiefschlag sind. Abseits platziert, finden sie immerhin eine kaum frequentierte Bar in unmittelbarer Nähe und greifen fröhlich zu – doch der übermäßige Alkoholgenuss beschleunigt nur die Katastrophe. Während Charlie seine Ehe mit Rachel zu kitten versucht, holt diese wiederum zu einer heteronormativen Generalkritik aus und zieht das Konzept von Samuels offener Beziehung in Zweifel. Gleichzeitig versucht die völlig überforderte Weddingplanerin und Brautjungfer Missy verzweifelt, die Hochzeit zu retten, doch nichts gelingt. Zumal Missy die unlösbare Aufgabe bewältigen muss, sowohl die jüdische New Yorker Familie der Braut als auch die Südstaaten-Verwandtschaft des Bräutigams zufriedenzustellen.
Der amerikanische Dramatiker Matthew López ist in kürzester Zeit zu einem der weltweit erfolgreichsten Autor:innen avanciert. Das Vermächtnis war sowohl am Broadway als auch im deutschsprachigen Theaterraum ein Erfolg. ... Er belässt das Genre der Hochzeitskomödie und gewährt dennoch einen tiefen Einblick in die Sehnsüchte der Figuren. Mit viel Humor zeigt er den Beginn einer gesellschaftlichen Spaltung auf, die sich seit der Obama-Ära zu einem Kulturkampf ausgewachsen hat. (Ankündigung Theater Oberhausen)