Junges Theater

Hannelene Limpach, Hannelore Jäger

Glück, wie buchstabiert man das

Monodrama

Maria Brettschneiders Erinnerungen sind mächtig, augenscheinlich übermächtig: Tieffliegerangriffe und Flucht, Bombennächte, die Vergewaltigung der Mutter im Nebenzimmer und immer das Gefühl, "alles zu verlieren, was man liebt". Dabei scheint Brettschneider alles gewonnen zu haben in ihrem Leben: die große Liebe, beruflichen Erfolg und jetzt auch endlich der langersehnte Urlaubstrip nach Griechenland. Sie will "das Land mit der Seele" suchen, doch was ist aus dieser verwundeten, versehrten Seele geworden? Kriegskrüppel ist kein schönes Wort, und doch gibt es eine Ahnung des erlittenen Entsetzens. Während Maria Brettschneider den Koffer für den Urlaub packt, nimmt sie die Zuschauer mit zu einer Fahrt in jene Hölle, die Kriegskindheit heißt. Eine Hölle, die in der Lage ist, noch Jahrzehnte später Teufel zu gebären.
Hannelene Limpach und Hannelore Jäger haben aus eigenen Erlebnissen und Zeugnissen anderer Kriegskinder einen beklemmenden Text destilliert. Beklemmend für jene, die selbst dabei waren. Verstörend für die Nachgeborenen, und, wie der Blick auf die zahlreichen Kriege der Gegenwart zeigt, ein Text von bleibender Aktualität.

Altersempfehlung 14+

1 D, 1 Dek

UA: Dezember 2004 · Theaterwerkstatt, Ulm · Regie: Hannelene Limpach

Weitere Stücke

Alle Stücke
Junges Theater
Hannelene Limpach

Die Geschichte vom gestiefelten Kater

2 D, 3 H, 4 Dek

Ein Müller hat drei Söhne, seine Mühle, einen Esel und einen Kater. Als er stirbt, teilen sich die Brüder die Erbschaft. Der älteste bekommt die Mühle, der zweite den Esel und der jüngste den Kater. Darüber ist er sehr traurig. Doch der Kater kann sprechen und sagt: "Wenn du mir Stiefel machen lässt, werde ich dir zu großem Reichtum verhelfen." Gesagt, getan und der gestiefelte Kater macht sich auf den Weg. Zur Zeit regiert ein König, der Rebhühner liebt. Leider ist niemand in der Lage sie zu fangen. Der clevere Kater aber überlistet die Rebhühner und bringt sie dem König im Auftrag seines Herrn, dem vermeintlichen Grafen Carrabas. Der König ist so glücklich, dass er ihn mit Gold belohnt. Der Kater geht Tag ein Tag aus ins Schloss - er ist ein gern gesehener Gast. Als er zufällig von einem Ausflug der königlichen Hoheiten an einen See erfährt, schmiedet er einen Plan.
Er lässt den Müllersohn im See baden, versteckt seine Kleider und springt dem König vor die Kutsche. "Diebe haben meinem Herrn die Kleider gestohlen. Nun kann er nicht heraus. Er wird sich erkälten und sterben!" Der König giebt ihm Kleider, lässt ihn in der Kutsche fahren, während der Kater schon voraus rennt. Er kommt an des Zauberers großer Wiese, seinem riesigen Kornfeld und seinem Wald vorbei. Der Kater befiehlt den Leuten zu sagen, dieses Land gehöre dem Grafen Carrabas. Dann bringt den Zauberer dazu, sich in eine Maus zu verwandeln und frisst ihn. Das Schloss stellt er den königlichen Hoheiten als das seines Herrn vor. Der "Graf" heiratet die Prinzessin und als der König stirbt, regierte er dass Land mit seiner Königin. Der gestiefelte Kater wird ihr erster Minister.

Digitales Textbuch