Molière, mit bürgerlichem Namen Jean Baptiste Poquelin, lebte von 1622 bis 1673. Zunächst reiste er als Schauspieler mit diversen Wan-dertruppen durch die Provinz, dann wirkte er als hochangesehener Theaterprinzipal in Paris. Sein Publikum war das, was man "la cour et la ville" nannte, sprich der Hof und die feineren Kreise der Stadt. Lange Jahre genoss er die persönliche Gunst von König Ludwig XIV. Von den mehr als dreißig Komödien des Dichters sind folgende die berühmtesten: Der Menschenfeind (Le Misanthrope ou l'Atrabilaire amou-reux, 1666), Der Eingebildete Kranke (Le malade imaginaire, 1673) und Tartuffe (Le Tartuffe ou l'Imposteur). Das letztgenannte Stück ist noch immer sein berühmtestes und wurde zeitweilig von einem Teil des zeitgenössischen Publikums erbittert angefochten, was zur ungewöhnlich langen Entstehungsdauer (1664 - 1669) sowie zu verschiedenen Fassungen dieser Komödie führte. (Wolfram Nitsch, in: Komödie. Etappen ihrer Geschichte von der Antike bis heute)