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Arthur Schnitzler

Arthur Schnitzler wurde am 15. Mai 1862 in Wien geboren. Noch bevor er auf das Akademische Gymnasium kam, als Neunjähriger, versuchte er, seine ersten Dramen zu schreiben. Nach dem Abitur studierte er Medizin, wurde 1885 Aspirant und Sekundararzt; 1888 bis 1893 war er Assistent seines Vaters in der Allgemeinen Poliklinik in Wien; nach dessen Tod eröffnete er eine Privatpraxis. 1886 die ersten Veröffentlichungen in Zeitschriften, 1888 das erste Bühnenmanuskript, 1893 die erste Uraufführung, 1895 das erste Buch, die Erzählung Sterben bei S. Fischer in Berlin. Beginn lebenslanger Freundschaften mit Hugo von Hofmannsthal, Felix Salten, Richard Beer-Hofmann und Hermann Bahr. Dramatische und erzählerische Werke entstehen parallel. Stets bildet der einzelne Mensch, die individuelle Gestalt »in ihrem Egoismus oder ihrer Hingabe, ihrer Bindungslosigkeit oder Opferbereitschaft, in ihrer Wahrhaftigkeit oder Verlogenheit« (Reinhard Urbach), den Mittelpunkt seiner durchweg im Wien der Jahrhundertwende angesiedelten Stoffe. Arthur Schnitzler hat, von Reisen abgesehen, seine Geburtsstadt nie verlassen; am 21. Oktober 1931 ist er dort gestorben.

Arthur Schnitzler wurde am 15. Mai 1862 in Wien geboren. Noch bevor er auf das Akademische Gymnasium kam, als Neunjähriger, versuchte er, seine ersten Dramen zu schreiben. Nach dem Abitur studierte er Medizin, wurde 1885 Aspirant und Sekundararzt; 1888 bis 1893 war er Assistent seines Vaters in der Allgemeinen Poliklinik in Wien; nach dessen Tod eröffnete er eine Privatpraxis. 1886 die ersten Veröffentlichungen in Zeitschriften, 1888 das erste Bühnenmanuskript, 1893 die erste Uraufführung, 1895 das erste Buch, die Erzählung Sterben bei S. Fischer in Berlin. Beginn lebenslanger Freundschaften mit Hugo von Hofmannsthal, Felix Salten, Richard Beer-Hofmann und Hermann Bahr. Dramatische und erzählerische Werke entstehen parallel. Stets bildet der einzelne Mensch, die individuelle Gestalt »in ihrem Egoismus oder ihrer Hingabe, ihrer Bindungslosigkeit oder Opferbereitschaft, in ihrer Wahrhaftigkeit oder Verlogenheit« (Reinhard Urbach), den Mittelpunkt seiner durchweg im Wien der Jahrhundertwende angesiedelten Stoffe. Arthur Schnitzler hat, von Reisen abgesehen, seine Geburtsstadt nie verlassen; am 21. Oktober 1931 ist er dort gestorben.

Theater
Arthur Schnitzler

Urreigen

13 D, 32 H, (Mehrfachbesetzung empfohlen)

"Sittliche Entrüstung - ? Gegenüber von Kunstwerken gibt es überhaupt keine. Was man so zu nennen pflegt, ist ein durchaus fiktiver Begriff." Arthur Schnitzler

Der Prozess um den Reigen fand im November1921 vor dem Landgericht II, Strafkammer 6 in Berlin gegen die Direktion, den Regisseur und die Schauspieler der Aufführung von Arthur Schnitzlers Reigen am Kleinen Schauspielhaus statt. Der Prozess steht am Ende eines von Mitgliedern aus Behörden und vor allem deutschnationalen Vereinen organisierten Protestes, der die Aufführung des Reigen als "Vornahme unzüchtiger Handlungen" zu verbieten suchte. ...
Im Rowohlt Verlag Berlin ist 1922 der "Vollständige Bericht über die sechstägige Verhandlung gegen Direktion und Darsteller des Kleinen Schauspielhauses Berlin" als Buch erschienen. ...
Der hier vorliegende Text ist eine stark gekürzte Fassung dieser Dokumentation. Die ausführlichen Gutachten der von der Verteidigung hinzugezogenen Sachverständigen Alfred Kerr, Herbert Ihering, Georg Witkowski und Ludwig Fulda, sind zusammengefasst, da jedes der Gutachten eine eigene Lesung beanspruchen würde.
Zugespitzt ist die Textfassung in der bemerkenswerten Eigendynamik, die der Verlauf des Prozesses durch die Zeugenaussagen gewinnt. Das Ressentiment scheint einer Virusinfektion ähnlich, nämlich ansteckend zu sein. Offenbar verleitet es dazu, etwas anderes zu sehen, als das, was sich auf der Bühne tatsächlich abspielt. Die Vorgänge auf der Bühne scheinen zunehmend als Projektionsfläche für das eigene Theater, das sich in den Köpfen der Zuschauer abspielt, zu dienen. Der Prozess ist dadurch auch eine recht aufschlussreiche Studie über die Rezeption von Theater." Brigitte Landes

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