Bettina von Leoprechting

Bettina von Leoprechting wurde 1947 in Eutin geboren. Nach dem Abitur 1966 studierte sie Moderne Sprachen an der Johannes Gutenberg Universität Mainz und wurde Diplom-Übersetzerin. Ab 1973 arbeitete sie am Schauspielhaus Bochum, zunächst als Intendanzsekretärin, später als Direktionsassistentin. 1979 heiratete sie den Schauspieler Diether Krebs und arbeitete fortan mit an seinen Drehbüchern, Sketchen und Songs. Von 1985 bis 1989 war sie für die Öffentlichkeitsarbeit am Thalia Theater Hamburg und weiterhin als freie Übersetzerin tätig. 2006 verstarb Bettina von Leoprechting.

Bettina von Leoprechting wurde 1947 in Eutin geboren. Nach dem Abitur 1966 studierte sie Moderne Sprachen an der Johannes Gutenberg Universität Mainz und wurde Diplom-Übersetzerin. Ab 1973 arbeitete sie am Schauspielhaus Bochum, zunächst als Intendanzsekretärin, später als Direktionsassistentin. 1979 heiratete sie den Schauspieler Diether Krebs und arbeitete fortan mit an seinen Drehbüchern, Sketchen und Songs. Von 1985 bis 1989 war sie für die Öffentlichkeitsarbeit am Thalia Theater Hamburg und weiterhin als freie Übersetzerin tätig. 2006 verstarb Bettina von Leoprechting.

Theater
Arthur Miller

Der letzte Yankee

Deutsch von Inge Greiffenhagen, Bettina von Leoprechting
2 D, 2 H, 2 Dek

Leroy ist Der letzte Yankee, Nachfahre einer alteingesessenen und angesehenen Familie. Er tritt ein für die soliden Werte des traditionellen Amerika. Er hätte alle Möglichkeiten gehabt, doch er ist "nur" Tischler geworden. Was er verdient, reicht nur knapp, um seine kinderreiche Familie zu ernähren. Aber Leroy ist zufrieden. Im Besucherzimmer einer staatlichen psychiatrischen Klinik lernt er den Unternehmer Frick kennen, einen Mann, für den materieller Wohlstand das Wichtigste ist. Beide Männer sind gekommen, um ihre Frauen zu besuchen, die wegen ihrer Depressionen in Behandlung sind.
Im zweiten Akt stehen Karen und Patricia im Mittelpunkt. Im Gespräch der beiden stellt sich heraus, warum sie hier sind. Beide sind vom Leben und von ihren Männern enttäuscht. Patricia begreift Leroy nicht, der statt sich um seine Karriere zu bemühen, mit Familie und Banjospielen zufrieden ist. Anders die kinderlose Karen, deren Mann dem Geld hinterher jagt, sie aber darüber völlig vernachlässigt. So hilflos ist sie geworden, dass sie sich nicht mehr zurechtfindet.
"In Der letzte Yankee greift Miller, der große Moralist, zu alten Lieblingsthemen. Seine Tragikomödie handelt vom Scheitern des amerikanischen Traums. Die persönlichen Schicksale seiner Figuren verkörpern die Übel, an denen die Gesellschaft krankt. Millers Amerika - das sind in diesem Fall zwei unerfüllte Ehepaare, die fassungslos vor den Scherben ihrer Existenz stehen und sich fragen, was schiefgegangen ist." (Frankurter Allgemeine Zeitung, 1993)

Theater
Terrence McNally

Meisterklasse

Deutsch von Inge Greiffenhagen, Bettina von Leoprechting
3 D, 3 H, 1 Dek

Die Meisterklassen, die die legendäre Maria Callas an der Julliard School in New York gab, sind die Ausgangssituation für dieses Stück von Terrence McNally. Es zeigt die Sopranistin gegen Ende ihres Lebens, nach dem Verlust ihrer Stimme und dem Ende der Bühnenkarriere - Callas, wie sie drei verschüchterte, junge Sänger unterrichtet. Darin zeigt sich die Sängerin als Perfektionistin, aber auch als extrem eitel, selbstbezogen, brutal, despotisch und hartnäckig - mit anderen, aber auch mit sich selbst.

In beiden Akten gibt es einen Moment, in dem die konkrete Situation in den Hintergrund tritt und die Callas in Monologen die entscheidenden Stationen ihres Lebens wieder durchlebt - die großartigen Höhepunkte ihrer Karriere an der Scala, aber auch ihre zerstörerische Beziehung zu Aristoteles Onassis. In diesen Monologen treten die Dämonen, die die Callas ihr Leben lang bedrängten, deutlich zutage: ihre Kindheit in Armut und im Schatten der hübscheren Schwester, der Kampf gegen weniger talentierte, aber attraktivere Sängerinnen am Anfang ihrer Laufbahn, die verzweifelte, lebenslange Sehnsucht einer unsicheren Frau nach Bewunderung und Liebe.
Diese Diskrepanz zwischen der öffentlichen und der privaten Person, zwischen der enormen Macht und Wirkung der Callas auf der Bühne und den peinigenden Erinnerungen an ihre eigene Ohnmacht, die sie nicht loslassen, bildet den Kern des Stückes.

Theater
Audio
Arthur Miller

Mr. Peters' Verbindungen

Deutsch von Inge Greiffenhagen, Bettina von Leoprechting
4 D, 4 H, 1 Dek

Mr. Peters ist ein kluger Mann, der in der Welt herumgekommen ist; die Orientierung nicht zu verlieren, gehörte zu seinem Job als Pilot. Jetzt ist er müde, vergesslich, alt; älter jedenfalls als alle, die er kennt.
Auf seine Frau wartet er - in einer heruntergekommenen Nachtbar, die zum Verkauf steht. Wenn er sich recht erinnert, hatte seine Frau vor, die Bar zu kaufen. Gleich muss sie kommen.
Aber Genaues weiß er nicht. Er weiß auch nicht, ob der Mann, der ihn begrüßte und in der Bar herumführte, der Makler oder nicht eigentlich sein Bruder ist. Wer diese penetrant optimistische Schwangere ist, die mit ihrem New Age-Freund in die Bar kommt? Vielleicht, wie er später meint, seine Tochter?
Nicht, dass Mr. Peters unglücklich wäre. Er hat keine Sorgen. Außer, dass die Welt sich so verändert hat, dass er sich nicht mehr darin zurechtfindet und meint, das Leben ginge an ihm vorbei.
Mr Peters' Connections ist kein anklagendes Stück, sondern eine intelligente, (selbst)ironische, oft witzige, aber nie zynische Beschreibung dessen, was in einem alten Menschen vorgeht, wenn die Höhenflüge nur noch Erinnerung sind und schließlich alle Gewissheiten schwinden - ein Zustand, in dem von Kontinuität, von einem Lebensweg nicht mehr die Rede sein kann
Eigentlich ist es ein Ein-Mann-Stück - alle anderen Gestalten sind Personen aus Mr. Peters' Vergangenheit, die für Augenblicke seine Tagträumereien kreuzen, ihn durch ihre Nähe aufschrecken und dann als Erinnerungsbilder wieder ins Vergessen zurücksinken.

Theater
Arthur Miller

Scherben

Deutsch von Inge Greiffenhagen, Bettina von Leoprechting
3 D, 3 H, 1 Dek

Schauplatz ist Brooklyn 1938. Die amerikanische Jüdin Sylvia Gellburg ist von einer geheimnisvollen Lähmung befallen, für die es keine körperliche Ursache gibt. Liegt sie, wie ihr Ehemann Philipp annimmt, in der Besessenheit seiner Frau mit den Schrecken der Berliner Kristallnacht begründet? Oder steht sie, wie ihm klargemacht wird, im Zusammenhang mit seiner eigenen zwiespältigen Haltung zum Judentum und mit der sexlosen und bitteren Ehe, die die beiden seit 20 Jahren führen? Philipp bittet den verständnisvollen Arzt Harry Hyman, die Ursache für die Lähmung zu finden. Dieser ist alles andere als der übliche Guru und Vertraute: Der kettenrauchende Arzt versteht nichts von Psychologie, ist ein pro-deutscher Idealist und Witzbold, der sich ernsthaft in seine Patientin verliebt.

"Neither Hyman nor anyone else acts as Miller's Spokesman. You are left to discern the meaning through the masterly use of metaphor and stage imagery; through the contrast between the couple, respective victims of physical and spiritual paralysis; through the manifold meanings of the title." (Independent on Sunday)

"As Arthur Miller has illustrated in his long, productive career, one person's blindness can affect another's vision. A playwright of fierce conscience, Miller has obliged salesmen, Puritans, policemen and businessmen to account for themselves morally. ... Broken Glass is a kind of spiritual detective story, a play that, in the end, ignites." (The New York Times)

"Attention must be paid. All the elements are in place for just the conflagration of personal and historical morality found in Arthur Miller at his most rewarding." (Newsday)

Aufführungsarchiv

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