© Niklas Vogt

Noëlle Haeseling

Noëlle Haeseling wurde 1996 in Düsseldorf geboren. Noch während der Schulzeit war sie Stipendiatin für Jazz Gesang am Berklee College of Music in Boston. Von 2015 bis 2019 studierte sie Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin und erhielt mit ihrem Ensemble beim Schauspielschultreffen 2018 den Max Reinhardt Preis. Während und nach dem Studium gastierte sie an verschiedenen Theatern, unter anderem am Ballhaus Ost, an der Volksbühne Berlin, dem Staatsschauspiel Stuttgart und der Philharmonie Luxemburg. Außerdem arbeitet sie als Hörspiel-und Hörbuchsprecherin, so ist sie bei SONY Europa regelmäßig als Prinzessin Lillifee zu hören. Für diese Reihe ist sie seit 2019 auch als Autorin und Komponistin tätig. Noëlle Haeseling lebt in Berlin.

Noëlle Haeseling wurde 1996 in Düsseldorf geboren. Noch während der Schulzeit war sie Stipendiatin für Jazz Gesang am Berklee College of Music in Boston. Von 2015 bis 2019 studierte sie Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin und erhielt mit ihrem Ensemble beim Schauspielschultreffen 2018 den Max Reinhardt Preis. Während und nach dem Studium gastierte sie an verschiedenen Theatern, unter anderem am Ballhaus Ost, an der Volksbühne Berlin, dem Staatsschauspiel Stuttgart und der Philharmonie Luxemburg. Außerdem arbeitet sie als Hörspiel-und Hörbuchsprecherin, so ist sie bei SONY Europa regelmäßig als Prinzessin Lillifee zu hören. Für diese Reihe ist sie seit 2019 auch als Autorin und Komponistin tätig. Noëlle Haeseling lebt in Berlin.

Theater

Noëlle Haeseling, Leo Meier

Ich, Akira

1 Darsteller:innen

Der Hund – des Menschen bester Freund. Devot. Treu ergeben. Sklavisch untertan. Der klassische Befehlsempfänger. Und daher gilt vom röt’sten Links ins braunste Rechts hinein dies eine als gegeben: »Happiness is a warm puppy.« (Charles M. Schulz) Der Mensch liebt seinen Hund. Und der Hund liebt bedingungslos zurück, denn er unterscheidet nicht zwischen arm und reich, hübsch oder hässlich, gut oder schlecht.
Doch was, wenn der Hund ein Verständnis hätte »for the greater good«? Wenn ein Hund, Verantwortung für sein Herrchen oder Frauchen übernehmend, entscheiden könnte, bis hierhin und nicht weiter? Wenn er über eine Ethik, eine Moralphilosophie verfügte? Hätte Blondi den zweiten Weltkrieg verhindern können? Oder Putins Buffy den dritten? Meldehunde retten verwundete Soldaten, der Bernhardiner verschüttete Skifahrer, und Therapiehunde so manches Seelenheil. Könnte ein Hund die ganze Welt retten? Oder zumindest aktiv verbessern? Und verdient wirklich jedermann die Liebe eines Hundes? Ein Beispiel?
Im ganz konkreten Fall dieses Monologstücks hier heißt der Herr Attila Hildmann, war Kochbuchautor und ist mittlerweile realitätsverlustierter Verschwörungsideologe, der als Speerspitze einer rechtsextremen Bewegung von Reichsbürgern und Corona-Leugnern nicht müde wird, sein Natterngift in einschlägig bekannten Netzwerken zu verspritzen. Drüber hinaus ist Hildmann Papa. Ist Papa von Akira. Einem Huskie. Einem Hund. Der sich in einer Zwickmühle befindet: »Ich bin heute Abend hierhergekommen, weil ich Ihnen eine Frage stellen möchte. Es ist eine etwas heikle Frage. Deswegen kann ich sie nicht alleine beantworten. Weil ich Ihre Hilfe brauche.«
Und die Frage? – »Wuff Wuff Wuff.« (Saarländisches Staatstheater, Sparte4)


Theater

Noëlle Haeseling

Von Fischen und Frauen

5 Darsteller:innen, 1 Urzeitfisch (Doppelbesetzung möglich)

**Ausgezeichnet mit dem Publikumspreis des Hans-Gratzer-Stipendiums 2024**

Es ist früh am Morgen. Zwei Anglerinnen machen sich auf, ihrer Passion zu frönen. Mit dem geeigneten Angelequipment der Marke „Fishing King“ und ihrer jahrelangen Erfahrung auf den stillen und rauen Gewässern des Landes könnten sie heute vielleicht sogar einen Urzeitfisch aus den tiefsten Tiefen fischen. Die beiden tauschen sich aus über Angelruten, Aal-Dornaugen und Lieblingsköder. Aber auch über Mütter und Großmütter, die ihre Leidenschaft fürs Angeln seit Generationen an ihre Töchter weitergeben. Ein Idyll – das gemeinsame Warten auf den Fisch. Wäre da nicht der einsame Bootshausverleiher mit dem großen Mitteilungsbedürfnis, der den Anglerinnen die Fischereiaufsicht auf den Hals hetzt. Finden hier illegale Aktivitäten statt, wie zum Beispiel die Angelpraxis „Catch and Release“? Oder ist es nur das alte Lied von einem gekränkten Bootshausverleiher, der sich einfach nicht von den Anglerinnen wertgeschätzt fühlt?

Ein vermeintlich kleines, extrem harmloses Drama übers Angeln. Ein lakonischer Text, der uns in seiner ausgestellten Harmlosigkeit in Abgründe blicken lässt. Geschlechterrollen werden spielerisch und mit feinsinnigem Humor aufgebrochen. Und ganz nebenbei fragt das Stück danach, welche Formen weibliche Solidarität haben kann. Ein absurdes Theaterstück über das Warten, Hobbys, Scheitern, Entschleunigen, Angeln und den „großen Fang“. Petri Dank!


"Es geht darin um Figuren, nach denen ich selber als Schauspielerin jahrelang Sehnsucht hatte (und immer noch habe) und um Szenen und Vorgänge, die mich auf der Bühne interessieren, die dynamisch sind, die ihre Spieler*innen in eine Spiellust bringen, indem sie den Text nicht als Widerstand betrachten, sondern durch ihn zum Leuchten kommen." (Noëlle Haeseling)

„Originell, was da eigentlich konfliktfrei, auf positive Weise zwischen den Frauen hin- und hergeht. Dynamisch, witzig, aus dem Leben.“ (Statement der Hans-Gratzer-Jury)

Aufführungsarchiv

Digitales Textbuch