© Hanspeter Bärtschi

Reto Finger

Reto Finger, 1972 in Bern geboren, wuchs in Rummendingen im Emmental auf. 1999 schloss er sein Studium der Rechtswissenschaften ab und arbeitete im Anschluss zwei Jahre am Bezirksgericht Zürich. 2002 schrieb er Auftragsarbeiten für das Theater Winkelwiese und das Theater an der Sihl in Zürich. Hörspielautor für den SWR. 2003 Stipendium Paul Maar, Teilnahme an der Dramatiker-Werkstatt in Wolfenbüttel, Raum für Raum "Hotel Neustadt" am Thaliatheater in Halle, Teilnahme am Dramenprozessor 2003/2004. 2004 im Rahmen von MagicNet Einladung nach Thessaloniki, ab April 2004 Stadtschreiber in Langenthal. Im Juli 2004 wurde das Stück Schwimmen wie Hunde in Zürich und im Oktober 2004 im Rahmen der Werkstatttage am Burgtheater in Wien szenisch gelesen. 2005/2006 entstand das Stück Fernwärme als Auftragsarbeit für eine Koproduktion des Theaterhaus Jena, des schauspielstuttgart und der sophiensaele Berlin. 2005 erhielt er den Kleist-Förderpreis für junge Dramatik für Kaltes Land sowie den Preis der Schweizer Autorenvereinigung SSA für das Schreiben von Theaterstücken. In der Spielzeit 2006/07 arbeitete er als Hausautor am Nationaltheater Mannheim. Dort entwickelte er die Reihe Fingers Freunde, die er 2007/08 auch am Schauspielhaus Zürich fortführte. Es folgten Hausautorenschaften und Mitarbeiten in der Dramaturgie am Schauspiel Essen und Schauspielhaus Bochum. Für das Schauspielhaus Bochum schreibt Reto Finger eine Bearbeitung des Romans Stiller von Max Frisch, welche am 2. April 2016 in der Regie von Eric de Vroedt Premiere hatte.

Reto Finger, 1972 in Bern geboren, wuchs in Rummendingen im Emmental auf. 1999 schloss er sein Studium der Rechtswissenschaften ab und arbeitete im Anschluss zwei Jahre am Bezirksgericht Zürich. 2002 schrieb er Auftragsarbeiten für das Theater Winkelwiese und das Theater an der Sihl in Zürich. Hörspielautor für den SWR. 2003 Stipendium Paul Maar, Teilnahme an der Dramatiker-Werkstatt in Wolfenbüttel, Raum für Raum "Hotel Neustadt" am Thaliatheater in Halle, Teilnahme am Dramenprozessor 2003/2004. 2004 im Rahmen von MagicNet Einladung nach Thessaloniki, ab April 2004 Stadtschreiber in Langenthal. Im Juli 2004 wurde das Stück Schwimmen wie Hunde in Zürich und im Oktober 2004 im Rahmen der Werkstatttage am Burgtheater in Wien szenisch gelesen. 2005/2006 entstand das Stück Fernwärme als Auftragsarbeit für eine Koproduktion des Theaterhaus Jena, des schauspielstuttgart und der sophiensaele Berlin. 2005 erhielt er den Kleist-Förderpreis für junge Dramatik für Kaltes Land sowie den Preis der Schweizer Autorenvereinigung SSA für das Schreiben von Theaterstücken. In der Spielzeit 2006/07 arbeitete er als Hausautor am Nationaltheater Mannheim. Dort entwickelte er die Reihe Fingers Freunde, die er 2007/08 auch am Schauspielhaus Zürich fortführte. Es folgten Hausautorenschaften und Mitarbeiten in der Dramaturgie am Schauspiel Essen und Schauspielhaus Bochum. Für das Schauspielhaus Bochum schreibt Reto Finger eine Bearbeitung des Romans Stiller von Max Frisch, welche am 2. April 2016 in der Regie von Eric de Vroedt Premiere hatte.

Auszeichnungen

  • 2007

    Nominierung für den Preis der Welti-Stiftung für das Drama für FERNWÄRME

  • 2005

    Preis der Schweizer Autorenvereinigung SSA für das Schreiben von Theaterstücken

  • 2005

    Kleistförderpreis für junge Dramatik für KALTES LAND

  • 2004/05

    Stadtschreiber in Langenthal

  • 2004

    Werkstatttage am Burgtheater Wien mit SCHWIMMEN WIE HUNDE

  • 2004

    im Rahmen von MagiNet Einladung nach Thessaloniki

  • 2003/04

    Teilnahme am Dramenprozessor am Theater an der Winkelwiese, Zürich

  • 2003

    Teilnahme an der Dramatiker-Werkstatt in Wolfenbüttel

  • 2003

    Stipendium Paul Mahr

Theater

Reto Finger

Hans im Glück

2 D, 3 H

Homo Hans hat gekündigt, um sich selbständig zu machen. Das macht ihn richtig glücklich. Homo Hans geigt potentiellen Investoren mal so richtig seine Meinung. Das macht ihn auch glücklich. Aber arbeitslos. Homo Hans entzieht sich Frau und Kind. Das macht ihn zumindest weniger unglücklich. Aber irgendwie ist er auch nicht mehr ganz dicht. Da läuft was aus ihm raus, da läuft etwas verkehrt in seinem Leben. Zweifelsohne.

"Sieben Jahre hat Hans gearbeitet. Für seine Verdienste erhält er einen Klumpen Gold. Diesen tauscht er mehrfach, bis ihm schließlich nur noch ein Schleifstein bleibt. In dem bekannten Märchen, das sich auch in den Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm findet, werden der Unterschied zwischen Haben und Sein, die Kunst des Loslassens und die daraus resultierende innere Freiheit verhandelt. Denn auch wenn sich der materielle Wert bei Hansens Tauschgeschäften zusehends verringert, wird er doch zusehends glücklicher.
Reto Finger hat für das Bochumer Ensemble eine moderne Adaption des Hans im Glück-Stoffes geschrieben. Homo Hans kündigt seine Festanstellung und erprobt sich in der Selbständigkeit. Doch das ihn umgebende Höher-Schneller-Weiter-Streben erscheint ihm immer absurder. Stück für Stück steigt Hans aus der Welt aus und begibt sich auf die Suche nach seinem persönlichen Glück." (Ankündigung Schauspielhaus Bochum)

Für Hans im Glück erhielt Reto Finger 2016 den Literaturpreis der Stadt Bern in Höhe von 10 000 Schweizer Franken.

Theater

Reto Finger

Vorstellungen und Instinkte

2 D, 3 H

Es gab einen Moment in ihrem Leben, da waren sie füreinander geschaffen. Sie waren sich sehr nahe, verstanden sich gut, und es gab Grund zur Annahme, dass sie einen Partner für’s Leben gefunden hatten: Anna und Hans. Sie heirateten und krönten ihr Zusammensein mit einem Kind. Einzigartig. Doch mit dem zweiten Kind kommt die Unzufriedenheit: Hans hat die Vision von einer neuen Gesellschaftsform, weg von der Kleinfamilie. Seine konkrete Suche nach einem Ort und Gleichgesinnten, führt zu einer schweren Beziehungskrise. Anna fühlt sich und die Kinder verraten. Das suggerierte neue Glück widerspricht ihrem Lebensentwurf: Statt Monogamie Polygamie, statt Kleinbürgertum Autonomie und Freiheit in der Kommune. Die Ehe scheitert zwangsläufig. Es beginnt die lange Geschichte einer Trennung.

Hans und Anna setzen sich ein Leben lang mit dem Großen und dem vermeintlich Kleinen, den Hoffnungen und den Enttäuschungen, den Vorstellungen und den Instinkten auseinander. Und darüber hinaus geht es um die Suche nach einer besseren Gesellschaftsform, um die Unfähigkeit, einen anderen Menschen zu verstehen, um Erfahrungen und Fehler und die schmerzhafte Erkenntnis, dass ein Leben nicht immer reicht, um alles zu verzeihen.

„Wenn man von einer Moral der Geschichte sprechen will, ist es angebracht, auf die Kunst des Dichters zu schauen. In Reto Fingers Stücken vermitteln sich die Figuren über die Bilder, und die Bilder scheinen durch die Worte hindurch.“ Feridun Zaimoglu

Aufführungsarchiv

Digitales Textbuch