Theater

Reto Finger

Am Anfang war das Feuer

kleines drama

Kurz vor Beginn einer Vorstellung. Ein junger Stadttheaterschauspieler macht die Bekanntschaft einer Unbekannten. Aus der freien Szene. Es beginnt ein Schlagabtausch über Theater- und Arbeitsauffassungen. Thema ist auch der Neuanfang eines Theaters. Jeder Anfang braucht Zeit: Erst ist es schwierig, dann kommt die Reibung und zum Schluss die Wärme.

Auftragsarbeit für das Stadttheater Bern

1 D, 2 H

UA: 26.09.2007 · Stadttheater Bern · Regie: Reto Finger

Aufführungsarchiv

26
September 2013
Reto Finger

Am Anfang war das Feuer

Theater
Regie Reto Finger
Theater Bühnen Bern, Bern

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Theater
Reto Finger

Vorstellungen und Instinkte

2 D, 3 H

Es gab einen Moment in ihrem Leben, da waren sie füreinander geschaffen. Sie waren sich sehr nahe, verstanden sich gut, und es gab Grund zur Annahme, dass sie einen Partner für’s Leben gefunden hatten: Anna und Hans. Sie heirateten und krönten ihr Zusammensein mit einem Kind. Einzigartig. Doch mit dem zweiten Kind kommt die Unzufriedenheit: Hans hat die Vision von einer neuen Gesellschaftsform, weg von der Kleinfamilie. Seine konkrete Suche nach einem Ort und Gleichgesinnten, führt zu einer schweren Beziehungskrise. Anna fühlt sich und die Kinder verraten. Das suggerierte neue Glück widerspricht ihrem Lebensentwurf: Statt Monogamie Polygamie, statt Kleinbürgertum Autonomie und Freiheit in der Kommune. Die Ehe scheitert zwangsläufig. Es beginnt die lange Geschichte einer Trennung.

Hans und Anna setzen sich ein Leben lang mit dem Großen und dem vermeintlich Kleinen, den Hoffnungen und den Enttäuschungen, den Vorstellungen und den Instinkten auseinander. Und darüber hinaus geht es um die Suche nach einer besseren Gesellschaftsform, um die Unfähigkeit, einen anderen Menschen zu verstehen, um Erfahrungen und Fehler und die schmerzhafte Erkenntnis, dass ein Leben nicht immer reicht, um alles zu verzeihen.

„Wenn man von einer Moral der Geschichte sprechen will, ist es angebracht, auf die Kunst des Dichters zu schauen. In Reto Fingers Stücken vermitteln sich die Figuren über die Bilder, und die Bilder scheinen durch die Worte hindurch.“ Feridun Zaimoglu

Theater
Reto Finger

Hans im Glück

2 D, 3 H

Homo Hans hat gekündigt, um sich selbständig zu machen. Das macht ihn richtig glücklich. Homo Hans geigt potentiellen Investoren mal so richtig seine Meinung. Das macht ihn auch glücklich. Aber arbeitslos. Homo Hans entzieht sich Frau und Kind. Das macht ihn zumindest weniger unglücklich. Aber irgendwie ist er auch nicht mehr ganz dicht. Da läuft was aus ihm raus, da läuft etwas verkehrt in seinem Leben. Zweifelsohne.

"Sieben Jahre hat Hans gearbeitet. Für seine Verdienste erhält er einen Klumpen Gold. Diesen tauscht er mehrfach, bis ihm schließlich nur noch ein Schleifstein bleibt. In dem bekannten Märchen, das sich auch in den Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm findet, werden der Unterschied zwischen Haben und Sein, die Kunst des Loslassens und die daraus resultierende innere Freiheit verhandelt. Denn auch wenn sich der materielle Wert bei Hansens Tauschgeschäften zusehends verringert, wird er doch zusehends glücklicher.
Reto Finger hat für das Bochumer Ensemble eine moderne Adaption des Hans im Glück-Stoffes geschrieben. Homo Hans kündigt seine Festanstellung und erprobt sich in der Selbständigkeit. Doch das ihn umgebende Höher-Schneller-Weiter-Streben erscheint ihm immer absurder. Stück für Stück steigt Hans aus der Welt aus und begibt sich auf die Suche nach seinem persönlichen Glück." (Ankündigung Schauspielhaus Bochum)

Für Hans im Glück erhielt Reto Finger 2016 den Literaturpreis der Stadt Bern in Höhe von 10 000 Schweizer Franken.

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