Theater

Fokus

Dan Goggin & The Tiger Lillies & Matthew Lopez & Rosa von Praunheim

Glanz und Glamour: Unvergessliches Silvester mit unseren hinreißenden Musicals!

Was gibt es Festlicheres als Silvester im Theater zu feiern? Mit viel Glamour, brillanten Performances und einem Feuerwerk der Emotionen gleiten wir glitzernd ins neue Jahr. Lassen wir die Korken knallen, die Spieler:innen singen, die Bettwurst betören, die Nonnen Non(n)sense verzapfen, die Dragqueens dancen, und die böhzen Buben die Stars des Abends sein. Hier unsere Empfehlungen für fabulöse Silvester-Vorstellungen: »Let them have it!«

Illustration von Johanna Benz © Johanna Benz / graphicrecording.cool

Die Bettwurst - Das Musical!
von Rosa von Praunheim
1 D, 1 H, 1 Chor

Der Kultfilm aus dem Jahr 1971 ist auch auf der Bühne ein Hit: die unkonventionelle Liebesgeschichte zwischen der Kielerin Luzi und dem Mannheimer Dietmar beginnt euphorisch, nimmt dann jedoch eine dramatische Wendung inklusive Geiselnahme. Doch das Happy End wartet schon auf die beiden. Und immer dabei: Die Bettwurst.

»Wir alle sind eine Bettwurst Eine Bettwurst Eine Bettwurst«

»Da geht die Luzi ab [...] Ein grandioser Spaß in der Bar jeder Vernunft.« (Berliner Morgenpost)

Struwwelpeter (Shockheaded Peter)
von The Tiger Lillies / Martyn Jacques / Andreas Marber
1 D, 2 H, 1 Dek, Musik

Das groteske pädagogische Glanzstück von Struwwelpeter, Zappelphilipp, Paulinchen und vieler mehr. Gepaart mit Musik, ausgefallenen Kostümen, menschlichen Abgründen und einer Prise Horror: was gibt es Unterhaltsameres zum Ende des Jahres!

»Hoffmanns kinderkurranzender Moritatenbilderbogen Struwwelpeter wird im Hamburger Struwwelpeter zu einer hinreißend erwachsenenzerreißenden Horror-Show, die […] hingerissen genossen wird.« (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

The Legend of Georgia McBride
von Matthew López / Hannes Becker
1 D, 4 H

Fierce, funny & bloody hilarious! Vom erfolglosen Elvis-Imitator zur gefeierten Drag-Queen Georgia McBride. In einer heruntergekommenen Bar in Panama City verliert Casey seinen Job als gescheiterter Performer. Seine Freundin Jo ist schwanger, die Miete muss gezahlt werden. In der Not springt er bei einem Gig der umjubelten Drag Queen Miss Tracy Mills ein und entdeckt seine neue Persona. Eine fabelhafte Musikkomödie über Toleranz, Drag und all das, was eine Familie ausmacht.

»Ein kleiner Herr namens Miss Tracy, bewaffnet mit großer Glamour-Garderobe und ebensolcher Klappe, entert die Bühne für einen Beutezug durch gleißende Erinnerungen. Barbra und Cher und Edith und Madonna hat er/sie als Schwarm-Dynamik mitgebracht – und massenhaft Playback-Pröbchen.« (Die Deutsche Bühne)

Non(n)sense
von Dan Goggin / Markus Weber / Thomas Woitkewitsch
5 D, 1 Dek

Wuu! Wuu! Wuu! Wuu! Wuu! Das preisgekrönte Spektakel begeistert non(n)stop! Fünf Nonnen reißen eine Show auf der Bühne, die ihresgleichen sucht. Sie brauchen Geld, denn die vier toten Nonnen, die in der Tiefkühltruhe des Klosters lagern, wollen anständig bestattet werden. Die Frauen sind sich für nichts zu schade und bündeln all ihre Talente für eine unvergessliche Show.

»The Gateway production of "Nunsense" is fluffy entertainment, perfect for relief from a humid August evening.« (The New York Times)

Matthew Lopez

Matthew Lopez, geboren in Panama City/Florida, studierte Theater- und Performancekunst an der University of Southern Florida. Für sein Debütstück The Whipping Man wurde Lopez mehrfach ausgezeichnet. Weitere Stücke sind Tio Pepe (Summer Play Festival 2008), Reverberation und Zoey's Perfect Wedding. Seine Arbeiten wurden am McCarter Theatre, The New Group, Penumbra Theatre Company, Ars Nova und The Lark Play Development Center entwickelt und aufgeführt. Sein 300 Seiten umspannendes Opus Magnum The Inheritance, welches am Young Vic in London von Stephen Daldry uraufgeführt wurde, war für insgesamt acht Olivier Awards nominiert. Lopez arbeitete als Staff-Writer für die erfolgreiche HBO-Serie The Newsroom von Aaron Sorkin. Er ist Mitglied der Ars Nova Writers' Group, Stipendiat des New York Theatre Workshop und Artist-in-Residence im Old Globe.

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The Tiger Lillies

Die Welt von The Tiger Lillies ist düster, eigenartig und vielfältig, mit Momenten tiefer Traurigkeit, grausamem schwarzem Humor und immenser Schönheit. Dieses einzigartige „anarchische Brechtsche Straßenoper-Trio“ tourt durch die Welt und spielt Songs über „alles, was nichts mit schönen blonden Mädchen und Jungen zu tun hat, die auf einer Wiese herumrennen“, um ihren Gründer Martyn Jacques zu zitieren.

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Rosa von Praunheim

Rosa von Praunheim wurde 1942 in Riga geboren und wuchs in der Nähe von Berlin und in Frankfurt am Main auf. Er gilt als wichtiger Vertreter des postmodernen deutschen Films in den Genres Dokumentar-, Autoren- und Avantgardefilm. Er war vor allem mit seinem Dokumentarfilm von 1971 Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt der öffentliche Wegbereiter und einer der Mitbegründer der politischen Schwulen- und Lesbenbewegung in der Bundesrepublik Deutschland. Sein Werk umfasst zahlreiche Filme, Bücher, Hörspiele und Theaterstücke und wurde vielfach ausgezeichnet. 2015 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Seinen 77. Geburtstag feiert er 2019 im Deutschen Theater mit seiner Produktion Jeder Idiot hat eine Oma, nur ich nicht. Für seine Verdienste um den deutschsprachigen Film und als "Wegbereiter der Schwulenbewegung in Westdeutschland“ erhielt Rosa von Praunheim den Ehrenpreis des Saarbrücker Filmfestivals, den Max Ophüls Preis 2020. Bei den Autoren[theater]tagen 2020 gehört Rosa von Praunheims Text Hitlers Ziege und die Hämorrhoiden des Königs zu einem der insgesamt drei Gewinnertexte, die im Deutschen Theater Berlin uraufgeführt wurden.

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Dan Goggin

Der 1943 in Michigan geborene Komponist und Autor, trat mit einem Folk-Duo auf und war an verschiedenen Theatern als Musicaldarsteller, Regisseur und Autor tätig. Nunsense, das 1986 mit vier Outer Critics Circle Awards (u.a. als bestes Off-Broadway Musical) ausgezeichnet wurde, lief in Goggins Originalinszenierung über neun Jahre lang en suite und erlebte in der Zwischenzeit mehr als 8.000 Inszenierungen in über 20 Sprachen.

Die Entstehung und Entwicklung des „Originals“ Nunsense ist ungewöhnlich und auf seine Art einzigartig: Goggin entwarf eine Reihe von humoristischen Grußpostkarten, für die eine Schauspielerin in Ordenstracht posierte. Der Verkauf war sehr erfolgreich und inspirierte ihn zu einer Kabarettshow, die 1983 in The Duplex in Greenwich Village gezeigt wurde und 38 Wochen lief. Aus diesem Programm entwickelte er das abendfüllende Musical Nunsense, in dem das Modell der Postkartenserie, Marilyn Farina, die Hauptrolle der Mutter Oberin übernahm. Die Show startete 1985 und war in New York neun Jahre lang in 3.672 Aufführungen zu sehen. Sie erhielt vier Outer Critics Circle Awards, u.a. auch als bestes Off-Broadway-Musical.
Damit aber nicht genug, das Stück erlebte bis heute zahlreiche Fortsetzungen, die zwar nicht mehr Off-Broadway Premiere feierten, aber teilweise ziemlich erfolgreich wurden und größtenteils mit Starbesetzung als TV-Produktion und Kaufvideo herauskamen: Nunsense II: The Second Coming (1992), Sister Amnesia’s Country Western Nunsense Jamboree (1995), Nuncrackers: The Nunsense Christmas Musical (1998), Meshugga-Nuns: The Ecumenical Nunsense (2002), Nunsensations: The Nunsense Vegas Revue (2005), Nunset Boulevard: The Nunsense Hollywood Bowl Show (2009) sowie eine Männerversion des ersten Teils Nunsense A-Men! (1998) und die Soloshow Sister Robert Anne’s Cabaret Class (2009).
Der erste Teil der Musicals erlebte mehrere große Tourneen durch die USA, u.a. gab es 2003 "The Nunsense 20th Anniversary All-Star National Tour".

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© Ayse Yavas

Hannes Becker

Hannes Becker, geboren 1982 in Frankfurt am Main, studierte Neuere deutsche Literatur, Amerikanistik und Geschichte in Berlin sowie Literarisches Schreiben in Leipzig. Promotion am Institut für Kulturwissenschaft der HU Berlin zu Präventionsfantasien in der
Gegenwartsliteratur. Übersetzungen von Theaterstücken und Gedichten u. a. von Pamela Carter, Caryl Churchill, Jerry Lieblich, Matthew López, Charles Reznikoff und Rosmarie Waldrop. Schreibt Hörspiele, Theaterstücke und Lyrik. Gemeinsam mit Marlene-Sophie
Haagen Host des Podcasts ZEMENT GIESSEN. Mitglied von Drama Panorama: Forum für Übersetzung und Theater sowie dem Verband der Theaterautor:innen (VTheA).

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Andreas Marber

Andreas Marber wurde 1961 in Radolfzell am Bodensee geboren. Er arbeitete unter anderem am Staatstheater Stuttgart, am Schauspielhaus Bochum und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Seine bekanntesten Theaterstücke sind Die Nazisirene, Das sind sie schon gewesen die besseren Tage, Rimbaud in Eisenhüttenstadt und Die Lügen der Papageien; seine Stücke wurden von Regisseuren wie Johann Kresnik, Jürgen Kruse und Leander Haußmann inszeniert, ins Englische und Französische übersetzt und mit der Fördergabe des Schiller-Gedächtnispreises ausgezeichnet. Der Roman Platon erschien 2006 im Verlag Hoffmann & Campe.
Die Beißfrequenz der Kettenhunde wurde im Oktober 2007 am Thalia Theater Hamburg in der Inszenierung von Stephan Kimmig uraufgeführt; Seine Braut war das Meer und sie umschlang ihn im November 2010 am Staatstheater Mainz und zuletzt hatte sein Fliegender Holländer am 25.09.2015 an der Landesbühne Esslingen Uraufführung.

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Benjamin Baumann

Benjamin Baumann war schon als Kind und Jugendlicher von Theater und Musik fasziniert. Er studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Germanistik und Kunstpädagogik an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und schrieb seine Magisterarbeit über „Off-Broadway-Musicals“.
Seit 1995 inszeniert er Theaterstücke und Musicals, darunter Non(n)sens von Dan Goggin (544 Aufführungen der Hanauer Produktion) und Andrew Lloyd Webbers Evita. Für die Brüder Grimm Festspiele in Hanau war er mehrere Jahre als Regisseur und Autor tätig. Als Übersetzer und Liedtexter adaptiert er ab und zu Musicals ins Deutsche, zu seinen Arbeiten gehören der amerikanische Klassiker Bye Bye Birdie, die Dialoge für das Elvis-Musical All Shook Up sowie fast alle Fortsetzungen der Nunsense-Serie.
Als Lehrkraft für Darstellendes Spiel und Kunst an einer gymnasialen Oberstufe gibt er seine Erfahrung weiter. In den Bereichen Theater, Film und Phonetik arbeitet er als Coach. Bereits 1994 erhielt er den Kulturpreis des Main-Kinzig-Kreises.

Weitere Infos: benjaminbaumann.de

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Thomas Woitkewitsch

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Markus Weber

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Digitales Textbuch