Theater

Shelagh Stephenson

Ancient Lights

(Ancient Lights)

Zwanzig Jahre liegt die gemeinsame Studienzeit zurück, als Tom, Bea und Kitty sich wiedersehen. Was als weihnachtliches Idyll geplant war, wird zur Abrechnung mit den Idealen von damals, zu einer Recherche über die Differenz von Schein und Sein. Das Aufeinandertreffen der selbstkritischen Charaktere führt zu Enthüllungen, in deren Folge so manches Weltbild zu Staub zerfällt. So wird offenbar, dass das Echte entgegen der landläufigen Meinung nicht zwangsläufig das Interessante und Schöne ist. Schöner und leichter verdaulich als das Echte ist immer noch seine perfekte Illusion.
Augenzwinkernd, liebevoll und mit charmanter Leichtigkeit präsentiert die britische Autorin schlagfertige Charaktere, deren aus einer anderen Zeit übriggebliebene Einsicht in die »inhärenten Widersprüche des Kapitalismus' zwar folgenlos bleibt, ihnen aber den Genuss an ihrem Leben als gefeierte Medienstars nachhaltig verleidet. Auf ihrer vergeblichen Suche nach Sinn und Authentizität prallen sie immer wieder gegen die Zerrspiegel der Medienwelt, die sich ihre fluktuierenden Realitäten selbst erschafft.
Philosophisches über Tod und Leben, über Wahrheit und Lüge, Quotenerfolge und eigene Ansprüche wird in diesem Stück auf das Angenehmste im Vorübergehen, zwischen zwei Witzen, plaziert.

Deutsch von Ursula Grützmacher-Tabori

4 D, 2 H, Verwandlungsdek

UA: 05.12.2000 · Hampstead Theatre, London · Regie: Ian Brown

DSE: 06.10.2001 · Freiburger Theater · Regie: Cihan Inan

Aufführungsarchiv

06
Oktober 2001
Shelagh Stephenson

Ancient Lights

Theater

DSE

Regie Cihan Inan
Theater Theater Freiburg, Freiburg

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DSE Frei

Theater

Shelagh Stephenson

Das Experiment mit dem Vogel in der Luftpumpe

Deutsch von Patricia Reimann
3 D, 4 H, Verwandlungsdek

1799 - kurz vor Jahreswechsel im Hause des Wissenschaftlers und Arztes Joseph Fenwick. Zusammen mit seinen beiden jungen Kollegen Armstrong und Roget arbeitet Fenwick, Humanist und radikaler Vertreter der Aufklärung, an einem Vortrag über den Aufbruch in das neue Jahrhundert. Fenwicks Visionen einer schönen neuen Welt sind geprägt vom Glauben an wissenschaftliche Erkenntnis, Vernunft und Fortschritt. Armstrong vor allem ist ein fanatischer Wissenschaftler ohne Skrupel. Um sich Forschungsobjekte für seine anatomischen Studien zu beschaffen, schreckt er nicht vor nächtlichen Grabräubereien zurück. Und er ist auf hypnotische Weise angezogen von dem jungen, buckligen Dienstmädchen Isobel, dem er den Hof macht...

1999 - wenige Tage vor der Jahrtausendwende. Im Haus von Fenwick wohnen nun Ellen, die Genbiologin, und ihr Mann Tom. Kate, eine jüngere Kollegin aus Amerika, bietet Ellen einen lukrativen Job in ihrer Firma an, die an der Früherkennung genetischer Defekte bei Föten arbeitet. Ellen ist nicht sicher, ob sie das Angebot annehmen soll. Wohin führt - konsequent zu Ende gedacht - die Möglichkeit eines pränatalen 'Gen-Checks'?

Im ständigen Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen entwickeln sich die Handlungen parallel und scheinbar ohne äußeren Bezug. Doch dann taucht 1999 bei den Umbauarbeiten im Garten ein etwa 200 Jahre altes weibliches Skelett auf. Ein Teil des Rückrats fehlt, als sei die Leiche seziert worden...

DSE Frei

Theater

Shelagh Stephenson

Aufklärung

Deutsch von Ursula Grützmacher-Tabori
3 D, 3 H, Verwandlungsdek

Wie lebt man weiter, wenn das eigene Kind verschwunden ist? Vor dieser Frage stehen Lia und Nick, deren zwanzigjähriger Sohn Adam als Rucksacktourist auf Weltreise ging und dessen Emails vor Monaten aufgehört haben. War er unter den Opfern des Terroranschlags auf Jakarta? Ist er entführt worden? Oder hatte er einen Grund zu verschwinden, um ein neues Leben anzufangen? Oder gar, sich das Leben zu nehmen?

Wie schon in Stephensons früheren Stücken Gedächtnis des Wassers und Fünf Arten von Schweigen kreisen die Figuren um einen Abwesenden, der in Gesprächen, Erinnerungen und Symbolen ständig anwesend ist. Der erste Akt ist geprägt von dem Verlust, der Verunsicherung der Eltern, die versuchen, in ihrem jetzigen Leben Struktur und Sinn zu finden. Lia konsultiert ein Medium, ihr Vater bringt eine Fernsehjournalistin ins Haus.

Als dann Adam vermeintlich gefunden wird, weicht die Erstarrung und die Dinge kommen in Gang. Der fragliche junge Mann ist ein Fremder mit Gedächtnisverlust, der Adams Papiere bei sich trägt. Lia und Nick nehmen ihn bei sich auf; Lia vor allem glaubt, damit das Richtige zu tun. Aber schon bald beginnt "Adam", bedrohliches, ja psychopathisches Verhalten an den Tag zu legen. Die Konfrontation mit der Persönlichkeit des mysteriösen Fremden und die Frage nach seinen Absichten zwingen Lia und Nick immer mehr, sich ihren eigenen Ängsten und Vorurteilen zu stellen…

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