DSE Frei
Theater

Jeton Neziraj

Yue Madeleine Yue

(Yue Medlin Yue)

Madeleine heißt das kleine Roma-Mädchen - Madeleine Albright zum Dank. Nach Kriegsende musste sie mit ihrer Familie fort aus Deutschland zurück in den Kosovo. In eine Stadt voller Gruben an jeder Ecke. Als sie im Dunkeln in eine davon fällt, beginnt für ihren Vater eine groteske Suche nach Gerechtigkeit.
Yue Madeleine Yue ist ein intelligent-absurd-musikalisches Stück abseits jeglicher Folkloreklischees über eine Romafamilie, die im chaotischen Nachriegskosovo wieder Fuß zu fassen versucht.

Deutsch von Andrea Grill

4 D, 9 H, Doppelbes. möglich

UA: 24.02.2012 · in albanischer Sprache am Volkstheater Wien · Regie: Blerta Neziraj

Aufführungsarchiv

24
Februar 2012
Jeton Neziraj

Yue Madeleine Yue

Theater
UA
Regie Blerta Neziraj
20
Oktober 2013
Jeton Neziraj

Yue Madeleine Yue

Theater
DSE
Regie Katharina Cromme
Theater Luzerner Theater, Luzern

Weitere Stücke

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DSE Frei
Theater
Jeton Neziraj

Krieg in Zeiten der Liebe

Deutsch von Joachim Röhm
4 D

Ein Asyl ist dieser Schönheitssalon, in dem die vier Frauen, die alte Dame, Margarita, Jenny und Emily, arbeiten. Sie möchten den Frauen, die zu ihnen kommen, Schönheit schenken:
„Sie kommen hässlich herein und gehen wunderschön hinaus. Die Frage ist nur, ob sie wirklich hübsch heraus kommen … Vielleicht ...",, sagt die alte Dame, deren Salon es ist, gleich am Anfang.
Dieser Salon ist natürlich auch das Zentrum des Klatsches und des Tratsches, vor allem des Tratsches über die Männer. Jeden Tag kommen die vier zusammen, trinken Tee und plaudern über ihre letzten Erlebnisse mit den Männern und jede will natürlich alles wissen. „Denn, keine Frau wacht am Morgen auf, ohne den Geruch ihres Mannes auf ihrer Haut zu haben.“
Nur ist in dieser Welt bei allen vier Frauen etwas anderes, als wir es kennen. Die Wirklichkeit zwischen Frau und Mann verschiebt sich mehr und mehr. Margarita wird von ihrem Mann gefragt, ob sie Schlangenkinder großziehen möchte. Ihre lapidare Antwort, nach einer kurzen Pause: "Es ist besser als nichts zu tun."
Immer wieder versucht jede Einzelne der absurden Verschiebung der Wirklichkeit normal zu begegnen, um den merkwürdigen und ungeheuerlichen Wahrheiten, die an die Oberfläche kommen, stand zu halten.
Jeton Neziraj ist es mit diesem Stück gelungen aus einer ganz normalen Situation heraus, die Welt wanken zu lassen und trotzdem der Liebe in Zeiten des Krieges den Vorzug zu geben.

DSE Frei
Theater
Jeton Neziraj

55 Shades of Gay

Deutsch von Zuzana Finger
2 D, 4 H, Doppelbesetzung möglich

Das Städtchen Tashanik steht Kopf vor Begeisterung als Adriano vom italiensichen Zentrum "Don Bosco" eine große Investion anküdigt: Eine Fabrik für Präservative soll gebaut werden. Mindestens 200 Arbeitsplätze werden entstehen, Männer und Frauen aus der Stadt sollen zukünftig mit viel liebe Kondome aus Recyclingmaterial fertigen. Eine Million Euro gibt die EU für das Projekt, das wirtschaftlichen Aufschwung verheißt. Leider nur hat sich Adriano in seien jungen Mitarbeiter Merlin verliebt und nun wollen die beiden heiraten - gegen den Willen des Oberbürgermeisters und seiner tüchtigen Sekretärin Hikmete, die nicht glauben kann, dass die gleichgeschlechtiliche Ehe laut Verfassung schon seit vielen Jahren erlaubt ist.
Intellekutelle, Künstler, Politiker, Religionsvertreter und sogar ein professioneller Bombenleger setzen alles dran, diese Eheschließung hinter dem Rücken der EU-Kommissare zu vereiteln. Denn schließlich darf der Bau der Kondomfabrik nicht gefährdet werden, von dem man sich doch nicht weniger als den Beitritt zur EU erhofft. Aber schließlich steht die Moral im Land auf dem Spiel, und die muss irgendwie gewahrt werden vor dem bösen Geist aus Europa, der die Männer dazu bringt, unmannhaft und verrückt zu werden. Jeton Neziraj hat eine provokante, hochkomische und politisch-inkorrekte Satire über die Verheißung eines "Balkan-Frühlings der sexuellen Revolution" geschrieben, der eigentlich schon längst in der Verfassung verankert ist - ohne dass es jemand wusste.

55 Shades of Gay wurde für die Reihe "Global Queer Plays" ausgewählt und im März 2018 am Londoner Arcola Theatre in einer szenischen Lesung präsentiert.

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