Fünf Rückkehrer nach Deutschland treffen aufeinander: Idealisten, deren Verträge ausliefen, Karrieristen, die aus privaten Gründen zur Heimkehr gezwungen wurden, »wieder miteinreisende Partner« – Gestrandete allesamt. Jeder und jede Einzelne hatte irgendwie Teil am immer größer werdenden Arbeitsmarkt des internationalen Engagements von der UNO bis zum deutschen Entwicklungsdienst. Gerade im vermeintlichen Zuhause aber sehen sie sich stärker denn je einer Ortlosigkeit ausgesetzt, die genauso in der deutschen Provinz wie in der großen weiten Welt grassiert – als sei sie ein Virus, der alle Gegenden nach und nach ansteckt. Die Rückkehrer fühlen sich entlassen in eine plötzliche Gleichgültigkeit, die heute sehr dicht mit jeglichem Engagement verknüpft zu sein scheint.
Dem Stück liegen zahlreiche Gespräche mit Rückkehrern zugrunde, es ist ein bitterböser Blick auf eine Welt, in der Ankommen-Können zu einer der kompliziertesten Übungen gerät und die Widersprüche des humanitären Engagements jede Begegnung in tragikomische Momente zerbröseln lassen. (Ankündigung des Staatstheater Kassel)
Kathrin Röggla
NICHT HIER oder die kunst zurückzukehren
Auftragsarbeit für das Staatstheater Kassel
3 D, 2 H
UA: 15.09.2011 · Staatstheater Kassel · Regie: Leopold von Verschuer