Woody Allen

Woody Allen (eigentlich Allen Stewart Königsberg) wurde 1935 in New York geboren. Nach seinen Anfängen als Gagschreiber arbeitete er später als Fernsehkomiker. 1961 trat er zum ersten Mal selbst in New Yorker Nachtclubs auf: "Es war entsetzlich. Kaum jemand war gekommen. Drei, vier Tische waren vielleicht besetzt. Damals verdiente ich schon ziemlich viel Geld als Gagschreiber fürs Fernsehen und dachte, die Bühnenerfahrung würde mich weiterbringen. Doch als ich in den leeren Saal blickte, hatte ich die Hosen voll. Die Besitzerin des Clubs musste mich sanft auf die Bühne schieben ..." Bald folgte sein Debüt als Filmschauspieler in Clive Donners What´s New, Pussycat?. 1969 schrieb und inszenierte er mit Woody - der Unglücksrabe seinen ersten Leinwanderfolg. Als Filmproduzent, Drehbuchautor und Hauptdarsteller in einer Person bahnte er sich seinen Weg an die Spitze des neuen amerikanischen Films. Großes Vorbild: Charlie Chaplin. Spätestens seit Der Stadtneurotiker, für den er 1977 vier Oscars gewann, feiert ihn die Kritik als einen der wichtigsten Regisseure des amerikanischen Kinos.



Woody Allen (eigentlich Allen Stewart Königsberg) wurde 1935 in New York geboren. Nach seinen Anfängen als Gagschreiber arbeitete er später als Fernsehkomiker. 1961 trat er zum ersten Mal selbst in New Yorker Nachtclubs auf: "Es war entsetzlich. Kaum jemand war gekommen. Drei, vier Tische waren vielleicht besetzt. Damals verdiente ich schon ziemlich viel Geld als Gagschreiber fürs Fernsehen und dachte, die Bühnenerfahrung würde mich weiterbringen. Doch als ich in den leeren Saal blickte, hatte ich die Hosen voll. Die Besitzerin des Clubs musste mich sanft auf die Bühne schieben ..." Bald folgte sein Debüt als Filmschauspieler in Clive Donners What´s New, Pussycat?. 1969 schrieb und inszenierte er mit Woody - der Unglücksrabe seinen ersten Leinwanderfolg. Als Filmproduzent, Drehbuchautor und Hauptdarsteller in einer Person bahnte er sich seinen Weg an die Spitze des neuen amerikanischen Films. Großes Vorbild: Charlie Chaplin. Spätestens seit Der Stadtneurotiker, für den er 1977 vier Oscars gewann, feiert ihn die Kritik als einen der wichtigsten Regisseure des amerikanischen Kinos.



Theater

Woody Allen

Eine Mittsommernachts-Sex-Komödie

Deutsch von Jürgen Fischer
3 D, 3 H, Verwandlungsdek

Die Mitsommernachts-Sex-Komödie spielt an einem Wochenende auf dem Land. Im Haus des Ehepaares Andrew und Adrian treffen zwei weitere Paare ein: die Verlobten Leopold und Ariel, sowie das Liebespaar Maxwell, ein Arzt und Dulcy, eine Krankenschwester. Das Ehepaar hat Sex-Probleme und außerdem hat Andrew seiner Frau verschwiegen, dass er Ariel von früher kennt und sich beinahe einmal in sie verliebt hat. Bei einem gemeinsamen Ausflug in den nahegelegenen Wald beginnen die Beziehungen ins Wanken zu geraten, und die Spannungen untereinander werden stärker.
Maxwell entdeckt seine Liebe zu der schönen Ariel, Leopold möchte die letzten freien Stunden vor seiner Eheschließung mit Dulcy nutzen. Andrew dagegen ist Maxwells heimliches Liebeswerben um Ariel ein Dorn im Auge, da er selbst die damals verpasste Gelegenheit mit Ariel nachholen und ein neues Leben mit ihr beginnen möchte. Man trifft sich im Wald zum Stelldichein, und nachdem Andrew Maxwell endlich losgeworden ist, nutzen Ariel und Andrew die Chance und schlafen endlich miteinander, aber "offensichtlich hat die Erde nicht gebebt". Der wütende Leopold, bewaffnet mit Pfeil und Bogen, stöbert die beiden auf, jagt aber im Lauf einer wilden Verfolgungsjagd versehentlich Maxwell einen Pfeil in den Leib. Der glaubt sterben zu müssen und beichtet Andrew seinen früheren Seitensprung mit Adrian. Daraufhin stellt Andrew seine Frau zur Rede, die nun von einer schweren Last, wie sie sagt, befreit ist und Andrew nach allen Regeln der Kunst verführt; Adrian hat inzwischen auch eine erotische Lehre bei Dulcy hinter sich.
Ariel und Maxwell, der nicht gestorben ist, werden ein Paar, und Leopold, entfesselt von seinem »Jagdglück', bestürmt Dulcy und stirbt während des Höhepunkts.

Theater

Woody Allen

Hannah und ihre Schwestern

Deutsch von Jürgen Fischer
8 D, 13 H, (Doppelbesetzungen möglich), 1 Dek

"Drei Schwestern einer Schauspielerfamilie bilden den Mittelpunkt von Allens grazilem Reigen aus Liebesverwicklungen und Identitätsfindungen. Hannah, die älteste, hat ihren Schauspielerberuf zeitweilig aufgegeben und ist in zweiter Ehe mit Elliot, einem erfolgreichen Finanzmakler, verheiratet, der sich zu Thanksgiving in die jüngste Schwester, in Lee, verliebt, die mit dem wesentlich älteren Maler Frederick zusammenlebt. Ohne von Elliots Verhältnis zu wissen, ist Hannah besorgt um das Glück aller. Sie hat sogar die zweite Schwester, Holly, deren Leben bisher in jeder Beziehung ein Fehlschlag war, zu einem Rendezvous mit Mickey Sachs, einem Fernsehproduzenten und Autor und ihrem ersten Mann, ermutigt: Mickey und Holly erleben den Abend als Desaster. Als sie sich Jahre später wiedersehen, funkt es dennoch zwischen den beiden. Inzwischen hat sich Lee sowohl von Elliot als auch von Frederick getrennt. Das traditionelle Thanksgiving vereint die Familie wieder komplett um Hannah, die mit Elliot versöhnt ist. Lee hat ihren Literaturprofessor und Holly Mickey geheiratet.

Woody Allen ist, wie Bergman oder Truffaut, ein großer Frauen-(autor und) -regisseur geworden. Er weiß um die innere Schönheit, Eleganz, Grazie, Würde, Verletzlichkeit und Gemeinheit, Bösartigkeit und Hinterlist von Frauen ... Allen beginnt seine freie Variation über Themen von Tschechow und Turgenjew mit einem Familienfest, einer rituellen Thanksgiving-Feier, in der die Bande des Familienverbundes gefestigt scheinen, aber die Spannungen unter der Oberfläche brodeln. Das System Familie als Zusammenhalt ermöglichende Sozialform erweist sich als Zentrum, an dessen Pheripherie die Beziehungen gefährlich ausfransen." (Hans Gerhold)

Woody Allen erhielt für Hannah und ihre Schwestern die höchsten Weihen der amerikanischen Filmindustrie, u.a. drei Oscars (bestes Originaldrehbuch, beste männliche und beste weibliche Nebenrolle).

Theater

Audio

Woody Allen

Mister Big

Deutsch von Helmar Harald Fischer
1 D, 5 H, 1 Dek

Der Gottesbeweis als Detektivstory à la Chandler und Co - wer immer schon mal wissen wollte, wieso Descartes dran glauben musste, ist hier genau richtig:
Der hartgesottene Detektiv Kaiser Lupswitz wird von Heather, angeblich Studentin der Philosophie und Pantheistin, beauftragt, Gott zu finden. Seine Nachforschungen führen Kaiser fast durch die gesamte Philosophie- und Religionsgeschichte des Abendlandes. Er beginnt bei einem Rabbi, der "Sie wissen schon wen" für einen harten Kerl hält, ansonsten aber keine Anhaltspunkte liefern kann. Chicago-Phil wiederum, seines Zeichens Bankräuber und Atheist, weiß mit Bestimmtheit, dass Gott nicht existiert - bei all den Verbrechen, die es gibt. Gott ist vielmehr die Erfindung eines sizilianischen Syndikats und das Universum streng phänomenologisch. Die gemeinsame Nacht mit Heather wird durch einen Anruf aus dem Morddezernat gestört: Jemand, auf den die Beschreibung der gesuchten Person zutrifft - "Urgrund aller Dinge", "allmächtig" - ist im Leichenschauhaus aufgetaucht. Weil man in einschlägigen Kreisen weiß, wie Kaiser zu Jasper steht, ist der Detektiv selbst verdächtig. Ein Abstecher zum Papst schließlich bringt Kaiser in der wesentlichen Frage auch nicht weiter: Den Papst interessiert nicht, ob es Gott gibt, solange die Bezahlung stimmt.
Die kriminalistische Wendung kommt aber stehenden Fußes und ganz Genre-gerecht: Heather ist eigentlich eine Physikprofessorin. Sie selbst hat Gott getötet, weil er zwischen ihr und ihrem Liebhaber stand. Am Ende muss sie selbst dran glauben, im doppelten Sinne.

"Christus wurde umgebracht. Nietzsche drehte durch. Wenn es da oben jemand gab, so wollte Der todsicher nicht, dass es einer wüsste."

Theater

Woody Allen

Purple Rose of Cairo

Deutsch von Gil Mehmert
6 D, 9 H, Musiker

Die 30er Jahre in Brooklyn. Die verträumte Cecilia versucht Wirtschaftskrise, einen arbeitslosen, prügelnden Ehemann und den nervenaufreibenden Aushilfsjob in einem Restaurant durch exzessive Kinobesuche zu verdrängen. Schließlich nimmt sich Tom Baxter, der jugendliche Held der romantischen Abenteuerkomödie The Purple Rose Of Cairo, ihrer Sehnsüchte an und entsteigt der Leinwand. Mit seiner Flucht in die Realität überrascht er nicht nur Cecilia, sondern vor allem auch die völlig konsternierten Mitakteure seiner Filmgeschichte sowie das Publikum im Kinosaal. Die Presse vermutet längst das Werk von Kommunisten. Um wieder Ordnung in die Handlung und das Leben zu bringen, verständigen die entsetzten
Produzenten den Schauspieler Gil Shepard, der den von ihm geschaffenen Charakter wieder zur Räson bringen soll. Dieser versteckt sich inzwischen in einem stillgelegten Vergnügungspark und versucht ausgerechnet dort mit Hilfe von Cecilia das reale Leben kennenzulernen. Als Gil Shepard dazu stößt, steht Cecilia plötzlich zwischen zwei Männern, die äußerlich zwar identisch sind, die jedoch Welten trennen.
In seinem 1985 gedrehten Film (mit Mia Farrow und Jeff Daniels in den Hauptrollen), dessen Drehbuch für einen Oscar nominiert war, erschuf Woody Allen nicht nur das wundervolle Dreier-Geflecht seiner Protagonisten, sondern verbindet die Ebenen von Traum, Realität und das reale Geschäft der Traumfabrik zu einer tragikomischen Einheit.
Ankündigung des Volkstheaters Wien

Aufführungsarchiv

Digitales Textbuch