Theater

Justine del Corte

Der Komet

Ein Komet und darunter ein strahlendes Brautpaar. Um sie herum ausgelassene und fröhliche Menschen. Ein heißer Sommertag voll vibrierendem Verlangen nach dem Glück. Ein heiteres Fest auf dem Lande. Achtung!

Zehn Jahre nach ihrer Hochzeit fragt sich Elisabeth, ob man das Glück eigentlich festhalten kann. Und lässt es auf einen Versuch ankommen: Das Fest wird wiederholt. Und da das Glück in Elisabeths Augen nicht sehr flexibel ist, sollen dieselben Gäste in denselben Kleidern an denselben Orten dieselben Gespräche führen und ergo dasselbe Glück ergeben. Unklar ist, ob die damaligen Fehltritte auch zum Glück beitrugen. Schwierig zu klären, da außer den Beteiligten bislang niemand davon wusste. Und da sich eigentlich sowieso jeder selbst am nächsten ist, verabschieden sich die Feiernden nach anfänglicher Euphorie vom Gelingen dieses Experiments. Zunehmend trunkener und enthemmter machen sie sich auf die Suche nach dem, was vielleicht ihr eigenes Glück bedeuten könnte.

7 D, 4 H

UA: 09.09.2012 · Akademietheater, Wien · Regie: Roland Schimmelpfennig in Zusammenarbeit mit Justine del Corte

Übersetzt in Czech

Aufführungsarchiv

06
Juli 2013
Justine del Corte

Der Komet

Theater
Theater Theater Bielefeld, Bielefeld

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Theater
Roland Schimmelpfennig, Justine del Corte

Canto minor

1 D, 1 H, oder auch mehr

Auf der Isla Negra in Chile steht das kleine Haus, in dem Pablo Neruda lebte. Heute ist es ein Ort des Andenkens. Und in diesem Museumshaus wachen zwei Menschen, Arturo und Malva. Sie sitzen, sie stehen, sie geben Acht, sie erklären, sie träumen. Tagein, tagaus. Es kommen die merkwürdigsten Besucher, es geschehen die seltsamsten Dinge. Durchflochten wird die Mystik derer, die sich in Betten von großen Künstlern lieben, die Seifen aus erotischen Bädern klauen, die umgeben sind von Zikadenhaus und Narwallhorn, mit Briefen von Nerudas Mutter an ihren geliebten Sohn. Voll Sorgfalt und Liebe begleitet die früh Verstorbene den Lebensweg ihres Pablo und spricht ihm in einer poetisch berührenden Sprache Mut zu. Die Geliebte bedauert, dass sie Neruda nicht getötet und somit für immer zu dem ihren gemacht hat. Und als dann Malva auf der gestohlenen Seife ausrutscht, das Zikadenhaus zu Fall kommt, Arturo Malvas lange Beine streichelt und erkennt, dass der größte aller Käfer entflohen ist, erfüllen sich ihre Sehnsüchte im Traum. Arturo geht mit dem Boss auf Welttournee und nimmt all die Menschen mit, die jemals in seinem Bus gefahren sind. Malva aber wohnt nun in Nerudas Haus, bis eines Tages die Tränen der kleinen Holzfigur das Häuschen überschwemmen und es wie von Zauberhand kreiselnd in der Ferne des Meeres verschwindet.

Roland Schimmelpfennig schrieb gemeinsam mit Justine del Corte im Auftrag des Nationaltheaters Santiago de Chile Canto minor, ein Stück über den chilenischen Literatur-Nobelpreisträger Pablo Neruda zu dessen 100. Geburtstag.

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