Theater

Justine del Corte

Sex

Justine del Corte entwirft in Sex ein Panorama der Sexualität. Gestreift werden alte und junge Paare. Annäherung und Ablehnung. Lust und Ekel. Ursprung und Ursprünglichkeit. Über allem liegt die Metaphorik des Wassers. Getragen von den Wellen der Lust und getaucht in die Weichheit dieses nassen Elements drängt sich das Feuchte in die Bildlichkeit. Aus Frauen werden Nixen, aus Geliebten Schwäne, Kinder schwappen aus den Bäuchen ihrer Mütter und Zeugungen werden begleitet von Meeresassoziationen.

Die Auseinandersetzung mit Sexualität in der Spannbreite menschlicher Verhaltensweisen lässt hier auf poetische Art und Weise, gleichzeitig aber auch mit Absurdität und Brutalität, die Höhen und Tiefen zwischenmenschlicher Annäherungen entstehen.

Sex wurde als eines von vier Stücken zu den Hamburger Autorentheatertagen 2007 ans Thalia Theater Hamburg eingeladen.

10 D, 6 H, (Doppelbesetzungen möglich), 1 Schwan, Verwandlungsdek

UA: 24.10.2008 · Schauspielhaus am Pfauen, Zürich (Schiffbau Halle 2) · Regie: Matthias Hartmann

Übersetzt in Danish

Aufführungsarchiv

24
Oktober 2008
Justine del Corte

Sex

Theater
UA
Regie Matthias Hartmann
11
März 2011
Justine del Corte

Sex

Theater
DE
Regie Johannes Schütz
Theater Staatstheater Kassel, Kassel

Weitere Stücke

Alle Stücke
Theater
Roland Schimmelpfennig, Justine del Corte

Canto minor

1 D, 1 H, oder auch mehr

Auf der Isla Negra in Chile steht das kleine Haus, in dem Pablo Neruda lebte. Heute ist es ein Ort des Andenkens. Und in diesem Museumshaus wachen zwei Menschen, Arturo und Malva. Sie sitzen, sie stehen, sie geben Acht, sie erklären, sie träumen. Tagein, tagaus. Es kommen die merkwürdigsten Besucher, es geschehen die seltsamsten Dinge. Durchflochten wird die Mystik derer, die sich in Betten von großen Künstlern lieben, die Seifen aus erotischen Bädern klauen, die umgeben sind von Zikadenhaus und Narwallhorn, mit Briefen von Nerudas Mutter an ihren geliebten Sohn. Voll Sorgfalt und Liebe begleitet die früh Verstorbene den Lebensweg ihres Pablo und spricht ihm in einer poetisch berührenden Sprache Mut zu. Die Geliebte bedauert, dass sie Neruda nicht getötet und somit für immer zu dem ihren gemacht hat. Und als dann Malva auf der gestohlenen Seife ausrutscht, das Zikadenhaus zu Fall kommt, Arturo Malvas lange Beine streichelt und erkennt, dass der größte aller Käfer entflohen ist, erfüllen sich ihre Sehnsüchte im Traum. Arturo geht mit dem Boss auf Welttournee und nimmt all die Menschen mit, die jemals in seinem Bus gefahren sind. Malva aber wohnt nun in Nerudas Haus, bis eines Tages die Tränen der kleinen Holzfigur das Häuschen überschwemmen und es wie von Zauberhand kreiselnd in der Ferne des Meeres verschwindet.

Roland Schimmelpfennig schrieb gemeinsam mit Justine del Corte im Auftrag des Nationaltheaters Santiago de Chile Canto minor, ein Stück über den chilenischen Literatur-Nobelpreisträger Pablo Neruda zu dessen 100. Geburtstag.

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