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Junges Theater

Uta Bierbaum

Krug. Zerbrochen!

Lustspiel frei nach Heinrich von Kleist

Ein Lustspiel aus dem 19. Jahrhundert über einen lügenden Dorfrichter, der eine junge Frau belästigt und dabei einen Krug zerschlagen hat – ist das nicht staubtrocken und völlig überholt? Ganz und gar nicht, findet die Theatergruppe auf unserer Bühne und macht sich mit viel Schwung an die Inszenierung. Es soll eine große Krug-Show werden, mit Musik und hochmodern! Doch nicht nur das besagte Tongefäß hat einen Riss - schnell tauchen auch auf der Bühne Unstimmigkeiten auf: Wer hat eigentlich das Sagen in dieser Gruppe? Wer entscheidet die Rollenverteilung? Warum lassen sich alle von Theaterleiter BO schikanieren und warum weigert sich LIWO die Eve zu spielen?

Zunehmend vermischen sich die Ebenen und es kommen beunruhigende Parallelen zum Originalstück ans Licht. Achtung: Es wird gedroht, geschmeichelt, erpresst und gelogen, dass sich die Balken biegen. In einer wahnwitzigen Mischung aus Kleist’scher und heutiger Sprache zeigt Krug. Zerbrochen!, dass Menschen wie der Dorfrichter Adam auch heute noch in den Chefetagen sitzen – solange wir ihnen glauben. (Theater Strahl)

Altersempfehlung 14+

2 D, 2 H

UA: 13.02.2025 · Theater Strahl · Regie: Anna Vera Kelle

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Junges Theater

Uta Bierbaum

Heute Nacht um 03.34 Uhr

1 H

Uhrzeit-Check. Es ist 12:38 Uhr. Heute ist er da: der „Schwarze Tag“. Heute um 03:34 Uhr knallt ein Feuerball auf die Erde, und die Welt geht unter, sagt Ommi. Aber warum „schwarzer Tag“, wenn es doch mitten in der Nacht passiert? Und warum weiß außer Ommi niemand davon? fragt sich Eddie. Er glotzt in den Himmel, aber es nieselt nur. Mit 8 Jahren ist er schon ein richtiger Forscher. In seinem Forscherbuch schreibt er alles auf, was er über die Welt und das Universum weiß. Vieles hat ihm sein Nachbar Herr Taniwa, ein ehemaliger Ornithologe und trockener Alkoholiker, beigebracht. Auch was ein Ornithologe ist. Zusammen gehen die beiden auf Exkursionen in den 23 Etagen ihres Hochhauses. Auf der 13. Etage wohnt Eddie mit seiner Mama, seinem Babyhalbbruder Pupsbert und Mario, Mamas neuem Macker. Leider knallt es in letzter Zeit im Wohnzimmer oft ziemlich laut. Mario-kack-ins-Klo, wie Eddie ihn heimlich nennt, verprügelt Mama und ihn regelmäßig. Zum Glück kann Eddie gut lügen und sagt dem Arzt dann, dass er von der Schaukel gefallen ist. Danach bekommt er von Mama ein Eis. So hält er es ganz gut aus. Heute kommt auch Baby Pubsbert mit einem blauen Auge aus dem Krankenhaus zurück. Jetzt wird Eddie die Nummer, die Herr Taniwa ihm rausgesucht hat, anrufen und Hilfe holen.

Es ist herzzerreißend, mit welcher kindlichen Naivität Eddie die Missstände in seiner Familie als seine Normalität beschreibt. Wie wissbegierig er durchs Leben geht und versucht, sich die Welt zu erklären.
Dieses Stück zeigt auch die Bedeutsamkeit Außenstehender, die nicht wegschauen, wenn sie häusliche Gewalt bemerken, sondern Betroffenen zeigen, wo sie Hilfe bekommen.

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