Junges Theater

Uta Bierbaum

Hasen-Blues. Stopp

Die Botschaft ist so einfach wie vielschichtig: "Egal, wie anders du bist, du bist richtig!" Dafür kämpfen im Bio-Raum Fee, Rox, Lila und Zebrallala. Fee ist ziemlich wild, reichlich erfahren und schwärmt für Rox, die/der sich einfach keinem Geschlecht zugehörig fühlen will und ständig erklären soll, was es heißt, intersexuell zu sein. Lila, Lehrerin im Referendariat, ist plötzlich erwachsen, noch ehe sie es so richtig gemerkt hat. Dann gibt es noch Zebrallala, der zentaurische Schulpsychologe, die lieber eine Häsin wäre ... nun denn, alle haben spannende Seiten an sich, die es zu entdecken gilt.

Hasen-Blues.Stopp. hebt mit Komik, Phantasie und einem überraschenden Bühnenbild gesellschaftliche Rollen und Normen aus den Angeln. Es geht um Identität und Sexualität, um Anderssein und Selbstbewusstsein. Es geht um alles - und das auf unkonventionelle, ergreifende und humorvolle Weise. (Ankündigung des Theaters Strahl)

Aufragsarbeit für das Theater Strahl, Berlin

Altersempfehlung 14+

3 D, 1 H

UA: 18.11.2016 · Theater Strahl, Berlin · Regie: Anna Vera Kelle

Kritiken

taz

„Dass Aussagen an der Privatsphäre kratzen, zeugt in erster Linie vom Scharfsinn des Stücks. Nicht zuletzt deswegen bleibt es spannend bis zum Schluss. Wenn Rox verzweifelt in den Raum ruft: „Alle haben gesagt, ich sei nicht normal. Das jedenfalls habe ich verstanden!“, geht der Satz unter die Haut und begleitet einen bis nach Hause.“

Zitty

„Die junge Autorin Uta Bierbaum entwirft ein schräges Universum aus beseelten Objekten wie sprechenden Toilettentüren und traurigen, weil geschlechtsneutralen Versandhauskisten. [...] Ein Stück wie ein komischer Alptraum – herausfordernd, liebevoll und skurril.“

junge welt

„Ein schönes Stück darüber, wie Fee und Rox aus den Zuschreibungen ausbrechen, weil sie ihrem Gefühl vertrauen und davor keine Angst haben, wie die Erwachsenen. Und dazu ist es noch witzig und originell.“

Feminismus im Pott

„Der Text macht in seiner Vehemenz, in seiner Wut, in seiner Distanzlosigkeit und in seiner Liebe keinen substanziellen Unterschied zwischen Karton und Zebra, zwischen Rox, Dir, Fee, Lila oder mir; das ist alles und alles eins und das ist richtig, gut und wichtig. Diesen Unterschied gibt es nicht.“

taz

„Dass Aussagen an der Privatsphäre kratzen, zeugt in erster Linie vom Scharfsinn des Stücks. Nicht zuletzt deswegen bleibt es spannend bis zum Schluss. Wenn Rox verzweifelt in den Raum ruft: „Alle haben gesagt, ich sei nicht normal. Das jedenfalls habe ich verstanden!“, geht der Satz unter die Haut und begleitet einen bis nach Hause.“

Zitty

„Die junge Autorin Uta Bierbaum entwirft ein schräges Universum aus beseelten Objekten wie sprechenden Toilettentüren und traurigen, weil geschlechtsneutralen Versandhauskisten. [...] Ein Stück wie ein komischer Alptraum – herausfordernd, liebevoll und skurril.“

junge welt

„Ein schönes Stück darüber, wie Fee und Rox aus den Zuschreibungen ausbrechen, weil sie ihrem Gefühl vertrauen und davor keine Angst haben, wie die Erwachsenen. Und dazu ist es noch witzig und originell.“

Feminismus im Pott

„Der Text macht in seiner Vehemenz, in seiner Wut, in seiner Distanzlosigkeit und in seiner Liebe keinen substanziellen Unterschied zwischen Karton und Zebra, zwischen Rox, Dir, Fee, Lila oder mir; das ist alles und alles eins und das ist richtig, gut und wichtig. Diesen Unterschied gibt es nicht.“

Aufführungsarchiv

29
September 2023
Uta Bierbaum

Hasen-Blues. Stopp

Junges Theater
Regie Marie Gottschalck
Theater Staatstheater Darmstadt, Darmstadt
25
Mai 2024
Uta Bierbaum

Hasen-Blues. Stopp

Junges Theater
Theater neue Bühne Senftenberg, Senftenberg

Weitere Stücke

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Junges Theater
Uta Bierbaum

Heute Nacht um 03.34 Uhr

1 H

Uhrzeit-Check. Es ist 12:38 Uhr. Heute ist er da: der „Schwarze Tag“. Heute um 03:34 Uhr knallt ein Feuerball auf die Erde, und die Welt geht unter, sagt Ommi. Aber warum „schwarzer Tag“, wenn es doch mitten in der Nacht passiert? Und warum weiß außer Ommi niemand davon? fragt sich Eddie. Er glotzt in den Himmel, aber es nieselt nur. Mit 8 Jahren ist er schon ein richtiger Forscher. In seinem Forscherbuch schreibt er alles auf, was er über die Welt und das Universum weiß. Vieles hat ihm sein Nachbar Herr Taniwa, ein ehemaliger Ornithologe und trockener Alkoholiker, beigebracht. Auch was ein Ornithologe ist. Zusammen gehen die beiden auf Exkursionen in den 23 Etagen ihres Hochhauses. Auf der 13. Etage wohnt Eddie mit seiner Mama, seinem Babyhalbbruder Pupsbert und Mario, Mamas neuem Macker. Leider knallt es in letzter Zeit im Wohnzimmer oft ziemlich laut. Mario-kack-ins-Klo, wie Eddie ihn heimlich nennt, verprügelt Mama und ihn regelmäßig. Zum Glück kann Eddie gut lügen und sagt dem Arzt dann, dass er von der Schaukel gefallen ist. Danach bekommt er von Mama ein Eis. So hält er es ganz gut aus. Heute kommt auch Baby Pubsbert mit einem blauen Auge aus dem Krankenhaus zurück. Jetzt wird Eddie die Nummer, die Herr Taniwa ihm rausgesucht hat, anrufen und Hilfe holen.

Es ist herzzerreißend, mit welcher kindlichen Naivität Eddie die Missstände in seiner Familie als seine Normalität beschreibt. Wie wissbegierig er durchs Leben geht und versucht, sich die Welt zu erklären.
Dieses Stück zeigt auch die Bedeutsamkeit Außenstehender, die nicht wegschauen, wenn sie häusliche Gewalt bemerken, sondern Betroffenen zeigen, wo sie Hilfe bekommen.

Digitales Textbuch