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Theater

Milena Michalek

Vertikale Wale

Nicht schlafen wollen
Schlafen müssen
Nicht schlafen können
Schlafen sollen
Schlafen wollen
Aber nicht schlafen

Der Schlaf ist von zahlreichen Normen durchzogen, die das Zwischenmenschliche organisieren. Wann, wie und wo geschlafen wird, ist keine individuelle Entscheidung, und doch ist jede Schlafende in ihrem Schlaf ganz eigentümlich und besonders. Wie geht das? Und warum soll die Nacht nur dazu verwendet werden, sich für den Tag zu regenerieren? In diesem Schlafraum treffen sich Leute, die einander Freundin, Chefin, Papa, Crush oder Mieter sind. Leute, die schlafen wollen, zur Erneuerung der Zellen und für frische Entscheidungsenergie. Oder die lieber wach bleiben, noch ein was zu Ende erzählen, und bloß nichts verpassen. Versunken in die Nacht begrübeln sie die Welt und einander. Schwärmen sich zu heimlichen Vergnügen oder schmieden widerständige Pläne. Es gibt Gespräche, die ergeben sich nur nachts. Na dann. Gutnacht!

Die Theaterautorin und Regisseurin Milena Michalek erarbeitet ihre Stücke stets im kollektiven Denken und engen Zusammenspiel mit ihrem Ensemble. Die Stückentwicklung Vertikale Wale erkundet in vielzähligen Alltagszenen und Beziehungskonstellationen das Phänomen und Grundbedürfnis Schlaf. Was bringt und was raubt uns den Schlaf, diese so allnächtliche wie profunde Angelegenheit? (Deutsches Theater Berlin)

Auftragsarbeit für das Deutsche Theater Berlin

frei zu besetzen

UA: 17.01.2025 · Deutsches Theater Berlin (Box) · Regie: Milena Michalek

Aufführungsarchiv

16
Januar 2025
Milena Michalek

Vertikale Wale

Theater
UA
Regie Milena Michalek
Theater Deutsches Theater, Berlin

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Milena Michalek

Das Flirren

3 Darsteller:innen

"wie all das kleine, genaue, verwirrende lebensgedöns; geräte und gefühle, launen und vorspeisen, zauder und nebenfiguren weggeschnitten, abgemeißelt werden zum zweck der totalen erzählung: etwas das so glatt und ungenau ist, dass es als gleichnis für ALLES gelten kann. ein stahlwerk"

Pier Paolo Paradiso findet eine große Erzählung wär gut. Auf der Suche danach, was das sein könnte, trifft er Miranda Mirandoli und Gorbi Galilei und gemeinsam bilden sie eine traurige Bande, die sich aufmacht, die Fantasie hochzuhalten, aber irgendwie auf halbem Weg stecken geblieben ist: Ein Fantasy-Kippbild, ein Mittelerde-Glitch. So schleichen sie durch einen verdächtigen Kanon, eine halbe Heldenreise und die Überreste eines monolithischen Mono-Mythos-Monologs. Anlass und Ziel der Reise ist Galore (orakel, sphinx, drache, gerät, natur, kraftwerk, wald, scheisseltern, mythosmaschine), die manchmal bestärkend, manchmal vernichtend auf die traurige Gruppe blickt: Beziehungen bleiben kompliziert. Und während der Wunsch immer heißer brennt, eine Ahnung zu bekommen, was denn nun wird mit der Welt und ihren Bewohner*innen zeichnet sich ab, dass sich alles (zukunft / hoffnung / morgen) daran entscheidet, wie mit dem Material umgegangen wird, das schon längst da ist: kontaminiert, grauenhaft und herrlich toll supi.

Ist es möglich aus dem spröden Wirklichkeitsmaterial, das neben der großen Erzählung herumliegt eine Vorfreude zu destillieren? Eine Vorfreude, die angesichts der Enttäuschung über die selbstverschuldete, vergangene und zukünftige Zerstörung des Planeten, das hochhält, woran sich enthusiastisch geklammert werden muss: Weitermachen, Weitererzählen, Weiterschleichen.

Das Flirren entstand als Stückentwicklung zum Thema Enttäuschung am Schauspiel Hannover. Das Ensemble waren: Servan Durmaz, Helene Krüger, Kaspar Locher, Jonathan Penca und Friederike Schubert

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