Wolfram Lotz

"Die Politiker gehen hinab ins Tal/ wo die Finsternis am dichtesten ist/ willkommen Freunde, hier erwarte euch ich/ ich euch, meine ich" – Uraufführung von "die politiker" von Wolfram Lotz am Deutschen Theater in Berlin

©Arno Declair

Am 30.09.2019 treffen im Deutschen Theater Berlin König Lear auf "die politiker". An diesem Abend nämlich verschränkt der Regisseur Sebastian Hartmann Shakespeares Selbstzerstörungstragödie mit einem neuen Theatertext des Dramatikers Wolfram Lotz. 

 

In diesem dramatischen Gedicht von Wolfram Lotz ergießen sich die Politiker in Wortkaskaden über den Text und aus dem Text heraus. Wie ein Mantra wird die an diese Bezeichnung gebundene Erwartungshaltung immer und immer wiederholt, überhöht, unterlaufen, ausgehöhlt, strapaziert, dabei stetig weitere ins Private übertragen. Immer tiefer bohrt sich das, was die Politiker können, müssen, dürfen, sollen, nicht sollen und nicht dürfen und überhaupt nicht dürfen, ins Gehör und ins Gehirn. Gleichzeitig ist nichts so wie es scheint. Diesmal hat der Lyriker Wolfram Lotz für das Theater geschrieben. Und sich den Politikern mit einer Lust und Leichtigkeit genähert, die vergessen lässt, dass diese Berufsgruppe oftmals hölzern blutleer  wirkt. Er nimmt sie ins Gedicht und streift dabei wiederholt die abgrundtiefe Einsamkeit des einzelnen Menschen, der immer auch Politiker seiner selbst sein muss. 

 

Es spielen: Elias Arens, Michael Gerber, Manuel Harder, Peter René Lüdicke, Markwart Müller-Elmau, Linda Pöppel, Natali Seelig, Birgit Unterweger, Cordelia Wege
Weitere Informationen zur Uraufführung am Deutschen Theater in Berlin finden Sie hier. 


zurück zum Journal