Joseph Hayes

An einem Tag wie jeder andere
Schauspiel in 3 Akten
(Desperate Hours)
Deutsch von Hans Sahl
3 D, 12 H, 2 Dek
UA: 10.02.1955 · Ethel Barrymore Theatre, New York · Regie: Robert Montgomery
DSE: 14.10.1955 · Thalia Theater, Hamburg · Regie: Willy Maertens
Drei Häftlinge sind entflohen. Glenn, ihr Anführer, hat eine Rechnung mit dem Polizisten Bard offen. Glenn will einen Killer bezahlen, damit der den Polizisten tötet. Bis eine Komplizin das dafür nötige Geld bringen wird, nisten sich die Häftlinge im Haus der Durchschnittsfamilie Hilliard ein. Unter ständiger Androhung von Gewalt, zwingen sie die Familie, ihr normales Leben fortzuführen. Die Versuche, sich von den Verbrechern zu befreien, scheitern wiederholt. Die Situation wird dadurch nur noch angespannter. Für Glenn symbolisieren die Hilliards alles, was er hasst. Die Familie wiederum ist erschüttert über den Einbruch einer anderen Realität, die sie hofften, nie kennen lernen zu müssen.
Die Übergabe des Geldes verzögert sich immer wieder. In der zähen Wartezeit reißt den Verbrechern nach und nach die Geduld. Erstes Opfer ist ein Mitarbeiter der Müllabfuhr, der etwas von den Zuständen im Haus bemerkt haben könnte. Dass Vater Dan bei der Beseitigung der Leiche mithelfen muss, löst bei ihm einen Umschwung aus: Er ist überzeugt davon, dass die Vorgänge alles zerstört haben, was ihm wichtig war: Vertrauen und Geborgenheit in der Familie zum Beispiel. Er will Rache und sät Zwietracht unter den ungleichen Verbrechern. Dan wächst über sich hinaus und fasst einen waghalsigen Plan. Bis zum Showdown zwischen ihm und Glenn bekommt die heile Welt der Mittelklasse jedoch noch etliche Risse.

Die ermittelnde Polizei, die bürgerliche Familie und die Verbrecher: auf drei Ebenen konjugiert Hayes in diesem dramatischen Kriminalstück verschiedene Facetten einer Bedrohung durch, von psychologischem Terror bis hin zu physischer Gewalt, von sozialen Aspekten bis hin zu unanfechtbarer Solidarität.