Samuel Beckett

Aschenglut
Henry, ein einsamer, alter Mann, läßt sich auf dem steinigen Strand nieder. Um das verhaßte Geräusch der See zu übertönen, spricht er zu sich selbst und noch zu einem anderen Verlorenen: "Wer ist nun neben mir? Ein alter Mann, blind und blöd. - Mein Vater, zurück von den Toten, um bei mir zu sein." Doch sein Vater, der damals an dieser Stelle beim Schwimmen ertrank, antwortet nicht. Henry spricht dennoch weiter mit ihm - von einer Geschichte, an der er zeitlebens memoriert, ohne jemals zu Ende zu kommen, Reste eines frühen Erlebnisses, dessen Fatalität sein Leben bestimmte: "Weiße Welt, große Not, kein Geräusch, nur die Aschenglut, Geräusch des Sterbens, sterbender Glut..." Wieder kommt er nicht weiter, obwohl er noch mehrmals ansetzt. Nun ruft er seine tote Frau Ada an, die sogar antwortet. Und obwohl sie ihn durch große Betulichkeit quält, läßt er sie nicht wieder gehen. Seine Einsamkeit zwingt ihn, mit irgend jemandem zu sprechen...