Jack Kerouac

BEAT GENERATION
Aus dem Unamerikanischen ins Undeutsche von Andreas Marber
(Beat Generation)
Deutsch von Andreas Marber
4 D, 10 H, (Doppelbesetzungen möglich)
UA: 14.12.2007 · Schauspiel Köln · Regie: Jürgen Kruse
Es war ein sensationeller literarischer Fund, als 2005 – nach fast 50 Jahren – auf einem Speicher in New Jersey das Manuskript eines Stückes von Jack Kerouac mit dem Titel Beat Generation entdeckt wurde. Kerouac hat sein dreiaktiges Stück im Jahr 1957 geschrieben, in demselben Jahr, in dem sein Roman On the Road erschien und ihn schlagartig zum Zentrum dieser literarischen Bewegung, zum „King of the Beats“ machte.
„Was ich möchte“, schreibt Kerouac in einer Zeit, da Tennessee Williams und Arthur Miller stilbildende Maßstäbe für die amerikanische Bühne setzten, „ist eine Erneuerung des amerikanischen Theaters und Films. Ich möchte ihnen einen Schuss Spontaneität geben, vorgefasste Meinungen auflösen. Das Stück hat keinen eigentlichen Plot, keine eigentliche ‚Bedeutung’. Es ist eigentlich die Art und Weise selbst, wie Leute sind. Alles was ich schreibe, schreibe ich im Bewusstsein, dass ich mich mir selbst als einen auf die Welt zurückgekehrten Engel vorstelle, der mit traurigen Augen sieht, wie sie ist.“
Beat Generation beginnt an einem frühen Morgen in New York. In einer einfachen Wohnung sitzen ehrenwerte Arbeiter, Wanderarbeiter, Bremser bei der Eisenbahn, die ihren freien Tag mit Pferdewetten verbringen. Eine Flasche Rotwein kreist. Es wird getrunken, geträumt und geredet. Eins ergibt das andere, Worte und Ideen prallen aufeinander. Alles ist beat: müde, herunter gekommen, euphorisch.
Beat Generation ist ein Stück über das Reden und die Freundschaft und die Frage, wie und warum wir existieren. Frei, ungebunden und flirrend wie eine Jazz-Improvisation von Charlie Parker, seinem Gott, hat Kerouac die Dialoge in Rhythmus und Inhalt komponiert, ein jazziges Musical aus Worten, die Tempo aufnehmen, gegenüber gestellt und variiert werden und sich selbst gegenseitig vorwärts treiben. (Ankündigung Schauspiel Köln)