Manfred Hausmann

Der dunkle Reigen
Mysterienspiel in 13 Bildern
4 D, 10 H, 1 Dek
UA: März 1951 · Hessisches Staatstheater, Wiesbaden
Im Stil der alten Totentanz-Spiele wird am Ende jedes der vierzehn Szenenbilder eine der handelnden Personen vom Tod abberufen - vom König bis zum Henker, von der Buhlerin bis zum unschuldigen Kind. Das Spiel symbolisiert die unausweichliche Konfrontation des Menschen mit der Vergänglichkeit und stellt das Leben in einen religiösen Kontext.

„Mit seinen Dramen erinnerte Manfred Hausmann daran, daß das Theater der Ort ist, wo von den Spannungen unserer Existenz, von dem Widerstreit zwischen Angst und Hoffnung gehandelt wird“, schreibt Karlhenz Schauder über den Schriftsteller Manfred Hausmann. Dramatische Ballade, Mysterien-, Legenden-, Schauspiel sind die formalen Bezeichnungen, die auf ernsten, ja tragischen Grundton hinweisen. Um seinem Publikum den Zugang zu erleichtern, gab er seinen Stücken in vielen Passagen den Charakter des Stegreifspiels.

„Das Seiende ist Schöpfung, also west
der Schöpfer nicht im Sein, das er erschaffen.
Das Nichtsssein ist, wie du’s auch kehrst und drehst,
in abgründigem Auseinanderklaffen,
Geheimnisträchtiger als alles Sein.
Nichtssein ist Gottes Urgrund.“