Anton Tschechow

Der Kirschgarten
(Wischnewy Sad)
Deutsch von Andrea Clemen
5 D, 10 H, 3 Dek
DSE: der Übersetzung:1991 · Schauspielhaus Hamburg · Regie: Wilfried Minks
Das Stück spielt um 1900 auf einem russischen Landgut, dessen altes Herrenhaus von einem riesigen Kirschgarten umgeben ist. Die Herrin des Gutes, Ljubow Andrejewna Ranjewskaja, seit sechs Jahren verwitwet, hat fünf Jahre lang in entwürdigenden Verhältnissen mit einem Geliebten in Frankreich gelebt. Bei ihrer Heimkehr (zu Beginn des Stücks) ist sie überwältigt von Kindheitserinnerungen und von der Schönheit des gerade blühenden Kirschgartens. Aber das total verschuldete Gut soll am 22. August verkauft werden, wenn die Schuldzinsen nicht bezahlt werden können. Der geschäftstüchtige Unternehmer Lopachin, dessen Vater noch Leibeigener auf diesem Gut war, schlägt vor, den Kirschgarten roden zu lassen und das Land als Datschengrundstücke zu verpachten. Die Ranjewskaja und ihr Bruder Gajew weisen diesen Vorschlag als trivial zurück. So kommt es zur Auktion, Lopachin selbst ersteigert das Gut. Die alten Besitzer und ihr Hofstaat verlassen es, nur der 87jährige Lakai Firs bleibt zurück, um hier zu sterben. Die Axthiebe der Holzfäller, die ihre Arbeit im Kirschgarten schon vor der Abreise der ehemaligen Besitzer begonnen haben, durchbrechen die Stille des Todes - des Untergangs einer alten Welt. (Kindlers Neues Literatur Lexikon)