Pier Paolo Pasolini

Der Schweinestall
11 Episoden
(Porcile)
"Aus seiner Distanz (oder aus selbstempfundener Nähe?) hat Pasolini hier seine Sicht auf Nachkriegsdeutschland in eine seltsame Mischung aus Realismus, Allegorie und Satire gedrängt. ... Das Stück ist nicht Theater im landläufigen Sinne, es besitzt auch nicht das, was man unter einer Story versteht. Die Personen charakterisieren und beschreiben sich durch ihre eigenen Aussagen. Unentschlossenheit als Thema, als Auslöser einer Crisis: Der eigentliche 'Held', Julian, ein 25jähriger, ist eine neutrale Figur. Weder entscheidet er sich für die Seite seines Vaters, eines rheinischen Großindustriellen, der mit einem nationalsozialistischen Rassenforscher fusioniert ist, noch partizipiert er an der Auflehnung des jungen Mädchens.
Der Vater kann sich für sich selbst vorstellen, daß ihn George Grosz als Schwein karikieren würde - und der Sohn nimmt diese Metapher ganz auf sich: Er geht tatsächlich zu den Schweinen. Dort, im Stall, erscheint ihm sogar Spinoza, der der eigenen 'Ethik' abschwört, weil diese inzwischen von den Vätern korrumpiert ist. Die Über-Metapher: Julian wird schließlich mit Haut und Haar von den Schweinen aufgefressen. Die Überbringer der Nachricht sind die armen Leute, eine traumatische Reminiszenz an Pasolinis eigene Jugend." (Bühne)

Theaterstücke

Pier Paolo Pasolini
Der Schweinestall
Deutsch von Heinz Riedt
2 D, 7 H
"Aus seiner Distanz (oder aus selbstempfundener Nähe?) hat Pasolini hier seine ... mehr
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