Georges Feydeau

Die Dame vom Maxim
(La Dame de chez Maxim)
Deutsch von Astrid Althammer
12 D, 17 H, (Doppelbesetzungen möglich)
UA: 17.01.1899 · Théâtre des Nouveautés, Paris
Ein frischvermählter junger Arzt, der angeblich vergessen hat, dass er inzwischen verheiratet ist, bringt nach einer Feier eine junge Tänzerin mit nach Hause und sieht sich aus Rücksicht auf seine Frau bzw. auf die Konventionen veranlasst, den zweifelhaften Gast zu verbergen. Das Versteckspiel erreicht im zweiten Akt einen komischen Höhepunkt, als die schlaue Nutznießerin der verzwickten Situation als Arztfrau verkleidet an der Seite ihres Entführers an einer Provinzhochzeit teilnimmt. Die brave Hochzeitsgesellschaft staunt über ihre lockeren Umgangsformen, die biederen Provinzlerinnen imitieren ihr keckes Spiel und ihre Raffinesse. Als "die Dame vom Maxim" im Bräutigam einen ihrer früheren Verehrer erkennt, brennt sie mit ihm durch. Um die Verwirrung auf die Spitze zu treiben, lässt der Autor einen gutmeinenden Onkel intervenieren, der es sich in den Kopf gesetzt hat, seinem Neffen beizustehen und ihn mit der vermeintlichen Gattin zu versöhnen, was zu einer weiteren Serie von unerwarteten Zwischenfällen führt, bis dann zum Schluss alles wieder ins Lot kommt, die richtigen Gatten und das echte Brautpaar wieder zusammenfinden.
Unter Aufwand effektvoller Mittel - hier etwa der magische Sessel, auf dem die Personen in brenzligen Situationen wie gebannt sitzen bleiben müssen, die schlagfertigen Dialoge oder das berauschende Tempo der Szenenabfolge - gelingt es Feydeau, sein Publikum nicht nur fesselnd zu unterhalten, sondern ihm auch mit den Möglichkeiten der Satire einen Zerrspiegel entgegenzuhalten. (Kindlers Neues Literatur Lexikon)